Britischer Finanzminister legt in seinem vorläufigen Haushaltsbericht Schwerpunkt auf Wissenschaft und Innovation
In seinem vorläufigen Haushaltsbericht mahnte der britische Finanzminister Gordon Brown, dass Großbritannien, eine "nationale Mission" verfolgen müsse, um in den Bereichen Wissenschaft, Bildung, Know-how und Unternehmen eine globale Führungsposition zu übernehmen. Nur so könne das Land in der Weltwirtschaft erfolgreich sein. In diesem Zusammenhang kündigte Brown an, dass er die Forschungs- und Entwicklungs-Steuergutschriften (FuE) für mittelgroße wissenschaftsintensive Unternehmen erneut überprüfen, Steuerhemmnisse für die Ausgliederung von Unternehmen aus Universitäten abbauen und das Konzept der "Wissenschaftsstädte" im Norden des Landes, zunächst in Manchester, Newcastle und York, fördern werde. Der Finanzminister erklärte im britischen Parlament: "[D]ie im vorläufigen Haushaltsbericht dargelegten Maßnahmen basieren auf der Bewertung der langfristigen, globalen wirtschaftlichen Herausforderungen bis 2015, die vom Finanzministerium erarbeitet wurde. Um in der Weltwirtschaft erfolgreich zu sein, muss Großbritannien auf unseren Stärken aufbauen - auf unserer Stabilität, unserer globalen Ausrichtung, unserer wissenschaftlichen Erstklassigkeit und unseren Universitäten von Weltklasse [...]." Laut dem vorläufigen Haushaltsbericht werden diejenigen Länder, die in den Bereichen Forschung und Innovation führend sind, die besten Aussichten haben, in diejenigen technologiebasierten Bereiche vorzudringen, die hohen Mehrwert versprechen und am besten geeignet sind, neue Wachstumschancen zu eröffnen. Im Bericht wird darauf hingewiesen, dass Großbritannien unter den G7-Ländern die höchste Produktivität der nationalen Wissenschaftsbasis mit einer höheren Zitationsrate als jedes andere G7-Land aufweisen kann, andere Länder wie beispielsweise Deutschland jedoch schnell aufholen. Brown zeigte sich zudem besorgt darüber, dass der Bericht dem Land zwar eine gute Leistung in der akademischen Forschung attestiere, "Großbritannien jedoch im Hinblick auf Unternehmensinnovationen keine Führungsrolle einnimmt." Als Grund hierfür wird u.a. die Tatsache angeführt, dass Großbritannien traditionell nicht über einen stark ausgeprägten Wissenstransfer von der Wissenschaftsbasis an die Industrie verfügt und daher eine verbesserte Zusammenarbeit eine wichtige Voraussetzung sei. Neben den vom Finanzminister angekündigten steuerlichen Maßnahmen und der Initiative "Wissenschaftsstädte" ist im Bericht zu lesen: "Die Unternehmen müssen ebenfalls eine Rolle spielen, indem sie selbst direkt in Innovationen investieren. [...] Die Regierung fördert höhere Investitionen in FuE vonseiten der Unternehmen über das Steuersystem. So wurden im Jahr 2000 die FuE-Steuergutschriften für KMU [kleine und mittlere Unternehmen ] eingeführt, im Jahr 2002 wurde dieses Programm auf größere Unternehmen ausgeweitet." Grundsätzlich wird im Bericht die Notwendigkeit herausgestellt, den Anteil der Forschungsausgaben am britischen BIP von derzeit 1,9 Prozent auf 2,5 Prozent zu erhöhen. Auch wenn damit das Ziel von Barcelona in Höhe von 3 Prozent nicht erreicht werde, wird im Bericht argumentiert: "Wenn wir diese Zielmarke erreichen, kann sich Großbritannien eine Führungsposition in der Gruppe der großen europäischen Staaten sichern und die Kluft zu den USA, der fortschrittlichsten innovationsbasierten Volkswirtschaft weltweit, erheblich verringern."
Länder
Vereinigtes Königreich