Skip to main content
Weiter zur Homepage der Europäischen Kommission (öffnet in neuem Fenster)
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Article Category

Inhalt archiviert am 2023-01-20

Article available in the following languages:

Laut einer Umfrage hat Finnland die weltweit besten Schüler

Eine Umfrage der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung), die im Jahr 2003 in 41 Ländern unter 15-Jährigen durchgeführt wurde, hat ergeben, dass Finnland die weltweit besten Schüler aufweist. Etwa 250.000 Teenager nahmen an einem Test teil, mit ...

Eine Umfrage der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung), die im Jahr 2003 in 41 Ländern unter 15-Jährigen durchgeführt wurde, hat ergeben, dass Finnland die weltweit besten Schüler aufweist. Etwa 250.000 Teenager nahmen an einem Test teil, mit dem ihre mathematischen und wissenschaftlichen Fähigkeiten, ihre Fähigkeiten zur Problemlösung und ihr Lesevermögen ermittelt wurden. Die Ergebnisse wurden im Rahmen der als PISA-Studie bekannten vergleichenden Studie der Bildungssysteme verarbeitet. Die PISA-Studie 2003 konzentrierte sich auf Mathematik, wobei sich die Fragen vor allem auf reale Situationen zu Raum und Form, Veränderung und Beziehung, Menge und Unbestimmtheit bezogen. "Finnland war bereits bei PISA 2000 hinsichtlich der Beurteilung des Lesevermögens führend", heißt es in dem Bericht der OECD, "und in PISA 2003 konnte es diese guten Ergebnisse beim Lesen halten, während sich die Leistungen in Mathematik und Wissenschaft noch verbessert haben. Bei den Mathematikfragen in PISA 2003 ging es darum, wie gut Schüler mathematische Modelle entwickeln und anwenden können, wenn es um alltägliche Aufgaben geht, und wie gut sie die Ergebnisse interpretieren, validieren und vermitteln können, und hier gehörten auch die Niederlande zu den besten OECD-Ländern." Die Niederlande, die an der Umfrage im Jahr 2000 nicht teilgenommen hatten, erzielten in Mathematik den vierten und in Wissenschaft den sechsten Platz. Die meisten anderen Länder hielten weitgehend ihre relative Position aus der Umfrage 2000. Es gab jedoch einige Ausnahmen. So scheint sich die große Reform des Bildungssystems in Polen aus dem Jahr 1999 auszuzahlen, denn gerade bei Schülern mit schlechteren Leistungen konnte man große Fortschritte verzeichnen. Zu geringeren, aber doch nennenswerten Verbesserungen in mindestens zwei Beurteilungsbereichen ließen sich auch in Belgien, der Republik Tschechien und in Deutschland feststellen. Die Republik Tschechien belegte in Wissenschaft den siebten Platz, während sich die belgischen Schüler vor allem in Mathematik und Problemlösung (mit jeweils Rang 7) auszeichneten. Obwohl Deutschland seine Ergebnisse seit dem letzten Bericht, nach dem das Bildungssystem des Landes heftigst kritisiert worden war, verbessern konnte, bliebt es doch hinter dem Durchschnitt der Mitgliedstaaten der OECD zurück. Die deutschen Schüler belegten in Mathematik nur den 16. von 29 Plätzen. Sie liegen somit quasi um ein Jahr hinter den Finnen zurück. Daten für GB wurden aufgrund der mangelnden Resonanz von Schülern und Schulen nicht berücksichtigt. "Insgesamt", so erklärt die OECD, "scheinen die wohlhabenderen Länder bei der Bildung besser abzuschneiden als die ärmeren Länder. Aber es gibt Ausnahmen. So liegt beispielsweise das Volkseinkommen in Korea um 30 Prozent unter dem OECD-Durchschnitt, aber Koreas Schüler gehören in den OECD-Ländern zu den Besten. Auch hohe Ausgaben sind nicht zwangsweise der Schlüssel zum Erfolg: Einige Länder erreichen in ihren Bildungssystemen sehr gute Ergebnisse bei dem Prinzip "Wert für Geld", beispielsweise Australien, Belgien, Kanada, Republik Tschechien, Finnland, Japan, Korea und die Niederlande, während einige der "Vielzahler" in der OECD nur unterdurchschnittlich abschneiden." Die OECD hat zur Kategorisierung der Fähigkeitsgrade sieben Leistungsstufen von "unter Stufe 1" bis "Stufe 6" herangezogen. In Finnland, Südkorea und Hongkong erreichte die Hälfte der Schüler oder mehr zumindest die Stufe 4. In den meisten Mitgliedstaaten der OECD bewältigten mindestens drei Viertel der Schüler die Stufe 2, aber mehr als ein Viertel der Schüler in Italien, Portugal und den USA und mehr als ein Drittel in Griechenland versagten an den Aufgaben dieser Stufe. "Diese Schüler können nicht konsistent nachweisen, dass sie über grundlegende mathematische Fähigkeiten verfügen", heißt es in dem Bericht. In Belgien konnten 8 bis 9 Prozent der Schüler und somit doppelt so viele wie durchschnittlich in der OECD die hochkomplizierten Aufgaben lösen, mit denen in Mathematik die Stufe 6 erreicht wurde. Die Studie stellte jedoch fest, dass sich die Schüler viel weniger für Mathematik als für Lesen interessieren. Nur 38 Prozent gaben an, dass ihnen Mathematik Spaß mache. Allerdings ist die große Mehrheit der Schüler der Ansicht, dass ihnen die Mathematik in Zukunft nützlich sein wird. In der Umfrage wurde auch festgestellt, dass Mädchen durchweg weniger Interesse und Freude an Mathematik, geringeres Selbstvertrauen und mehr Angst bezüglich der Mathematik haben. Laut der OECD müssen die Schulen mehr dafür tun, bei den Mädchen bereits früh Interesse und Zutrauen zur Mathematik zu wecken, wenn man sie dazu ermutigen möchte, später Mathematik und verwandte Fächer zu studieren.

Länder

Belgien, Tschechien, Deutschland, Griechenland, Finnland, Italien, Niederlande, Polen, Portugal