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Inhalt archiviert am 2023-02-27

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Französische Forscher protestieren gegen neues Forschungsgesetz

Am 4. Februar sind französische Forscher erneut auf die Straße gegangen, um gegen das neue Forschungsreformgesetz (LOFRI) zu demonstrieren, das am 14. Januar von der französischen Regierung vorgestellt wurde. Die Demonstrationen wurden von der Initiative 'Let's Save Research...

Am 4. Februar sind französische Forscher erneut auf die Straße gegangen, um gegen das neue Forschungsreformgesetz (LOFRI) zu demonstrieren, das am 14. Januar von der französischen Regierung vorgestellt wurde. Die Demonstrationen wurden von der Initiative 'Let's Save Research' und einem Zusammenschluss von Gewerkschaften aus dem Forschungs- und Bildungssektor organisiert. Tausende Forscher marschierten durch Paris zum Ministerium für Forschung und Bildung. Auch in anderen Universitätsstädten des Landes fanden Demonstrationen statt. Am 4. Januar hatte der französische Staatspräsident Jacques Chirac zusätzliche Fördermittel in Höhe von einer Milliarde Euro für die Forschung zugesagt und zugesichert, dass in den kommenden fünf Jahren insgesamt zusätzliche Forschungsinvestitionen in Höhe von sechs Milliarden Euro zur Verfügung stehen werden. Diese Maßnahmen gehören zu den Initiativen, die Frankreich eingeleitet hat, um das EU-Ziel einer Erhöhung der Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen auf drei Prozent des BIP bis 2010 zu erreichen. Nach Aussage der Demonstranten wird das Geld jedoch ausschließlich der angewandten Forschung zugute kommen. Sie protestieren daher gegen die von ihnen wahrgenommene Übervorteilung des privaten Sektors. 'Das Gesetz weicht stark von dem ab, was wir fordern. Es ist ein Gesetz zugunsten von Innovation, nicht zugunsten von Grundlagenforschung', erklärte Betty Felenbok, Biologin an der Universität Paris-Sud. Die Wissenschaftler beklagen darüber hinaus die Tatsache, dass die Regierung die 24 Vorschläge der wissenschaftlichen Gemeinschaft zu diesem Thema nicht berücksichtigt hat. Die Vorschläge wurden im Rahmen von Konsultationen der wissenschaftlichen Gemeinschaft erarbeitet, um die Rahmenbedingungen für Forschung und Wissenschaft in Frankreich zu verbessern. Die Vorschläge bezogen sich unter anderem auf die Prozesse in Universitäten und Forschungsinstituten, die Höhe der Fördermittel, die Erhöhung der Zahl der Arbeitsplätze, die Arbeitsbedingungen und die Einstellung von Nachwuchsforschern. Let's Save Research (SLR) räumte ein, dass das Gesetz auch positive Elemente enthalte: 'Die Minister haben sich endlich verpflichtet, die Doktorwürde in den Tarifverträgen anzuerkennen und das Problem der sozialen Absicherung von Postgraduierten und Doktoranden erkannt', erläuterte Alain Trautmann, Sprecher von SLR. 'Auch die Bürokratie wurde abgebaut, doch das Ergebnis ist immer noch weit von dem entfernt, was wir ursprünglich erreichen wollten', fügte er hinzu. 'Wir werden weiter kämpfen, bis die Regierung einen Gesetzesentwurf vorlegt, der unseren Forderungen näher kommt', stellte Trautmann klar. Im Februar werden die beiden zuständigen Minister François d'Aubert und François Fillon mit Vertretern des Auschusses für Initiativen und Vorschläge (CIP), der Gewerkschaften sowie öffentlicher und privater Forschungsinstitute zusammentreffen, um die Meinungsverschiedenheiten um den Gesetzesentwurf aufzulösen. In einem Interview mit der französischen Zeitung Le Figaro am 9. Februar bekräftigte Forschungsminister François d'Aubert erneut sein Engagement für die Finanzierung von Grundlagenforschung und erklärte gegenüber der Zeitung, dass das Ministerium alles in seiner Macht Stehende tun werde, um Bedenken dahingehend zu zerstreuen, dass die Regierung Innovation mehr Bedeutung einräume als der Grundlagenforschung.

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Frankreich