Übergabe von EU-Verfassung an Astronauten im Beisein von Politikern, Kindern und Vertretern der europäischen Königshäuser
Am 11. Februar wurde dem europäischen Astronautencorps in Vorbereitung einer Reise zur Internationalen Raumstation ISS eine Ausfertigung der EU-Verfassung überreicht. Die Idee stammte vom Corps, da die Verfassung zum ersten Mal die Einführung einer europäischen Raumfahrtpolitik vorsieht. 'Die Verfassung wird das volle Testprogramm durchlaufen, bevor sie in den Weltraum fliegt. Sie wird durchgeschüttelt und enormem Druck ausgesetzt. Aber Sie können sicher sein, dass sie wieder zurückkehren wird', scherzte Kommissionsvizepräsident Günter Verheugen bei der Eröffnung der Earth and Space Week in Brüssel, Belgien. 'Wenn man aus dem Weltraum auf Europa blickt, sieht man, wie zerbrechlich und verletzlich unser Kontinent ist', sagte der Kommissar, um zu erklären, warum er befürwortet, die Verfassung den Astronauten anzuvertrauen. 'Wir brauchen etwas, um Europa zu schützen', erklärte er unter Bezugnahme auf die Verfassung. 'Es geht hier um eine sehr politische Botschaft.' Die Übergabe erfolgte bei der Eröffnungsfeier der Earth and Space Week und der zugehörigen Ausstellung, die laut Aussage des Kommissars 'sowohl die Vorstellungskraft der schnell zu begeisternden Jugend als auch die von welterfahrenen und weisen Politikern und Verwaltungsbeamten anregen wird'. Das breitgefächerte Publikum bei der Feier deutete darauf hin, dass dies tatsächlich der Fall ist. Bei der Veranstaltung trafen Astronauten, Politiker, Kinder und Mitgliedern der europäischen Königshäuser zusammen. Politische Botschaften übermittelten neben dem Kommissar auch der luxemburgische Minister für Forschung François Biltgen und der Direktor der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) Volker Liebig. Sie alle betonten die Bedeutung der Zusammenarbeit in der Erdbeobachtung, um Sicherheit und Nachhaltigkeit für unseren Planeten sicherzustellen. 'Ich hoffe, dass die europäischen Regierungen das GMES [Global Monitoring for the Environment and Security] -Programm aufrechterhalten werden', erläuterte Liebig. 'Wir brauchen es, um die globalen Veränderungen und ihre Auswirkungen zu erforschen, Armut zu bekämpfen, die Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten und mit Naturkatastrophen fertig zu werden.' Neben der Förderung der politischen Zusammenarbeit in der Raumfahrt soll mit der Earth and Space Week auch Interesse der Gesellschaft im Allgemeinen sowie der Jugend im Besonderen geweckt werden. 'Wer weiß, wie viele Kinder, die sich in dieser Woche [die Ausstellung] ansehen, dazu ermutigt werden, es den großartigen Wissenschaftlern und Ingenieuren, die diese Erfolge erzielt haben, gleichzutun?' erklärte Verheugen. Etwa 1.400 Kinder waren schon so begeistert, dass sie an einem Wettbewerb teilnahmen, in dem eine Flagge für den Planeten Erde gemalt werden sollte. Die Gewinner waren bei der Feier anwesend und erhielten ihre Preise, die u.a. von Prinz Philipp von Belgien überreicht wurden.