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Inhalt archiviert am 2023-02-27

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Weitere Partner aus Entwicklungsländern für Projekt 'Barcode of Life' gesucht

Nach dem Start eines internationalen Projekts zur 'Barcode-Auszeichnung' aller Tier- und Pflanzenarten wird eine stärkere Beteiligung vonseiten der Entwicklungsländer gefordert. Das Consortium for the Barcode of Life (CBOL) umfasst mehr als 50 Organisationen aus 22 Ländern u...

Nach dem Start eines internationalen Projekts zur 'Barcode-Auszeichnung' aller Tier- und Pflanzenarten wird eine stärkere Beteiligung vonseiten der Entwicklungsländer gefordert. Das Consortium for the Barcode of Life (CBOL) umfasst mehr als 50 Organisationen aus 22 Ländern und sechs Kontinenten. Die Projektpartner werden mithilfe des DNA-Barcodes - einer kurzen DNA-Sequenz aus einer Standardposition im Genom - einen riesigen Katalog des Lebens erstellen. Die Barcodes sind für all diejenigen interessant, die versuchen neue Arten zu entdecken, zu unterscheiden oder zu beschreiben, oder aber für all diejenigen, die eine nicht identifizierte Probe einer bekannten Art zuordnen möchten. 'Wenn wir nicht wissen, welche Arten es gibt, wie können wir dann wissen, was wir verlieren, und wie können wir praktische Schritte einleiten, um den Verlust der Pflanzen und Tiere dieser Welt aufzuhalten? So wie das Humangenomprojekt neue Wege in der humanbiologischen Forschung eröffnet hat, hoffen wir, dass die Auszeichnung von DNA zu neuen Wegen der Erforschung der Ökologie und Evolution führen wird, was für alle von Nutzen sein kann', erklärte Dr. Richard Lane, wissenschaftlicher Leiter des Natural History Museum in Großbritannien. Die sechzehn europäischen Partner im Konsortium kommen aus Belgien, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Italien, die Niederlande, Spanien und Großbritannien. Obgleich zum Konsortium auch Partner aus Ghana, Südafrika, Iran, Brasilien, Kolumbien, Mexiko und Costa Rica zählen, sind die Projektkoordinatoren bemüht, weitere Entwicklungsländer zu motivieren, dem Konsortium beizutreten. Die Industrieländer können zwar leicht die zur Analyse der Gensequenzen erforderliche Ausrüstung finanzieren, jedoch sind es die Entwicklungsländer, die eine große Artenvielfalt besitzen. Die Entwicklungsländer selbst würden jedoch gern als gleichgestellte Partner betrachtet werden und nicht nur als Sammlungsstelle für Proben. 'Wir würden uns Ihnen lieber anschließen, als nur von Ihnen geführt zu werden', erklärte Daniel Okeyo, Dekan für Wissenschaft und Technologie der Universität Fort Hare, Südafrika, gegenüber den Teilnehmern der Einführungsveranstaltung im Vereinigten Königreich. Wissenschaftler aus allen Partnerländern hoffen, dass das Projekt dazu beitragen wird, das Interesse an der Taxonomie neu zu beleben, da diese bei den Studenten an Reiz verloren hat. Die Taxonomie - die Entdeckung, Beschreibung und Klassifizierung verschiedener Arten - ist die Grundlage, auf der die evolutionäre Biologie beruht. Als diese Wissenschaft im 18. Jahrhundert zum ersten Mal ausgeübt wurde, unterschied man die meisten Arten anhand ihrer Morphologie im Erwachsenenalter. Heute werden jedoch auch anspruchsvollere Ansätze wie z.B. Elektronenmikroskopie, Verhaltensmerkmale und biochemische Marker eingesetzt. Nun wurden drei spezifische Projekte ins Leben gerufen, die sich mit der Auszeichnung von Vögeln, Fischen und Pflanzen beschäftigen. Schätzungsweise wurden weniger als ein Fünftel der zehn Millionen Pflanzen- und Tierarten auf der Erde bisher benannt, und das Konsortium hofft, dies bis 2010 ändern zu können.