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Inhalt archiviert am 2023-03-01

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Erneuerbare Energien-Sektor fordert jährliche RP7-Haushaltslinie von 250 Millionen Euro

Seit kurzem drängt auch der europäische Sektor der erneuerbaren Energien auf höhere Fördermittel für Forschung und Entwicklung (FuE) im nächsten EU-Forschungsprogramm, dem Siebten Rahmenprogramm (RP7). Vertreter des Sektors stellten am 1. März in Brüssel gemeinsame Priorität...

Seit kurzem drängt auch der europäische Sektor der erneuerbaren Energien auf höhere Fördermittel für Forschung und Entwicklung (FuE) im nächsten EU-Forschungsprogramm, dem Siebten Rahmenprogramm (RP7). Vertreter des Sektors stellten am 1. März in Brüssel gemeinsame Prioritäten für das RP7 vor und forderten eine exklusive Haushaltslinie für die Forschung im Bereich der erneuerbaren Energien in Höhe von jährlich 250 Millionen Euro. Nach Schätzungen des Sektors werden den erneuerbaren Energien im RP6 zwischen 90 und 100 Millionen Euro zukommen. Es wird jedoch angeführt, dass eine höhere Summe erforderlich sei, um die zweistelligen Wachstumsraten des Sektors sowie - angesichts des harten internationalen Wettbewerbs - die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. In den vergangenen 15 Jahren kam es in der Industrie zu einer zehnfachen Umsatzsteigerung auf 15 Milliarden Euro in 2004. Die Gelegenheit wurde außerdem genutzt, um mithilfe eines Positionspapiers zum RP7 den Bedarf an besseren Instrumenten und Mechanismen herauszustellen, die zur Verbesserung der Aufnahme von Forschungsergebnissen durch die Industrie notwendig seien, sowie den Bedarf an Änderungen bei der Umsetzung der Rahmenprogramme, um die stärkere Beteiligung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zu fördern. 'Wir können bereits sehen, dass die erneuerbaren Energien halten können, was sie versprechen. Wenn diese vorteilhafte Entwicklung weitergehen soll, ist jedoch ein stabiles, vorhersagbares und unterstützendes politisches und rechtliches Rahmenwerk für erneuerbare Energien in Kombination mit kontinuierlichen öffentlichen und privaten Investitionen in FuE erforderlich', erklärte Professor Arthouros Zervos, Vorsitzender der Dachorganisation des Sektors EREC. 'Wir dürfen nicht vergessen, dass in Europa die Kernindustrie jahrzehntelang viel mehr Beihilfen und FuE-Fördermittel erhalten hat als die erneuerbaren Energien und dass dies immer noch der Fall ist. Wenn man die volkswirtschaftlichen Kosten der fossilen Energieerzeugung als Subvention auf Kosten der gesamten Gesellschaft betrachtet, wurde dieser Sektor lange Zeit auf unfaire Art und Weise benachteiligt', erklärte Professor Zervos. Professor Didier Mayer, Vorsitzender der European Renewable Energy Centres (EUREC), betonte die Erfolge vorangehender Forschungsprojekte in diesem Bereich sowie den Beitrag, den diese zu geringeren Kosten und einer effizienteren Erzeugung erneuerbarer Energien geleistet haben. Windräder beispielsweise seien mittlerweile größer und leistungsstärker mit einer Kapazität von 5 MW im Vergleich zu 50 kW im Jahr 1980. Mithilfe von EU-Projekten seien außerdem effizientere Konstruktionen von Wasserkraftanlagen entwickelt sowie eine zehnprozentige Leistungssteigerung in Bezug auf die solarthermische Elektrizität und eine 35-prozentige Leistungssteigerung in Bezug auf die Solarphotovoltaik bewirkt worden. 'Aus der Forschung entstehende Innovationen (Technology-Push) stellen in Verbindung mit neuen Anforderungen des Marktes (Market-Pull), welche durch unterstützende politische und rechtliche Rahmenbedingungen begünstigt werden, eine Kombination dar, die allen Technologien im Bereich der erneuerbaren Energien zugute kommen wird', erklärte Professor Mayer. 'Wenn Europa an der Spitze eines Sektors bleiben möchte, der am besten in der Lage ist, zur Agenda von Lissabon beizutragen, müssen wir unsere Bemühungen verstärken.' Im Positionspapier des Sektors werden keine Präferenzen genannt, welche Arten erneuerbarer Energien unter dem RP7 gefördert werden sollten. Stattdessen wird erklärt, dass 'jede Art ihre eigenen ihr innewohnenden Vorteile und Einschränkungen hat. In sinnvoller Kombination können sie jedoch gemeinsam das Rückgrat eines robusten, umweltfreundlichen und sicheren Energieversorgungssystems bilden.' Die Industrie setzt allerdings für verschiedene Arten erneuerbarer Energien FuE-Ziele, namentlich für die Bioenergie, geothermische Energie, Hydroenergie, Sonnenenergie, Windenergie und verteilte Erzeugung. Diese Ziele umfassen die Verbesserung der nachgeschalteten Technologie für Bioenergie, so dass ein variierterer Strom an Eingangsenergie besser aufgenommen werden kann, sowie die Reduzierung der Kosten für den Bau einer geothermischen Kraftanlage um mindestens das Dreifache. In Bezug auf Solarhäuser umfassen die Ziele die Steigerung der Wärmespeicherleistung sowie die Entwicklung saisonaler Wärme- und Kältespeicherungskonzepte, während bei der Windenergie das Ziel darin liegt, die Leistung von Windrädern weiter zu steigern sowie für einen breitgefächerten Einsatz zu sorgen, sowohl an der Küste als auch im Landesinneren, auf komplexem Gelände und in extremen Umweltbedingungen.

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