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Inhalt archiviert am 2023-03-01

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Spanien wählt den richtigen Zeitpunkt für sein Positionspapier zum RP7 für maximale Auswirkungen

Da insgesamt 13 Mitgliedstaaten bereits ihre Beiträge zu den Vorschlägen der Kommission über die künftige Forschungspolitik der EU eingereicht haben, ist Spanien das jüngste Land, das seinen Beitrag zu der Debatte leistet. Um mehr über das Verfahren des Entwurfs einer solche...

Da insgesamt 13 Mitgliedstaaten bereits ihre Beiträge zu den Vorschlägen der Kommission über die künftige Forschungspolitik der EU eingereicht haben, ist Spanien das jüngste Land, das seinen Beitrag zu der Debatte leistet. Um mehr über das Verfahren des Entwurfs einer solchen Position und darüber, was die spanische Regierung tun wird, um sicherzustellen, dass ihre Position umfassend berücksichtigt wird, herauszufinden, sprach CORDIS-Nachrichten mit Luis Delgado, dem spanischen Koordinator für das Rahmenprogramm und Verantwortlichen für den Abschluss des spanischen Positionspapiers zum Siebten Rahmenprogramm (RP7). Grundsätzlich stimme Spanien mit den Gesamtzielen der Kommission für das RP7 wie beispielsweise der Verstärkung des Europäischen Forschungsraums und der Schaffung eines echten Binnenmarkts für Wissen überein, so Delgado. In dem Positionspapier heißt es: "Wir sind der Auffassung, dass die grundlegenden Prinzipien, auf denen die früheren RP basierten und die derart gute Ergebnisse geliefert haben, beibehalten werden sollten." Delgado fügt jedoch hinzu: "Wir müssen tiefer gehen - wir haben einige Meinungsverschiedenheiten betreffend die praktische Umsetzung, die auf unseren Erfahrungen mit dem RP6 basieren. Die spanischen Einrichtungen hatten beispielsweise einige Schwierigkeiten mit den neuen Instrumenten. Die Grundlage für die neuen Instrumente ist OK - Schaffung von kritischer Masse und verstärkter Integration - aber Spitzenforschung und europäischer Mehrwert hängen nicht nur mit der Größe der Projekte zusammen." Das Positionspapier macht diesen Punkt ziemlich klar: "Die Größe der Konsortien sollte im Verhältnis zu den zu erreichenden Zielen stehen und nicht selbst ein Ende kompromittieren. Wir sollten die Einbeziehung von Gruppen fördern, die, wenn sie auch klein sind, über das Potenzial verfügen, zum europäischen Forschungsprozess beizutragen." Die spanische Position enthält Empfehlungen zu allen wichtigen Aspekten des künftigen Rahmenprogramms. Beispielsweise unterstützt sie die Einrichtung eines Europäischen Forschungsrats mit erhöhten Finanzierungsmitteln für die Grundlagenforschung, sie fordert spezifische Maßnahmen zur Erhöhung der Beteiligung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) und sie unterstützt stärkere Beziehungen zwischen RP7-Projekten und den Unternehmen, die deren Ergebnisse nutzen könnten. Angesichts der Vielfalt der am RP7 beteiligten spanischen Einrichtungen fragte CORDIS-Nachrichten Delgado jedoch, wie einfach der Entwurf eines Positionspapiers sei, das die vollständige Palette von Meinungen reflektiere. Er erklärte, dass bereits ein Ausschuss für die Nutzer der Rahmenprogramme, einschließlich Vertretern von Hochschulen, öffentlichen Forschungsorganisationen, Industrieverbänden und Technologiezentren, eingerichtet worden sei. Anschließend habe eine öffentliche Konsultation stattgefunden, die das Input dieser und anderer Akteure zum Ziel gehabt habe, und eine Arbeitsgruppe habe die endgültige Position entworfen. "Es war offensichtlich, dass es einige unterschiedliche Ansichten beispielsweise zwischen Industrieverbänden und Hochschulen gab, aber es ist uns gelungen, einen Konsens zu erzielen, selbst wenn einige der Themen als Ergebnis etwas unklar bleiben", erklärte Delgado. Das Endergebnis eines derartigen Konsensbildungsprozesses sei eine Position, die "ziemlich allgemein" sei, räumt Delgado ein. Das Papier selbst ist jedoch nur eine der Möglichkeiten, mit denen Spanien versuchen wird, Einfluss auf den Entwurf des nächsten Rahmenprogramms auszuüben, und der Zeitpunkt der Veröffentlichung wurde so gewählt, dass es maximale Auswirkungen hat. "Die Kommission schließt derzeit ihre detaillierten Vorschläge für das RP7 ab - jetzt ist es an der Zeit, die Interessen der Mitgliedstaaten mitzuteilen, die drei oder vier Hauptpunkte, die wir erreichen möchten." Eine weitere Möglichkeit, mit der Spanien und andere Mitgliedstaaten sicherstellen werden, dass ihre Ansichten im endgültigen Programm reflektiert werden, ist durch einen Prozess der Konsensbildung untereinander. "Die Mehrheit der anderen Mitgliedstaaten hat bereits auf die Vorschläge der Kommission reagiert. Wir kennen jeweils die Positionen der anderen, sodass wir wissen, dass zumindest eine teilweise Einigung in bestimmten Bereichen erzielt werden kann." Foren wie CREST und der Rat "Wettbewerbsfähigkeit" würden eine Schlüsselrolle in diesem Verfahren der internationalen Konsensbildung spielen, fügte Delgado hinzu. Spanien werde sich für seinen Teil, anstatt zu versuchen, alle in seinem Positionspapier herausgestellten Ziele zu erreichen, jetzt "auf das Senden wichtiger Signale" an die Kommission betreffend die drei oder vier Themen, die seinem Wunsch nach unbedingt im RP7 abgedeckt sein sollten, konzentrieren, so Delgado. Wie nicht anders zu erwarten, beziehen sich diese Schlüsselthemen in vielen Fällen auf die spezifische Position Spaniens innerhalb der Rahmenprogramme. Beispielsweise wünscht Spanien allgemeine Unterstützungsleistungen zur Erleichterung der Beteiligung der entlegensten Regionen am RP7, wobei es dabei in erster Linie an die Kanarischen Inseln denkt. Das Land wünscht außerdem einen umfassenderen Ansatz in der Meeresforschung im nächsten Rahmenprogramm angesichts der wirtschaftlichen Bedeutung von Meeresressourcen für die EU insgesamt und Spanien im Besonderen. Schließlich sagte Delgado, sein Land wünsche eine verbesserte wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen der EU und Lateinamerika im RP7, einschließlich eines spezifischen Abschnitts für die Zusammenarbeit zwischen der EU und Lateinamerika unter dem INCO-Programm. Letzten Endes haben Delgado und seine Kollegen jedoch erkannt, dass, falls Spanien und die anderen Mitgliedstaaten der EU ihr wirtschaftliches Potenzial wirklich realisieren werden, die Rahmenprogramme nur ein kleiner Teil der Gleichung sind. "Am Ende werden alle Mitgliedstaaten ihre nationalen Programme besser koordinieren müssen, da mehr als 90 Prozent der Forschungsfinanzierung auf nationaler Ebene investiert werden", sagte er abschließend.

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