Entwicklung der elektronischen Behördendienste geht einer Studie zufolge in den neuen Mitgliedstaaten zügig voran
Aus dem fünften Jahresbericht der Kommission über elektronische Behördendienste in Europa geht hervor, dass die Verfügbarkeit in den neuen Mitgliedstaaten der EU nun etwa den Stand der EU-15 von vor zwei Jahren erreicht hat. Darüber hinaus hat die Studie ergeben, dass über 90 Prozent der öffentlichen Dienstleister nun auch im Internet vertreten sind und 40 Prozent der grundlegenden öffentlichen Dienste vollständig interaktiv in Anspruch genommen werden können. Als Reaktion auf die Ergebnisse sagte die für die Informationsgesellschaft und Medien zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding: "Diese Untersuchung macht die großen Fortschritte deutlich, die bei der Entwicklung und Einführung elektronischer Behördendienste in der EU erreicht wurden. Die Entwicklungsunterschiede zwischen den neuen Mitgliedstaaten und den Ländern der alten EU-15 sind geringer als viele dachten und könnten sehr bald ganz verschwinden." Die von Capgemini durchgeführte Untersuchung befasste sich mit 14.000 Websites in 28 Ländern - in der EU 25 sowie in Norwegen, Island und der Schweiz. Sie definierte einen "Index für die Ausbaustufe" der Dienste, von der einfachen Online-Information bis zum vollständig interaktiven Dienst. Dem Index zufolge steht Schweden bei den Online-Angeboten öffentlicher Dienste an erster Stelle, dicht gefolgt von Österreich. Die größten Fortschritte im letzten Jahr haben Island, Deutschland, Italien, das VK und Belgien erzielt. Derzeit sind die zehn neuen EU-Mitgliedstaaten noch weitgehend in der unteren Hälfte des Index angesiedelt, mit Ausnahme Estlands, aber alle scheinen zügig voranzuschreiten. Um in Zukunft weiter voranzukommen müssen der Kommission zufolge öffentliche Stellen ihre internen Abläufe stärker mit den nach Außen erbrachten Dienstleistungen vernetzen, besser miteinander zusammenarbeiten und ihre Arbeitskultur und Verwaltungsverfahren ändern. "Nun geht es darum, dass die angebotenen elektronischen Behördendienste auch möglichst breit und oft genutzt werden, damit die Bürger und Unternehmen auch tatsächlich in den Genuss der möglichen Effizienzgewinne kommen", heißt es in einer Stellungnahme der Kommission. Kommissarin Reding sagte abschließend: "Elektronische Behördendienste können die Erledigung von Verwaltungsangelegenheiten für alle einfacher und angenehmer machen. Wenn wir die Unternehmen und Bürger dazu ermuntern, diese Dienste möglichst oft zu nutzen, tragen wir zu einer höheren Effizienz, Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Volkswirtschaft bei."