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Klicks im elektronischen Handel können Kunden zu sozialen Projekten bringen

Der europäische Markt richtet sich immer stärker auf den elektronischen Handel aus: der Umsatz ist 2016 um 15 % auf 530 Milliarden Euro gestiegen. Doch die gängige Architektur ist unterentwickelt und lässt einige Chancen ungenutzt, z. B. beim Fundraising für soziale Zwecke. Das will WIDGET 3.0 ändern.

Es ist schwieriger geworden, für humanitäre, Entwicklungshilfe- oder Umweltorganisationen finanzielle Mittel aufzubringen. Das liegt zum Teil an dem wachsenden Wettbewerb auf dem Markt, aber auch an den Nachwehen der globalen Finanzkrise, vor allem für Regierungen, die Fördermittel ausgeben wollen. Weniger Fördermittel hindern die Organisationen natürlich daran, ihre lebenswichtige, manchmal sogar lebensrettende Arbeit zu vollbringen. Gleichzeitig gab es allerdings nicht nur einen grundlegenden Wandel bei flexiblen Marktlösungen im elektronischen Handel und Online-Banking, sondern es entstanden auch Innovationen wie das Crowdfunding. Zusammen bieten diese Lösungen neue Möglichkeiten, als Einzelperson oder Gruppe genau die Maßnahmen oder Ziele zu finden, die man unterstützen möchte. Das EU-finanzierte Projekt WIDGET 3.0 will genau diesen Trend nutzen und entwickelt eine Funktion (ein „Widget“), die soziale Projekte mit den Kunden von Unternehmen zusammenbringen soll, um Mittel zu sammeln. Das System bietet zudem Transparenz, die für das Gesamtpaket einer effektiven sozialen Verantwortung (Corporate Social Reasonability) von Unternehmen essenziell ist, sowie einzigartige Beteiligungsmöglichkeiten für Unterstützer. Mit WIDGET 3.0 konnten die Entwickler von Worldcoo(öffnet in neuem Fenster) neue Kanäle für Fundraising nutzen, wie zum Beispiel Systeme am Verkaufsort, sie konnten in der gesamten Europäischen Union neue Partner gewinnen und mit Unternehmen wie Ticketmaster oder MasterCard arbeiten. Die Initiative hat dank fast 500 000 Spendern Mittel in Höhe von 1 Million Euro ausgegeben und weltweit über 200 soziale Projekte finanziert. Kunden, Unternehmen und Projekte verbinden Nach der Finanzkrise 2008 wurden öffentliche Spenden und Spenden von Regierungen an wohltätige Organisationen und NRO deutlich reduziert. Aber Spenden von Einzelpersonen, religiösen oder sozialen Gruppen sowie Unternehmen haben stetig zugenommen. Projektkoordinator Sergi Figueres erklärt den Ursprungsgedanken von WIDGET 3.0 wie folgt: „Wir erleben, dass täglich immer mehr Unterstützer von ‚interessiert‘ auf ‚aktiv‘ umschalten. Die Leute wollen immer noch spenden, sie wollen nur wissen wohin das Geld geht und was es bewirkt, und sie wünschen sich einen ganz simplen Spendenprozess.“ Auch immer mehr Unternehmen wollen sich bei sozialen Themen engagieren, sodass sie auf ihren Websites oder durch stärker formal geprägte Partnerschaften mit Wohltätigkeitsorganisationen Spenden erlauben, und sie möchten ihre Kunden bei ihrer Geschäftstätigkeit in diese Bemühungen einbeziehen. WIDGET 3.0 macht es nun einfacher für Kunden, Unternehmen und Projekte, einander zu finden, und könnte damit sogar Konsumgewohnheiten beeinflussen, nämlich wenn Kunden Unternehmen unterstützen möchten, deren ethische Vorstellungen ihren eigenen am besten entsprechen. Aktuell arbeitet das Projekt mit etwa 100 Unternehmen zusammen. Als Einzelperson nutzt man WIDGET 3.0 normalerweise dort, wo man einkauft. Mit nur einem Klick kann man spenden oder den Zahlbetrag aufrunden. Die Widgets selbst können kostenlos und einfach in bestehende Online-Shops oder einen Kassenbereich (bei stationären Einzelhändlern) integriert werden, sodass das Geld in Echtzeit an die gewählten Projekte übertragen wird. Unterstützer können den Projektfortschritt auf den jeweiligen Websites verfolgen und finden dort auch Multimedia-Updates und Erfolgsgeschichten. Spendern kann für Steuerzwecke auch eine Spendenbescheinigung ausgestellt werden. Sobald eine Wohltätigkeitsorganisation überzeugt werden konnte und teilnehmen möchte oder sogar selbst auf Worldcoo zukommt, wird sie nach einem erfolgreichen Audit und der Vertragsunterzeichnung dem Spendenportfolio hinzugefügt. Worldcoo arbeitet aktuell mit über 300 Wohltätigkeitsorganisationen aus der ganzen Welt, aber momentan hauptsächlich aus EU-Ländern. Allein dieses Jahr wurden fast 200 Projekte gefördert. Auf dem Weg zum europäischen Vorreiter für Online-Spenden Worldcoo hat sich zum Ziel gesetzt, die bekannteste internetbasierte Spendeneinrichtung Europas zu werden. Die Strategie fußt zum Teil auf der Zusammenarbeit mit erfolgreichen europäischen Unternehmen, aber das Team will auch für multinationale Institutionen wie die Europäische Union der wichtigste Partner werden. Um das zu erreichen, hat es sich schon mit vielen Organisationen der Vereinten Nationen, wie z. B. UNICEF zusammengetan. „Wir haben die Vision, im Bereich Online-Spenden Weltmarktführer zu werden. Wenn wir das schaffen, könnten wir für Tausende Projekte Millionenbeträge sammeln, die wirklich das Leben der Menschen verbessern. Gleichzeitig hilft das bei der Umsetzung von Maßnahmen und Strategien großer Institutionen, die damit ihren Einfluss auf die Gesellschaft ausbauen“, so Figueres. Für so ein Ziel muss sich Worldcoo ehrgeizige Meilensteine setzen. Das Team verbessert nicht nur gängige Spendensoftware, sondern erstellt auch neue mit besser individualisierbaren Lösungen, und erforscht wie Künstliche Intelligenz genutzt werden kann, um mehr Menschen zum Spenden zu aktivieren. Es versucht, derzeit noch manuelle Prozesse wie die Erstellung von Steuerbescheinigungen zu optimieren und zu automatisieren. Wichtig für spätere Upgrades sind außerdem Nachkontrollen kurz nach einer Spende sowie noch stärkere Bemühungen um Transparenz, wobei die Blockchain-Technologie eine Rolle spielen könnte. Figueres fasst zusammen: „Unser großes Ziel ist, Zugang zu den vollen 100 % des Online-Marktes für Einzelhandel und Banking, aber auch im Bereich Rechnungswesen, Zahlsysteme und Verkaufslösungen zu haben.“

Schlüsselbegriffe

WIDGET 3.0, API, Wohltätigkeitsorganisation, NRO, elektronischer Handeln, Online-Banking, Verbraucher, Kunde, Corporate Social Reasonability, soziale Verantwortung, Spenden, Fundraising, Crowdfunding, Aktivierung, Transparenz, Verantwortlichkeit, Blockchain

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