Britische Regierung gibt Begünstigte des neuen Wissenschaftshaushalts in Höhe von 10 Milliarden GBP bekannt
Die britische Regierung hat einen Überblick darüber gegeben, wie sie den neuen im Jahr 2004 bekannt gegebenen Dreijahres-Wissenschaftshaushalt in Höhe von 10 Milliarden GBP (14,44 Milliarden Euro) aufteilen möchte. Zu den Gewinnern gehört die Biotechnologie, deren Finanzierungszuweisung für die nächsten drei Jahre auf über eine Milliarde GBP (1,44 Milliarden Euro) steigen wird. Der Medical Research Council wird ebenfalls 1,5 Milliarden GBP (2,16 Milliarden Euro) erhalten, genau unter einem Drittel dessen, was für die klinische Forschung zu Krankheiten wie geistiger Behinderung, Schlaganfällen, Krebs und Diabetes zugewiesen wird. Technologietransfer, Nanotechnologie, Energieforschung und -technik werden ebenfalls von erhöhten Haushalten profitieren. Die Regierung hat außerdem bestätigt, dass sie drei Jahre lang 500 Millionen GBP (722 Millionen Euro) pro Jahr in den Bau von drei neuen Labors investieren wird. "Wissenschaft und Innovation sind von zentraler Bedeutung für die Verbesserung der Umwelt, in der wir alle leben, die Gesundheit der Nation und die Sicherstellung des Erfolgs der Wirtschaft des VK", sagte die Ministerin für Handel und Industrie Patricia Hewitt, die die neuen Zahlen bekannt gab. "Die Ausgaben der Regierung für die Wissenschaft im VK werden die bisher größte Investition einer Regierung in die britische Wissenschaft darstellen und bis 2008 auf über 3,4 Milliarden GBP [4,9 Milliarden Euro] pro Jahr steigen. Dies zeugt von unserem Engagement, das VK zum weltweit besten Ort für die Wissenschaft zu machen", sagte sie. Das VK gehört in Bezug auf die Wissenschaft bereits zur Weltspitze. Mit einem Anteil von nur einem Prozent an der Weltbevölkerung führt es fünf Prozent der weltweiten Forschung durch, verfasst neun Prozent aller wissenschaftlichen Publikationen und hat einen Anteil von zwölf Prozent an allen wissenschaftlichen Zitaten. Angesichts bevorstehender Parlamentswahlen im VK bis zum Sommer sind die Forschungsinvestitionen zu einem Wahlthema für die großen politischen Parteien geworden. Der Labour-Abgeordnete und frühere Wissenschaftsminister der Konservativen Robert Jackson sagte am 8. März gegenüber der Presse: "Das grundlegende Problem mit dem Ansatz der Konservativen ist ein philosophisches, das Nichtverstehen der entscheidenden Bedeutung von Wissenschaft sowie von Hochschulforschung und -entwicklung für eine moderne wissensbasierte Wirtschaft." Die Vereinigung Save British Science hat die Finanzierungsankündigung begrüßt, jedoch Bedenken darüber geäußert, wie die Finanzierungszuweisungen der Regierung diktieren, welche Forschung durchzuführen ist. "Es ist großartig, dass neue Gelder in die Wissenschaft fließen, und ein sehr positives politisches Signal, dass der Premierminister persönlich an der Ankündigung beteiligt ist", sagte Dr. Peter Cotgreave, Leiter von Save British Science. "Aber wir stellen zunehmend fest, dass Politiker die wissenschaftlichen Fragen diktieren, die die Forschungsräte stellen müssen, indem sie spezifische Zuweisungen für Bereiche wie Energieforschung und Biotechnologie vornehmen. Diese Bereiche sind wichtig, aber ebenso wichtig ist die ohne offensichtliche Anwendung durchgeführte "Blue-Skies-Forschung". Ohne sie hätte es niemals Dinge wie Genetik und Biotechnologie gegeben."
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