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Inhalt archiviert am 2023-03-01

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Neues Buch von Philippe Busquin: Europas Wissenschaftsimperium entschwindet

Der amtierende EU-Forschungskommissar und sein Vorgänger sind am 15. März für die Präsentation eines Buches zusammengekommen, das Letzterer mitverfasst hat. "Le Déclin de l'Empire Scientifique Européen" ("Der Niedergang des europäischen Wissenschaftsimperiums") von Philippe Bu...

Der amtierende EU-Forschungskommissar und sein Vorgänger sind am 15. März für die Präsentation eines Buches zusammengekommen, das Letzterer mitverfasst hat. "Le Déclin de l'Empire Scientifique Européen" ("Der Niedergang des europäischen Wissenschaftsimperiums") von Philippe Busquin und dem Journalisten François Louis hätte angesichts des eher pessimistischen Titels ein Grund zur Besorgnis für den derzeitigen Kommissar für Wissenschaft und Forschung Janez Potocnik sein können. Aber "in diesen Zeiten muss man provokativ sein", sagte Potocnik bei der Vorstellung des Buches. Eine Einladung zum Schreiben des Nachworts für das Buch stellte ebenfalls sicher, dass Potocnik in der Lage war, herauszustellen, was getan werden muss, um den hypothetischen Niedergang der europäischen Wissenschaft zu stoppen. Das Buch besteht aus drei Teilen. Der erste Teil beschreibt den Weg der europäischen Wissenschaft von nach dem Zweiten Weltkrieg bis zum heutigen Tag. Es wird argumentiert, dass die Probleme Europas in der Nachkriegszeit begannen, und das Phänomen des "Brain Drain" wird untersucht. Dieser Abschnitt untersucht auch verschiedene Strategien, um Europa wieder auf den rechten Weg zu bringen, wie das Konzept eines Europäischen Forschungsraums, Investitionen in strategische Sektoren wie beispielsweise Wasserstoff und Nanotechnologie und Maßnahmen zur Förderung von Investitionen des Privatsektors in die Forschung. Teil Zwei hat die Form einer Frage- und Antwortsitzung mit Philippe Busquin. Er spricht über sein Interesse an der Wissenschaft von klein auf, warum er die Absicht hatte, Forscher zu werden, aber seine Pläne ändern musste, und seinen Eintritt in die Politik. Er erörtert auch den Europäischen Forschungsraum und nimmt zur EU-Erweiterung, der Forschung in Belgien sowie der Beziehung der Europäer zur Wissenschaft Stellung. Der dritte und letzte Abschnitt des Buches stellt zehn große europäische Wissenschaftler aus der Vergangenheit und zehn zentrale Themen für die heutigen Debatten über die Wissenschaft in Europa vor. Diese umfassen Stammzellen, Fusionsenergie, die Erforschung des Mars, Nanotechnologie und BSE. Busquin sagt, er habe sich am Verfassen des Buches mit dem Ziel beteiligt, die Debatte über die Forschung auf europäischer Ebene wieder aufzunehmen. Wie er jedoch selbst herausstellt, habe die Forschung zu keinem Zeitpunkt so hoch auf der politischen Tagesordnung gestanden. Vor dem Europäischen Rat von Lissabon im Jahr 2000 seien die europäischen Staats- und Regierungschefs niemals zusammengekommen, um über den Wert der Forschung zu diskutieren. Der frühere Kommissar und der derzeitige Kommissar nannten unterschiedliche Gründe dafür, warum es Europa nicht gelingt, die Forschungskluft zu seinen Konkurrenten zu schließen. Während sich Busquin auf ein mangelndes Engagement der Mitgliedstaaten bezüglich der Erhöhung der Forschungsinvestitionen konzentrierte, erinnerte Potocnik die Anwesenden daran, dass der wirkliche Unterschied zwischen Europa und seinen Wettbewerbern die private Forschung sei. "Unsere Konkurrenten investieren aufgrund des Privatsektors über drei Prozent [in die Forschung]. [...] Wir müssen die öffentlichen Ausgaben für die Hebelwirkung beibehalten, aber es ist von entscheidender Bedeutung, die richtigen Bedingungen für private Investitionen zu schaffen. Andernfalls können wir drei Prozent vergessen." Busquin wies es zurück, dass er pessimistischer in Bezug auf das Drei-Prozent-Ziel geworden sei, seit er den Posten des Kommissars nicht mehr innehabe. Als Kommissar hätte sein Ton positiv und optimistisch sein müssen, sagte er. Aber jetzt spreche er von der Realität und sei einfach pragmatisch. In seinem Nachwort spricht Potocnik über die Bedeutung der Agenda von Lissabon, die er am 15. März als "eine Suche in der EU nach einer Antwort darauf, ob wir unseren Lebensstil beibehalten können" beschrieb, und die Verschiebung von einer kurzfristigen zu einer langfristigen Perspektive bezüglich der Erhaltung der Lebensqualität. Potocnik, der bei der Präsentation sprach, pries die Leistungen von Busquin und nannte das Investitionsziel von drei Prozent und den EFR als seine wichtigsten Errungenschaften. "Seine Leistungen sind beeindruckend und sein Erbe ist manchmal schwer. Das Beste, was ich tun kann, um ihm Tribut zu zollen, ist seine Arbeit fortzusetzen. Ich werde das Nachwort schreiben."

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