Potocnik: RP7 wird auf Anforderungen der Industrie zugeschnitten
Der EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung Janez Potocnik sagte in einer Rede über die Bedeutung der kleinen Unternehmen für die Wissenswirtschaft am 18. März, dass die Industrie insgesamt beträchtlich vom nächsten Rahmenprogramm für Forschung, RP7, profitieren wird. Die Struktur des RP7 werde sich mehr auf Themen statt auf Instrumente konzentrieren, so der Kommissar. "'Kooperationsprojekte', die zuvor als 'gemeinsame Forschung' bezeichnet wurden, werden mehr auf die Bedürfnisse der Industrie ausgerichtet sein und so das Wachstum unterstützen", fügte er hinzu. Die Grundlagenforschung wird jedoch nicht als Verlierer dastehen, da sie durch den Europäischen Forschungsrat und im Rahmen von Maßnahmen zur "Grenzforschung" unterstützt wird. Ebenfalls im RP7 berücksichtigt sind der von Potocnik als "People Part" (Menschen) bezeichnete Bereich, der seiner Meinung nach die Mobilitätsmaßnahmen (Marie Curie) fördern wird, sowie der Bereich "Capacities Part" (Kapazitäten) zur Förderung von Infrastrukturen, kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), Regionen, Forschungspotenzial, Wissenschaft und Gesellschaft sowie der internationalen Kooperation. Die vorrangigen Themenbereiche - die Forschungsbereiche, die von der Europäischen Kommission zu finanzieren sind - würden im Vergleich zu früheren Programmen stärker auf die Industrie ausgerichtet sein und insbesondere die Bedürfnisse der KMU reflektieren, so Potocnik. Darüber hinaus seien weitere Änderungen geplant, um das RP7 stärker an den Anforderungen der KMU auszurichten. Die Finanzierungsprogramme werden im Hinblick auf Größe und Umfang flexibler sein, um die Beteiligung von KMU zu erleichtern, und die beiden Programme, die das Outsourcing der Forschung von KMU oder KMU-Verbänden unterstützen, "werden mit einer beträchtlichen Budgetaufstockung und anderen wichtigen administrativen Verbesserungen gestärkt", so Potocnik. Darüber hinaus wird die Kommission mit den Mitgliedstaaten zusammenarbeiten, um die Koordination und gemeinsame KMU-Programme zwischen Mitgliedstaaten, beispielsweise unter dem Mantel der Eureka, zu fördern und zu unterstützen. Der Kommissar versprach außerdem, dass die Beteiligung von KMU in anderen EU-Forschungsinitiativen gefördert werde. Als Beispiele nannte er Technologieplattformen, die Entwicklung von europäischen Forschungsinfrastrukturen, Technologieinitiativen und Maßnahmen zur Mobilität von Personen. Die Kommission möchte sicherstellen, dass diese Maßnahmen den gewünschten Effekt haben, und konsultiert daher KMU-Vertreter zu den Anforderungen. Das erste Treffen zwischen Potocnik und seinem KMU-"Sounding-Board" fand am 17. März statt. Insbesondere KMU profitieren im Zusammenhang mit der Forschungszusammenarbeit von der geographischen Nähe. Aus diesem Grunde rief der Kommissar regionale und lokale Akteure auf, neue Innovationscluster zu entwickeln bzw. bestehende weiterzuentwickeln. Er für seinen Teil verpflichtete sich, einen Vorschlag zur Einführung einer umfassenderen, eigenständigen Version der Pilotaktion "Wissensorientierte Regionen" im RP7 einzuschließen. Die Vorschläge der Kommission zum RP7 werden voraussichtlich am 6. April veröffentlicht.