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Inhalt archiviert am 2023-03-01

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Kommission ruft zu Hochschulreform auf, um die Ziele von Lissabon zu erreichen

Die Europäische Kommission hat eine Mitteilung angenommen, in der sie die Mitgliedstaaten aufruft, Reformen einzuführen, durch die Europas Universitäten besser zum Ziel der EU, zum wettbewerbsfähigsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt zu werden, beitragen können. "D...

Die Europäische Kommission hat eine Mitteilung angenommen, in der sie die Mitgliedstaaten aufruft, Reformen einzuführen, durch die Europas Universitäten besser zum Ziel der EU, zum wettbewerbsfähigsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt zu werden, beitragen können. "Das intellektuelle Potenzial Europas wecken: So können die Universitäten ihren vollen Beitrag zur Lissabonner Strategie leisten" folgt der Mitteilung der Kommission von 2003 zur Rolle der Universitäten in einem Europa des Wissens und daran anschließenden Konsultation der Betroffenen. Es wird darin betont, dass sich - wenn nichts dagegen unternommen wird - der Abstand bei den Investitionen in Bildung und Forschung zwischen Europa und seinen wichtigsten Konkurrenten weiter vergrößern wird. "[D]ie heute angenommene Mitteilung macht deutlich, dass die Leistungen der europäischen Hochschuleinrichtungen im Vergleich zu unseren wichtigsten Konkurrenten wesentliche Schwachpunkte aufweisen", sagte Ján Figel', Kommissar für allgemeine und berufliche Bildung, bei einer Pressekonferenz. "Obwohl die Qualität der europäischen Universitäten im Schnitt relativ hoch ist, sind sie nicht in der Lage, ihr gesamtes Potenzial einzubringen, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln, den sozialen Zusammenhalt zu stärken und mehr und bessere Arbeitsplätze zu schaffen. Die Kommission fordert von den nationalen Entscheidungsträger/innen Maßnahmen, die es den Universitäten ermöglichen, im Rahmen der Lissabonner Strategie ihrer Rolle voll und ganz zu entsprechen", fuhr Figel' fort. In der Mitteilung werden vier Hauptschwächen oder "Problemfelder" bei der Leistung der europäischen Hochschulen benannt. Erstens bedeute eine Tendenz zur Einheitlichkeit und Gleichheit, dass viele Universitäten an denselben monodisziplinären Studiengängen und alt hergebrachten Methoden festhalten, was zum Ausschluss jener führt, die nicht in das Standardmodell passen. Zweitens schotteten sich Europas Universitäten zu sehr ab, mit dem Ergebnis, dass sie von der Industrie isoliert bleiben. Folglich fehlten vielen Absolventinnen und Absolventen unternehmerische Kompetenzen und die Hochschulen seien schlecht auf einen weltweiten Wettbewerb um Talente und Ressourcen vorbereitet. Des Weiteren behindere eine Überregulierung, beispielsweise in Form von auf nationaler Ebene festgelegten Studiengängen und Beschäftigungsbestimmungen für akademisches Personal, Modernisierung und Effizienz. Unflexible Zulassungs- und Anrechnungsbestimmungen behinderten lebenslanges Lernen und Mobilität. Die weitaus größte Schwäche im europäischen Hochschulsystem sei jedoch die Unterfinanzierung. Durchschnittlich geben die EU-Länder nur 1,1 Prozent des BIP für das Hochschulwesen aus und liegen damit weit hinter den 2,7 Prozent des BIP, die die Vereinigten Staaten in ihre Hochschulen investieren. "Dies ist fast ausschließlich auf deutlich geringere Investitionen von Unternehmen und Privathaushalten in Europa zurückzuführen", heißt es in der Mitteilung. "Um die US-Zahl zu erreichen, müsste Europa jährlich zusätzlich 150 Milliarden Euro für das Hochschulwesen ausgeben." Als Reaktion darauf ruft die Mitteilung die nationalen Entscheidungsträger auf, anzuerkennen, dass die Schließung dieser Finanzierungslücke eine zentrale Bedingung für das Erreichen der Ziele von Lissabon ist. Selbst in einem modernisierten Hochschulsystem, von dem Europa noch ein ganzes Stück entfernt ist, geht die die Kommission davon aus, dass Investitionen von zwei Prozent des BIP in das Hochschulwesen eine Mindestvoraussetzung für einen wissensbasierten Wirtschaftsraum sind. Konkreter werden die nationalen Regierungen aufgefordert, Vorschriften einzuführen, die Partnerschaften zwischen den Universitäten und der Wirtschaft ermöglichen und fördern. Wo Studiengebühren eingeführt werden, so weiter in der Mitteilung, sollte ein beträchtlicher Teil der Mittel in Form von einkommensabhängigen Beihilfen oder Darlehen wieder verteilt werden, mit dem Ziel, den Zugang für alle zu gewährleisten, und in Form von leistungsgebundenen Stipendien, die Spitzenleistungen fördern sollen. Die Mitteilung schlägt auch Reformagenden vor, die die Qualität und Attraktivität der Universitäten steigern und die Führung im Bereich des Institutions- und Systemmanagements verbessern sollen. Die Kommission gibt auch bekannt, dass die Mitteilung durch einen in Ausarbeitung befindlichen Aktionsplan für universitäre Forschung ergänzt wird. Schließlich fordert sie den Rat auf, eine Entschließung anzunehmen, die ihre Forderung nach einer neuen Art von Partnerschaften zwischen der öffentlichen Hand und den Universitäten und nach ausreichenden Investitionen unterstützt, um die Modernisierung des Hochschulwesens in Europa zu ermöglichen.

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