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Inhalt archiviert am 2023-03-01

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Wirtschaftswissenschaftler sagt, Europäer sollen mehr arbeiten

Europas größtes Hindernis für Wirtschaftswachstum liege in der geringen Beteiligung am Arbeitsleben, erklärte ein Beamter des Internationalen Währungsfonds (IWF). Europa müsse sich darauf konzentrieren, junge Menschen, Menschen über 50 Jahre und Frauen in den Arbeitsmarkt ei...

Europas größtes Hindernis für Wirtschaftswachstum liege in der geringen Beteiligung am Arbeitsleben, erklärte ein Beamter des Internationalen Währungsfonds (IWF). Europa müsse sich darauf konzentrieren, junge Menschen, Menschen über 50 Jahre und Frauen in den Arbeitsmarkt einzubinden, betonte David Robinson, Vizedirektor der Abteilung Forschung des IWF, im Rahmen einer Konferenz der Europäischen Kommission am 20. und 21. April. "Der Schlüssel zum Fortschritt liegt auf der nationalen Ebene", erklärte Robinson auf dem zweitägigen Forum, auf dem Wirtschaftswissenschaftler und politische Entscheidungsträger aus der ganzen Welt nach Wegen suchten, wie das Wirtschaftswachstum in der EU verbessert werden kann. Laut Robinson hat die Tatsache, dass das Pro-Kopf-BIP der Europäer 30 Prozent unter dem der US-Amerikaner liegt, eine einfache Ursache: Europäer arbeiten weniger Stunden, haben kürzere Arbeitswochen und machen mehr Urlaub als ihre Kollegen in den USA. Die Redner der Konferenz waren sich einig, dass mehr Investitionen sowohl in Bildung als auch in Forschung und Entwicklung (F&E) notwendig sind, um die wirtschaftliche Lücke zu schließen und eine Wirtschaft zu organisieren, in der in Zukunft immer weniger Angestellte eine immer älter werdende Bevölkerung erhalten müssen. Der ehemalige dänische Ministerpräsident Poul Nyrup Rasmussen schlug als eine mögliche Lösung vor, dass über die kommenden vier Jahre jeder EU-Mitgliedstaat ein zusätzliches Prozent in jeden Themenbereich der Lissabonner Agenda investiert. Rasmussen lobte das skandinavische Modell, in dem die Kinderbetreuung vom Staat finanziell unterstützt wird. "Hohe Investitionen in die Kinderbetreuung sorgen für eine hohe Beteiligung auf dem Arbeitsmarkt und helfen, das Problem der alternden Bevölkerung zu lösen, da die Menschen Beruf und Kinder miteinander vereinbaren können", sagte er. Für EU-Vizepräsident Günter Verheugen liegt die Antwort in F&E und Innovation. Je mehr Forschung und Innovation es gebe, desto wettbewerbsfähiger würden europäische Unternehmen auf dem Weltmarkt, ist Verheugen überzeugt. "Wir können mit China nicht bei den niedrigeren Löhnen konkurrieren [�] also müssen wir besser werden, nicht notwendigerweise billiger [�]. Wir können nicht das beste Produkt schaffen, wenn wir nicht in Forschung und Entwicklung investieren", sagte er. Viele Redner wiesen darauf hin, dass immer mehr gering qualifizierte Arbeitsplätze in Länder außerhalb der EU verlagert werden, wo die Arbeitskraft billiger ist. Das bedeutet, dass sich der Markt für qualifizierte Arbeitsplätze ausweiten wird. Daher müssen sich die Europäer jetzt darauf vorbereiten, diese qualifizierten Arbeitsplätze der Zukunft zu übernehmen. John Fitz Gerald vom Economic and Social Research Institute in Dublin präsentierte Zahlen, die belegen, dass jeder Bildungsschritt über die Grundschule hinaus ein weiterer Schritt weg von der künftigen Arbeitslosigkeit ist. "Es geht nicht nur darum, mehr nicht qualifizierte Arbeitsplätze zu schaffen, sondern es ist besser, das Bildungsniveau zu heben, denn dadurch wird der Pool an Geringqualifizierten kleiner", erklärte Fitz Gerald.