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Inhalt archiviert am 2023-03-01

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Europa zunehmend beliebter Standort für US-Biotechunternehmen

Während die USA historisch ein dominanter Akteur im Bereich der Biotechnologieforschung, -innovation und -kommerzialisierung sind, strebt Europa nach neuen Niveaus für Errungenschaften und ist dabei erfolgreich. Obwohl Europa in seinem Bestreben nach mehr Gewicht im Biotech-...

Während die USA historisch ein dominanter Akteur im Bereich der Biotechnologieforschung, -innovation und -kommerzialisierung sind, strebt Europa nach neuen Niveaus für Errungenschaften und ist dabei erfolgreich. Obwohl Europa in seinem Bestreben nach mehr Gewicht im Biotech-Bereich vor vielen Herausforderungen steht, überwinden die europäischen Länder dem US-Magazin Expansion Management zufolge nach und nach die Hürden öffentlicher und privater Finanzierung, hohe Herstellungskosten und Produktzulassungsfristen. "Die US-Unternehmen versuchen, die intellektuellen Kapazitäten, den strategischen Standort, die logistischen Vorteile und die Lebensqualität Europas für ihre Maßnahmen zu nutzen", heißt es in dem Magazin. Während die meisten ausländischen Investitionen in die Biotechnologie traditionell in das VK und die Schweiz flossen, werden nun Länder wie die Niederlande, Frankreich und Italien immer beliebter. Die Niederlande entwickeln sich beispielsweise dank einer Vielzahl von Unternehmensanreizen, der Verfügbarkeit von Risikokapital und der Nähe zu internationalen Flughäfen zu einem bevorzugten europäischen Standort für US-Unternehmen. Das US-Start-up Biovec BV, ein Biowissenschaftsunternehmen mit Schwerpunkt auf der Entwicklung neuer Gentherapieprodukte, begann seine Grundlagenforschung in den USA, führt aber seine klinischen Versuche, insbesondere aus Regulierungsgründen, in den Niederlanden durch. "Es ist oft weniger umständlich, die Zustimmung der EU-Regulierungsbehörden als der US-Arzneimittelbehörde FDA zu erhalten", erklärt David Wolf, CEO von Biovec. "Normalerweise erhält ein Produkt die Marktzulassung in Europa schneller als in den USA. Wir brauchen wahrscheinlich ab jetzt noch zweieinhalb Jahre bis zur Phase I der Tests am Menschen. Phase III werden wir eventuell in sechs Jahre erreichen. In den USA könnte das länger dauern", wird er im Expansion Management zitiert. "Diese zusätzlichen Jahre können für ein Unternehmen entscheidend sein, insbesondere wenn es nur investiert, aber keine Einnahmen erzielt", fügte er hinzu. Mit der Wahl der Universität Groningen fand das Unternehmen einen europäischen Standort mit umfangreicher Erfahrung in der kardiovaskulären Therapie und Bypass-Chirurgie sowie mit englischsprachigen Forschern. Biovec beschäftigt derzeit fünf Mitarbeiter in Groningen, beabsichtigt aber, diese Zahl bis Dezember mit Forschungsausweitung auf zehn zu erhöhen. Frankreich ist bei den US-Pharmaunternehmen ebenfalls beliebt, da "Frankreich ebenso wie die USA über eines der modernsten Gesundheitssysteme der Welt verfügt", erklärt Mark Owen von McKesson Corp, einem in San Francisco ansässigen Unternehmen, das auch über Einrichtungen in der Nähe von Bordeaux und Poitiers verfügt. "Zweitens bestehen ebenso wie in den USA umfassende Möglichkeiten zur Verbesserung des derzeitigen Systems. Drittens haben sich die französische Regierung und der Markt im Allgemeinen bisher äußerst aufgeschlossen gegenüber der Zusammenarbeit mit McKesson gezeigt. Die Kombination dieser Faktoren hat Frankreich zu einem geeigneten Standort für uns gemacht", sagte er gegenüber dem Magazin. In Italien hat sich eine Reihe von US-Unternehmen niedergelassen, da sich das Land in Bezug auf Umsatz und Anzahl der Mitarbeiter zur drittgrößten Biowissenschaftsbranche in Europa entwickelt hat. Laut Expansion Management steigen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung und die Anzahl neuer Biotechnologieunternehmen wächst weiter, häufig als Spin-offs aus akademischer Arbeit oder aus Vertretungen ausländischer Unternehmen der Branche in Italien. Diese Änderungen haben, unterstützt durch die Existenz von Forschungszentren mit guten Leistungen in der Gesundheitsforschung und engerer Verbindungen zwischen Hochschulen und Wirtschaft, bereits zur Einrichtung diverser Biotechnologie-Cluster geführt, von denen einige auf die Bereiche diagnostische und therapeutische Versuche spezialisiert sind. "Die jüngsten Anwendungen, insbesondere in den Bereichen Biomedizin, Bioinformatik, Biomechanik und Nanobiotechnologie, wecken das Interesse von Investoren", heißt es im Expansion Management. Trotz dieser viel versprechenden Entwicklungen ist die Biotechnologiebranche in Europa im Vergleich zu den USA immer noch nicht so ausgereift. Da sich der Wettbewerb mit den US-Biotech-Unternehmen allmählich verstärkt, versucht die europäische Biotech-Branche zu beweisen, dass sie robust genug ist, um sowohl nachhaltig als auch rentabel zu sein.

Länder

Frankreich, Italien, Niederlande

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