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Inhalt archiviert am 2023-03-01

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Figel' fordert neue Partnerschaft zwischen Hochschule und Staat

Kommissar Ján Figel' hat einen neuen Typ von Partnerschaft zwischen dem Staat und den Hochschulen gefordert und ist der Ansicht, dass der Bologna-Reformprozess enger mit dem Neustart der Agenda von Lissabon verbunden sein sollte. Der Kommissar für allgemeine und berufliche B...

Kommissar Ján Figel' hat einen neuen Typ von Partnerschaft zwischen dem Staat und den Hochschulen gefordert und ist der Ansicht, dass der Bologna-Reformprozess enger mit dem Neustart der Agenda von Lissabon verbunden sein sollte. Der Kommissar für allgemeine und berufliche Bildung, Kultur und Mehrsprachigkeit sprach am 19. Mai auf einer Konferenz im norwegischen Bergen vor den Bildungsministern aus 45 europäischen Ländern. Figel' sagte, die schnelle Erhöhung der Anzahl der Bologna-Unterzeichnerstaaten sei ein Zeichen für die Dynamik des Prozesses. Die europäischen Hochschulen seien jedoch derzeit mit größeren Herausforderungen und einem stärkeren Wettbewerb als jemals zuvor konfrontiert. "Europa ist zwar sicherlich eine äußerst gebildete Gesellschaft, aber nur 21 Prozent der Erwerbsbevölkerung der EU hat eine Tertiärbildung, wesentlich weniger als in den USA (38 Prozent), Kanada (43 Prozent) und Japan (36 Prozent)", sagte Figel'. Der Kommissar machte außerdem darauf aufmerksam, dass Europa insgesamt zwar mehr Hochschulabsolventen und Doktoranden in den Bereichen Wissenschaft und Technologie hervorbringe als seine Konkurrenten, aber der Anteil derer, die Forschungslaufbahnen verfolgen, wesentlich geringer sei als in den USA oder Japan. "Zwei aktuelle Erhebungen zur Forschung haben ergeben, dass es nur eine Handvoll europäischer Hochschulen gibt, die zu den führenden 50 Hochschulen weltweit gehören", fügte er hinzu. "[...] Um diese Situation zu ändern brauchen wird tief greifende Reformen." Figel' begrüßte die bereits durchgeführten oder derzeit im Rahmen des Bologna-Prozesses umgesetzten Reformen, einschließlich Qualitätssicherung, eines europäischen Qualifikationsrahmens und zusammen mit dem Kommissar für Wissenschaft und Forschung Janez Potocnik die Wiederbelebung des europäischen Labels für Doktorandenprogramme. Trotz dieser Erfolge betonte Figel' jedoch: "Die Bologna-Reformen sind notwendig und sie werden in den kommenden Jahren meine volle Unterstützung haben, aber wir müssen über die Strukturen hinausblicken und uns mit den zugrunde liegenden Fragen der Attraktivität, Organisation und Finanzierung befassen." Um diese Fragen zu beantworten forderte der Kommissar eine neue Art von Partnerschaft zwischen Staat und Hochschule, die die folgenden Elemente umfasst: ein Gleichgewicht zwischen Autonomie, Verantwortung und Selbstverwaltung sowie strategische Anleitung von der Regierung, einen stabilen mittelfristigen Finanzierungsrahmen, der eine "kreative Mischung" aus öffentlichen und privaten Geldern sowie eine wirkliche Verantwortlichkeit gegenüber der Gesellschaft beinhaltet. Figel' ergänzte, dass die Hochschulen gleichen Zugang für alle qualifizierten Studenten sicherstellen müssen, unabhängig von der gewählten Finanzierungsmischung, und betonte abschließend: "Ausreichende Investitionen in und ein solides Management der Hochschulbildung sind die Kernfaktoren für die Zukunft jeder Region und jedes Landes in Europa und für die Zukunft Europas in der Welt."