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Research Infrastructure for Circular Forest Bioeconomy

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Europäische Forschungsinfrastruktur verbindet Wissenschaft und Bioökonomie

Mit einer EU-finanzierten Initiative wird Europa sein Potenzial als weltweit führend in der Erforschung der Bioökonomie des Waldes entfalten.

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Die Holz- und Forstwirtschaft sorgt für etwa 8 % der Produktion in der EU und 3,5 Millionen Arbeitsplätze. Sie wird also in den nächsten Jahren in der europäischen Bioökonomie eine Schlüsselrolle spielen. Ihr Herzstück ist die Faser- und Papierindustrie, in der nachhaltige Rohstoffe zum Einsatz kommen, um mit innovativen Lösungen Produkte aus fossilen Rohstoffen zu ersetzen und so einen Mehrwert zu schaffen. Das im Rahmen von Horizont 2020 EU-finanzierte Projekt ERIFORE hat eine dezentrale Open-Access-Infrastruktur für Forschung und Innovation entwickelt und somit den Wandel zu einer Kreislaufbioökonomie in der Forstwirtschaft vorangebracht. „Die Initiative wollte hauptsächlich die Lücke zwischen Wissenschaft und Innovation schließen und somit neuartige Verfahrenskonzepte für die Bioraffinerie entwickeln und kommerzialisieren, mit denen hochveredelte Chemikalien und Materialien aus Rohstoffen des Waldes hergestellt werden können“, so Projektkoordinator Dr. Mika Härkönen. Ziel ist es, eine Kooperationsplattform als Infrastruktur für Forschung und Innovation zu schaffen, mit der die Nutzung der Waldbiomasse durch neue Verfahren und Konzepte nachhaltig und kosteneffizient optimiert werden kann. Ein strategischer Ansatz Das multidisziplinäre Europäische Strategieforum für Forschungsinfrastrukturen (ESFRI) hat erfolgreich Forschungsinfrastrukturen identifiziert, die den langfristigen Ansprüchen der Forschungsgemeinschaft und anderen Interessengruppen entsprechen. „Eine kohärente Strategie zur Entwicklung von Forschungsinfrastrukturen bringt auf europäischer Ebene klare Vorteile – so werden zum Beispiel Dopplungen vermieden, Ressourcen gemeinsam genutzt, Forschungsinfrastrukturen rationaler eingesetzt, Verfahren und Abläufe standardisiert und die globale Führungsposition europäischer Forschungsinfrastrukturen gefestigt“, erklärt Dr. Härkönen. Die Forschungsinfrastruktur schlägt eine Brücke zwischen Wissenschaft und Innovation, indem neuartige Verfahrenskonzepte für die Bioraffinerie entwickelt und kommerzialisiert werden, mit denen hochveredelte Materialien und Chemikalien aus Lignozellulosematerial hergestellt werden. Dr. Härkönen meint: „Unsere Vision ist es, einen zentralen Beitrag zum forstwirtschaftlichen Sektor zu leisten, sodass Europa bei der Entwicklung und Kommerzialisierung neuartiger biobasierter Produkte die Führung übernehmen kann.“ Die Untersuchung des ESFRI hat sich intensiv damit beschäftigt, welche Forschungsbedarfe und -pioniere es gibt, welche bestehenden Forschungsinfrastrukturen verfügbar sind und wie sie weiterentwickelt werden müssten sowie welche Kooperation im Bereich der Kreislaufbioökonomie in der Forstwirtschaft besteht. Außerdem skizzierte die Studie erste Geschäftsmodelle, Finanzierungspläne und Leitungsstrukturen. Alle öffentlichen Ergebnisberichte sind auf der ERIFORE-Website einsehbar. Vorteile durch Zusammenarbeit Dank des rechtlichen Rahmens, den das Konsortium für eine europäische Forschungsinfrastruktur (ERIC) geschaffen hat und der von allen Mitgliedstaaten der EU anerkannt wird, sind wissenschaftliche Kooperation und langfristige Verpflichtungen von Infrastruktureignern, nationalen Ministerien und Förderorganisationen garantiert. „Mit der Etablierung des Rahmens von ERIFORE und ERIC wird sichergestellt, dass die Stimme der Holz- und Forstwirtschaft von politischen Entscheidungsträgern auf nationaler wie auch auf EU-Ebene gehört wird“, so Dr. Härkönen. Aus der Zusammenarbeit in der Forschungsinfrastruktur ergeben sich signifikante Vorteile für ERIFORE-Partner sowie für das gesamte europäische Forschungs- und Innovationssystem in der Kreislaufbioökonomie der Forstwirtschaft. Verbesserte Zugangsmöglichkeiten werden beispielsweise dabei helfen, neuartige Verfahrenskonzepte für die Bioraffinerie zu entwickeln und zu kommerzialisieren, mit denen hochveredelte Chemikalien und Materialien aus Rohstoffen des Waldes oder anderen Lignozellulosematerialien hergestellt werden. Neue Geschäftsmodelle fördern nachhaltiges Wachstum ERIFORE-ERIC bietet außerdem Vorteile für Partner und das europäische Innovationssystem, indem es führende Wissenschaftler anzieht und bessere Geschäfts- und Finanzpläne für Investitionen in die Infrastruktur entwickelt, die auf langfristigen Förderverpflichtungen der Mitgliedstaaten basieren. „Auf dieser Grundlage können wissenschaftliche Entdeckungen auf neue Geschäftsmodelle, neuartige Produkte und Dienstleistungen übertragen werden, die nachhaltiges Wachstum erlauben“, erklärt Dr. Härkönen. Mit einem stärkeren Bewusstsein für Forschungsinfrastrukturen und gemeinsamen Zugangsregeln wird man zudem eine Gemeinschaftsfinanzierung für Forschungsvorhaben gewinnen können, mit der eine exzellente Ausstattung für die Entwicklung neuer forstwirtschaftlicher Produkte und Verfahren eingesetzt werden kann. Dr. Härkönen merkt an: „Die Förderung von Forschungsintegration und Zusammenarbeit durch Förderfinanzierung und politische Maßnahmen sowie die Koordination der verfügbaren Fähigkeiten und Einrichtungen sind essenziell, wenn wissenschaftlicher und technologischer Fortschritt weiterentwickelt werden soll.“

Schlüsselbegriffe

ERIFORE, Wald, Forschungsinfrastruktur, Bioökonomie, Bioraffinerie

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