COST-Aktion fordert stärkere Konzentration auf Verminderung und Verbesserung von Tierversuchen
Die COST-Aktion "Laboratory Animal Science and Welfare" (Versuchstiere - Wissenschaft und Schutz) hat Empfehlungen zu Alternativen zu Tierversuchen im Rahmen des Siebten Rahmenprogramms für Forschung (RP7) vorgelegt. Die COST-Aktion möchte alle drei Ziele - Ersatz, Verbesserung und Verminderung - im RP7 behandelt sehen, wünscht sich allerdings eine stärkere Konzentration auf die Bereiche 'Verbesserung und Verminderung', die nach Meinung der Aktion bisher vernachlässigt wurden. "Bisher hat die Zielsetzung 'Ersatz' sehr viel mehr Aufmerksamkeit und EU-Finanzierungsmöglichkeiten erhalten als die beiden anderen Ziele - Verminderung und Verbesserung. Wir schlagen vor, dass alle drei Ziele die gleiche Beachtung und Unterstützung im Hinblick auf die Forschungsfinanzierung erhalten", heißt es in der Stellungnahme. "Ersatz ist nicht immer möglich und manchmal auch nicht wünschenswert. Daher sollte eine intensivere Forschung in den Bereichen 'Verminderung und Verbesserung' gefördert werden, um die Tiere, die weiterhin in Tierversuchen verwendet werden, besser zu schützen und so mit qualitativ wertvolleren Tieren arbeiten zu können und eine Verminderung der Anzahl der verwendeten Tiere zu erreichen. Darüber hinaus könnte sich aus der Anwendung der Prinzipien 'Verminderung und Verbesserung' eine bessere Wissenschaft entwickeln." Das auf die Verbesserung und Verminderung anzuwendende Kriterium lautet: Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass die Methoden vorteilhafte Auswirkungen auf die Tiere haben, ohne sich auf die Ergebnisse der Studie auszuwirken. Der Druck von zwei Seiten mache es dringend notwendig, Alternativen zu Tierversuchen zu erörtern, heißt es in der Stellungnahme. Die allgemeine Öffentlichkeit fordert einen verbesserten Tierschutz, und die Wissenschaftler haben einen wachsenden Bedarf an Qualität und wissenschaftlicher Zuverlässigkeit innerhalb der biomedizinischen Forschung. Die COST-Aktion ist darüber hinaus besorgt, dass ein größerer EU-Forschungshaushalt "zwangsläufig einen Anstieg der Versuchstiere in der Grundlagenforschung bedeutet", und weist deshalb auf die "akute und dringende Notwendigkeit der Finanzierung von Studien über die bestmögliche Anwendung der Methode 'Verbesserung und Verminderung'" hin. "Es sollte zwei Kernpunkte in dem Ansatz 'Verbesserung und Verminderung' geben: Wir sollten uns auf Schmerz verursachende Verfahren und Methoden, wie diese verbessert werden können, konzentrieren, aber gleichzeitig auch den allgemeinen Schutz von Versuchstieren verbessern", sagt Professor Timo Nevalainen von der University Kuopio. "Letzteres bedeutet kleine Schritte mit einer großen Anzahl von Tieren. Die Anzahl von Versuchstieren, die Schmerz verursachenden Tests ausgesetzt sind, ist sehr viel geringer. Von beiden Ansätzen sind beträchtliche Verbesserungen zu erwarten."
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Finnland