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Inhalt archiviert am 2023-03-01

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Konferenz von Ljubljana signalisiert Weiterentwicklung der regionalen Innovationspolitik der EU

Seit seiner Gründung im Jahr 1996 haben sich im IRE-Netzwerk (Innovative Regionen in Europa) der Europäischen Kommission rund 250 europäische Regionen zusammengefunden. Das Netzwerk hilft seinen Mitgliedern bei der Entwicklung regionaler Innovationsstrategien (RIS) und anderer...

Seit seiner Gründung im Jahr 1996 haben sich im IRE-Netzwerk (Innovative Regionen in Europa) der Europäischen Kommission rund 250 europäische Regionen zusammengefunden. Das Netzwerk hilft seinen Mitgliedern bei der Entwicklung regionaler Innovationsstrategien (RIS) und anderer Projekte zur Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Da die meisten Regionen der EU-15 schon über eine Innovationsstrategie in irgendeiner Form verfügen, widmet sich das IRE-Netzwerk seit der EU-Erweiterung 2004 verstärkt der Unterstützung von Regionen in den neuen Mitgliedstaaten bei der Entwicklung ihrer Innovationskapazitäten. Aus diesen Bemühungen sind 45 neue Initiativen entstanden, darunter 33 RIS-Projekte, die bei der 4. IRE-Plenartagung in Ljubljana, Slowenien, am 7. und 8. Juni gestartet werden. CORDIS-Nachrichten sprach mit Renate Weissenhorn, Leiterin des Referats "Unterstützung von Innovation" der GD Unternehmen und Industrie der Europäischen Kommission. Sie erläuterte, dass die Veranstaltung in Ljubljana mit einer wichtigen Neuorientierung der Kommission in Bezug auf die Innovationspolitik und die Arbeit des IRE-Netzwerks zusammenfällt. "In der Vergangenheit haben wir uns auf die Unterstützung von Regionen konzentriert, indem wir ihnen bei der Entwicklung regionaler Innovationsstrategien halfen. Und natürlich gibt es in diesem Bereich noch einiges zu tun", sagte Weissenhorn im Hinblick auf die 33 neuen RIS-Projekte. "In der Zukunft allerdings möchten wir die europäischen Regionen in einem 'Kreislauf des dauernden Lernens' zusammenbringen, und zwar auf der Basis von RIS-Folgeabschätzungen, gegenseitigen Benchmarks und gemeinsamem Lernen." Das Konzept des gemeinsamen Lernens manifestiert sich in einer wichtigen Initiative, die das IRE-Netzwerk im April gestartet hat: die so genannte Plattform für gemeinsames Lernen (Mutual Learning Platform - MLP). Über diese Plattform sollen regionale Politiker ihre Erfahrungen im Bereich Forschung und Innovation austauschen können, damit gewährleistet wird, dass "die Fehler und Erfolge einer Region zum Erfahrungsschatz aller beitragen". Dieser neue Schwerpunkt "gemeinsames Lernen" stellt eine wesentliche Neuorientierung der regionalen Innovationspolitik der EU dar. Zusammen mit seinem Lenkungsausschuss, in dem 18 Regionen aus ganz Europa vertreten sind, hat das IRE-Netzwerk kürzlich ein neues Mission Statement erarbeitet, das diese Entwicklung widerspiegelt. Darin wird der Zweck des IRE-Netzwerks wie folgt beschrieben: "Die Stärkung der weltweiten Wettbewerbsfähigkeit europäischer Regionen durch die Förderung von Innovationspolitiken und die Bereitstellung einer einzigartigen Plattform für Regionen, damit sie zusammenarbeiten und voneinander lernen können." Trotz dieser klaren Änderung der Schwerpunktsetzung, oder vielleicht gerade deshalb, ist es unerlässlich, dass die Regionen, insbesondere in den neuen Mitgliedstaaten, die derzeit noch nicht über eine regionale Innovationsstrategie verfügen, eine Möglichkeit bekommen, sie zu entwickeln und umzusetzen. Im Rahmen der 33 neuen RIS-Projekte, die in Ljubljana gestartet werden, trägt die Kommission 75 Prozent der Gesamtkosten für die Entwicklung der Strategie und eines damit verbundenen Aktionsplanes unter Einbeziehung aller relevanten regionalen Akteure. Alle RIS basieren auf derselben Methodologie, aber jede Strategie ist den spezifischen Umständen der Region angepasst, in der sie umgesetzt wird. "Wir müssen die Regionen in den neuen Mitgliedstaaten auf den Zufluss von Mitteln aus den Strukturfonds vorbereiten", so Weissenhorn. "Diese Strategien helfen ihnen, die Gelder optimal zu nutzen." So können die Regionen der neueren EU-Länder schnell und reibungslos in den 'Kreislauf des dauernden Lernens' integriert werden und an den transregionalen Netzwerkaktivitäten mit den anderen Regionen der EU teilnehmen. Was das gemeinsame Lernen betrifft, so ist sich die Kommission jedoch sehr wohl der Grenzen bewusst. "Der Erfolg in einer Region kann unmöglich 1:1 in jede andere Region übertragen werden", erklärt Weissenhorn. "Man muss sich die Faktoren betrachten, die den Erfolg ermöglicht haben, und versuchen, die entsprechenden Stärken zu replizieren, zum Beispiel eine starke akademische Basis oder gewisse Schlüsselinfrastrukturen." Angesichts der Tatsache, dass das Pro-Kopf-BIP in den zehn leistungsstärksten Regionen Europas bis zu 189 Prozent über dem EU-Durchschnitt liegt, in den leistungsschwächsten Regionen dagegen bis auf 36 Prozent abfällt, ist offensichtlich, dass es noch viel zu tun gibt, um dieses Ungleichgewicht zu beheben. "Wir müssen aber darauf achten, dass wir nicht nur den schwächeren Regionen bei ihrer Entwicklung helfen, sondern auch den besseren noch besser zu werden", betont Weissenhorn. All dies bestätigt, dass die Konferenz in Ljubljana ein Meilenstein für die Kommission und ihr IRE-Netzwerk ist. "Bei dieser wichtigen Veranstaltung werden nicht nur neue Aktivitäten gestartet, sie ist auch eine ideale Möglichkeit für eine Bestandsaufnahme der neuesten Entwicklungen in der regionalen Wettbewerbspolitik", schließt Weissenhorn. "Die Konferenz ist darüber hinaus ein wichtiges PR-Ereignis für das IRE-Netzwerk, das noch bekannter werden muss. Sie stellt auch eine Neuorientierung des Netzwerks dar, weg vom Schwerpunkt Kohäsionsregionen und hin zu einem offeneren Ansatz."

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