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Inhalt archiviert am 2023-03-01

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Konferenz: Regionen sind die Bausteine eines "Europäischen Innovationsraums"

Bei der Neubelebung der Lissabon-Agenda für Wettbewerbsfähigkeit Anfang dieses Jahres erkannten die Staats- und Regierungschefs der EU die zentrale Rolle an, die Wissen und Innovation spielen müssen, wenn Europa seine ehrgeizigen Ziele erreichen soll. Das Problem ist jedoch ...

Bei der Neubelebung der Lissabon-Agenda für Wettbewerbsfähigkeit Anfang dieses Jahres erkannten die Staats- und Regierungschefs der EU die zentrale Rolle an, die Wissen und Innovation spielen müssen, wenn Europa seine ehrgeizigen Ziele erreichen soll. Das Problem ist jedoch die so genannte "europäische Paradoxie", aufgrund derer der Kontinent seine Spitzenforschung nicht in innovative neue Produkte, Dienstleistungen und Verfahren umwandeln kann. Zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit und zum Erhalt des Sozialmodells in Europa muss eine Lösung für dieses Problem gefunden werden. In diesem Zusammenhang müssen die europäischen Regionen eine Schlüsselrolle spielen - diese Botschaft wurde von Vertretern der Kommission während der Plenarkonferenz des Netzwerks "Innovative Regionen in Europa" (IRE), die am 7. und 8. Juni in Ljubljana, Slowenien, stattfand, unterstrichen. David White, Direktor für Innovationspolitik der GD Unternehmen und Industrie der Kommission, sagte gegenüber den versammelten regionalen Akteuren: "Innovation ist kein Prozess, der am Ende entsteht - sie ergibt sich nicht notwendigerweise aus der Forschung." White sagte weiter: "Bei der Innovation geht es um die Interaktion zwischen verschiedenen Akteuren im Wirtschaftsprozess - Industrielle, Wissenschaftler, Techniker, Investoren, Unternehmer, öffentliche Behörden, Verbraucher und KMU [kleine und mittlere Unternehmen]. Die Regionalpolitik kann ein Umfeld schaffen, das einer solchen Interaktion und somit der Innovation förderlich ist", ergänzte er und warnte anschließend, dass auch das Gegenteil der Fall sei. Einer der definierenden Aspekte der europäischen regionalen Wettbewerbsfähigkeit seien die Unterschiede, argumentierte White und betonte erneut, dass das BIP pro Kopf in den zehn am besten abschneidenden Regionen zwar bei 189 Prozent des EU-Durchschnitts liege, wohingegen diese Zahl in den zehn am wenigsten wohlhabenden Regionen auf 36 Prozent sinke. "Aber die Botschaft ist nicht nur schlecht - die EU verfügt über weltweite Marktführer im Bereich der Innovation, wobei Länder wie Schweden und Finnland von der ganzen Welt beneidet werden, [...] und viele der ärmsten Regionen Europas verzeichnen auch die höchsten Wachstumsraten, sodass ein Konvergenzprozess stattfindet." In den letzten zehn Jahren hat die Kommission viel getan, um die Entwicklung regionaler Innovation zu fördern, insbesondere durch ihr IRE-Netzwerk und die Finanzierung von Projekten im Rahmen einer regionalen Innovationsstrategie (RIS). Am Vortag des Beginns der Konferenz hat die Kommission 32 neue RIS-Initiativen eingeleitet, die die Mehrheit der neuen Mitgliedstaaten, Bewerberländer und assoziierten Länder abdecken. White betonte jedoch: "Die RIS-Projekte sind ein wichtiger, aber nur ein erster Schritt, und sie erfordern Follow-up-Aktivitäten." White nutzte das Beispiel des Gastgeberlandes Slowenien, das die SLOVITTS-Innovationsstrategie entwickelt hat. "Die Strategie ist zwar sehr wichtig, allein aber nicht ausreichend. Sie sollte als gute Grundlage für den Erhalt erhöhter Unterstützung von der EU, beispielsweise aus den Strukturfonds und den Rahmenprogrammen, angesehen werden." Eine Reihe von Delegierten hob den Übergang von der Schaffung einer regionalen Innovationsstrategie zur tatsächlichen Einleitung konkreter Initiativen zu deren Umsetzung als eine kritische Phase hervor. Die Gefahr besteht darin, dass die zur Schaffung einer RIS benötigten Mittel zwar relativ bescheiden sind, deren Umsetzung aber einen wesentlich größeren Umfang an Finanzierungsmitteln und Humanressourcen erfordert. "Solche Strategien sollten dynamisch umgesetzt werden - man kann nie zufrieden sein und muss immer danach streben, besser zu werden, und es ist besonders wichtig für kleine Länder, groß zu denken", fügte White hinzu und führte den irischen Wirtschaftsboom als Beispiel dafür an, was erreicht werden kann, wenn Strategien in Maßnahmen umgesetzt werden. Um sicherzustellen, dass die Dynamik in denjenigen Regionen, wo die Kommission bereits RIS-Projekte finanziert hat, nicht verloren geht, befürwortet sie eine Bewegung in Richtung der grenzüberschreitenden Integration nationaler und regionaler Innovationsprogramme zur Schaffung dessen, was White als einen "Europäischen Innovationsraum" bezeichnete. "Ich möchte nicht zu viel über 'Räume' reden, aber wir brauchen wirklich einen Europäischen Innovationsraum - einen Raum, in dem die grundlegenden Bedingungen für Innovation angemessen bereitgestellt werden." White ermunterte die europäischen Regionen zwar, von ihren gegenseitigen Erfolgen und Misserfolgen zu lernen, wies jedoch darauf hin, dass der Versuch, die Errungenschaften eines Landes wie Irland direkt zu kopieren, nicht die Lösung sei. Auf die Frage von CORDIS-Nachrichten, in welchen Bereichen die Regionen voneinander lernen könnten, antwortete er: "Es gibt einige Dinge, die jede Region tun sollte: Bürokratie abbauen, sicherstellen, dass kleine Unternehmen Zugang zu Beratung und Unterstützung haben, und Techniken zur Mobilisierung von Finanzierungsmitteln für kleine Unternehmen entwickeln. Jede Region kann etwas von anderen in diesen Bereichen lernen." Die künftige regionale Innovationspolitik der Kommission wird daher versuchen, diesen Prozess des kollektiven Lernens durch neue Initiativen wie beispielsweise das Rahmenprogramm für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation (CIP) und die neu eingerichtete Plattform für gemeinsames Lernen (Mutual Learning Platform - MLP) sowie durch die Fortsetzung bestehender Aktivitäten, einschließlich der Arbeit des IRE-Netzwerks, zu fördern. Letzten Endes liegen Erfolg oder Misserfolg jedoch in den Händen der europäischen Regionen selbst und mit der künftigen Wettbewerbsfähigkeit Europas in der Schwebe könnte der Einsatz nicht höher sein.

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