Potocnik gegenüber Beteiligten an Technologieplattformen: Verfolgung der Idee Gemeinsamer Technologieinitiativen nicht notwendig
Während die Vorschläge der Kommission zum Siebten Rahmenprogramm (RP7) Vorkehrungen dafür enthalten, dass einige Technologieplattformen zu Gemeinsamen Technologieinitiativen werden und somit direkte Kofinanzierung von der Europäischen Kommission erhalten, sind diejenigen, die Technologieplattformen bleiben, weit davon entfernt, ein Misserfolg zu sein, betonte der EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung Janez Potocnik am 9. Juni. In einer Rede vor führenden Vertretern der Industrie, die derzeit an Technologieplattformen beteiligt sind, ergriff Potocnik die Gelegenheit, den Mythos zu zerstören, dass die Plattformen nur erfolgreich sind, wenn sie zu einer Gemeinsamen Technologieinitiative führen. Diese Vorstellung ist "zweifellos falsch", sagte er. "Um erfolgreich zu sein muss eine Technologieplattform nicht unbedingt zu einer Gemeinsamen Technologieinitiative führen. In den meisten Fällen kann eine Technologieplattform am effektivsten durch die Nutzung der normalen Instrumente des Rahmenprogramms umgesetzt werden", erklärte der Kommissar. Die Kommission möchte, dass die Technologieplattformen zu "Champions des Wissens für Wachstum" werden. Wie Potocnik am 9. Juni sagte, werden die Plattformen sicherstellen, dass die EU-Forschung auf die Bedürfnisse der Industrie reagiert, indem sie strategische Forschungsagenden entwirft, die verwendet werden können, um vorrangigen Bereichen für die Finanzierung auf EU-Ebene Priorität einzuräumen. Dem Kommissar zufolge haben vorhandene strategische Forschungsagenden die Auswahl der vorrangigen Bereiche für das RP7 bereits beeinflusst. Die Technologieplattformen spielen außerdem eine wichtige Rolle bei der Mobilisierung öffentlicher Behörden auf nationaler und regionaler Ebene, deren Beteiligung an der Initiative wünschenswert ist. In einigen Bereichen, in denen die Kommission die Einrichtung einer "langfristigen Partnerschaft zwischen dem öffentlichen und privaten Sektor, die aufgrund ihres Umfangs und Ausmaßes nicht durch die normalen Verfahren und Instrumente des Rahmenprogramms unterstützt werden kann", für angebracht hält, kann ein Vorschlag eingereicht werden, um eine Gemeinsame Technologieinitiative zu schaffen. Um erfolgreich zu sein, müsste der Vorschlag eine Reihe von Bedingungen erfüllen. Die Gemeinsame Technologieinitiative müsste nicht nur einen einzigartigen Beitrag zur industriellen Wettbewerbsfähigkeit Europas im Bereich der strategischen Technologien leisten, sondern es müsste auch klar nachgewiesen werden, dass die Verwendung der normalen Instrumente des Rahmenprogramms nicht das gewünschte Ergebnis erzielen würde. Die Kommission habe bereits sechs Bereiche identifiziert, in denen die Schaffung einer Gemeinsamen Technologieinitiative in Frage käme, aber diese Liste sei keineswegs endgültig, betonte der Kommissar. "Es ist jetzt an den Industrien, die in den sechs identifizierten Bereichen tätig sind, nachzuweisen, dass ihre strategischen Forschungsagenden die Kriterien für eine Gemeinsame Technologieinitiative erfüllen. Sie müssen außerdem nachweisen, dass die Umsetzung einer Gemeinsamen Technologieinitiative zu konkreten Ergebnissen führen wird, die sich positiv auf die industrielle Wettbewerbsfähigkeit Europas auswirken werden", sagte der Kommissar.