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Make Net Zero Energy refurbishments for houses a mass market reality

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Schnelle, kostengünstige und reibungslose Massensanierung zu Nullenergiegebäuden im sozialen Wohnungsbau

Ein EU-finanziertes Projekt ermöglicht die Einführung eines effizienten und wirtschaftlich sinnvollen Ansatzes für die Bereitstellung attraktiver Nulleenergiensanierungen für das gesamte Haus mit einer Energieleistungsgarantie.

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Nullenergiehäuser können zur Sicherung einer nachhaltigen, weniger von fossilen Brennstoffen abhängigen Zukunft beitragen. Häuser dieser Art sind gut gedämmt und energieeffizient, erzeugen ausreichend erneuerbare Energie, um das Haus zu heizen, Warmwasser zu erzeugen und Haushaltsgeräte zu betreiben. Ziel des Projekts TRANSITION ZERO war die Schaffung geeigneter Marktbedingungen für die flächendeckende Einführung von Nullenergiehäusern in ganz Europa. Das Projekt baute auf dem zuerst in den Niederlanden entstandenen Energiesprong-Prinzip auf, wobei man diese erfolgreiche Methodik an Sanierungen in Frankreich und im Vereinigten Königreich, und das in erster Linie im Sektor des sozialen Wohnungsbaus, anpasste. Die gegenwärtigen Ansätze zur Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen für größere Renovierungen in der EU werden wohl nicht ausreichen, um die ehrgeizigen Ziele für 2020 zu erreichen. „Energieeffizienz kann nicht durch stückweise Dämmmaßnahmen und schrittweises Vorgehen optimiert werden. Es muss ein Sanierungsansatz für das ganze Haus verfolgt werden, um die grundlegenden Probleme zu lösen, die schwer zu beheizende Häuser verursachen“, sagt Ron Van Erck, Transition Zero Programme Manager für Europa. Energiesprong, auf Deutsch „Energiesprung“, zielt darauf ab, das Denken im Wohngebäudesanierungssektor zu verändern und Nullenergiewohnungen im großtechnischen Maßstab bereitzustellen. „Bei einer Energiesprong-Sanierung geht es darum, das ganze Jahr über bezahlbaren Komfort zu bieten. Dabei handelt es sich um einen kollaborativen Prozess, an dem drei Akteure des Wandels beteiligt sind: Bauunternehmer, Wohnungsunternehmen und Bewohnerschaft“, stellt Van Erck fest. In den Niederlanden kam die Bewohnerschaft durch die Beteiligung von Bürgerausschüssen an Entwurfs- und Beschaffungsdiskussionen in den vollen Genuss der Vorteile der Sanierung. Warme, komfortable und bezahlbare Wohnungen zum Leben Die ersten Pilotprojekte im Vereinigten Königreich und in Frankreich betrafen 37 im Zeitraum von 1950 bis 1980 erbaute schwer beheizbare Häuser. „Eine erstklassige Energieleistung wird nicht nur erwartet, sondern auch überwacht und garantiert. Für jedes Pilotprojekt stellt der Lösungsanbieter Maßnahmen zur Verfügung, die genügend Jahresenergie erzeugen, um das Haus zu heizen, Warmwasser zu liefern und wesentliche Haushaltsgeräte zu betreiben“, erläutert Van Erck. Aber wie die Erfahrungen in den Niederlanden gezeigt haben, ergeben sich durch Einführung und Vorfertigung in großen Mengen Kosteneinsparungen durch Massenproduktion. Daher werden die bei der Sanierung eingesetzten gedämmten Wandpaneele extern hergestellt und mit dem Kran in Position gebracht. „Typischerweise umhüllen Anbieter die Häuser mit einer zweiten Haut, die aus außerhalb des Gebäudes hergestellten Dämmplatten besteht. Die Heizungs- und Warmwassersysteme sind ebenso wie die außen installierte Überwachungsausrüstung in ein Energiemodul integriert, sodass sich der Zugang zwecks Wartungsarbeiten einfach gestaltet“, erläutert Van Erck. Ziel war, die nicht störende Nachrüstung innerhalb von ein oder zwei Wochen abzuschließen, ohne dass der Bewohner ausziehen muss, mit dem Ergebnis, dass ein warmes, komfortables und bezahlbares Haus entsteht, das modern und attraktiv ist. Das Energiesprong-Prinzip beinhaltet einen Energiesparvertrag, um die Leistung der Verbesserungen über einen Zeitraum von 25 bis 40 Jahren zu gewährleisten. Ein Deal kommt zustande 2017 unterzeichneten 36 Organisationen, d. h. 9 Anbieter von Sozialwohnungen, 20 Sanierungsfirmen und 7 Servicebetriebe, eine Charta mit einem Tarifvertrag zur Sanierung von 3 600 Wohnungen in Frankreich. Es gibt außerdem Pläne für solche Sanierungen von 225 Häusern im Vereinigten Königreich. Van Erck dazu: „Können wir das maßstabsgerecht vergrößern, so kann die Arbeit durch Lebenszykluserträge und Kosteneinsparungen finanziert werden. Sobald die Kosten der Sanierung mit dem normalen Betrieb vergleichbar sind, werden noch mehr Wohnungsanbieter an Bord kommen.“ Die Gesamtkosten pro Haus begannen in Frankreich bei rund 75 000 EUR, es sind jedoch 45 000 EUR notwendig, um eine massenhafte Einführung zu realisieren. „Effizienzsteigerungen durch externe Montage und Automatisierung werden die Kosten senken. Das Energiemodul der zweiten Generation wird dank steigender Aufträge und kompakterer Bauweise 35 % weniger kosten“, so Van Erck abschließend.

Schlüsselbegriffe

TRANSITION ZERO, Energiesprong, Sanierung, Energieeffizienz, Nullenergiehäuser

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