Nicht-invasiver Test für Nasennebenhöhlenprobleme
Nasennebenhöhlenentzündungen und deren Ursachen können nur schwer objektiv diagnostiziert werden. Zu gängien Methoden zählen eine Endoskopie der Nasen-und Stirnhöhlen, die Bildgebung unter Verwendung von Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) für die Detektion tief sitzender Entzündungen und nasaler Kulturen sowie mögliche Allergietests bei Verdacht auf eine allergische Reaktion. Da es viele und sehr unterschiedliche Ursachen einer Nasennebenhöhlenentzündung gibt, müssen Patienten womöglich bei mehr als einem dieser Verfahren persönlich anwesend sein. GPX Medical AB, ein Unternehmen, das auf die Entwicklung von Medizintechnik für die nicht-invasive Laserspektroskopie-Messung von Gaskonzentrationen in mit Luft gefüllten Bereichen des Körpers wie den Nasennebenhöhlen spezialisiert ist, entwickelte 2012 das Konzept eines medizinischen Handheld-Geräts für die Abschätzung des Gasvolumens zur Unterstützung der Diagnose von Nasennebenhöhlenentzündungen. Die Technologie basiert auf spektroskopischen Methoden, die von Wissenschaftlern der Universität Lund in Schweden entwickelt wurden. Seit deren Entwicklung hat das Unternehmen die Anwendung der Technologie auf Gasmessungen in den Lungen von ungeborenen Säuglingen ausgedehnt. Entwicklung eines Geschäftsplans Unter dem EU-finanzierten Projekt SINUSLIGHT überprüfte GPX Medical die aktuelle Finanzlage und das außenwirtschaftliche Umfeld. „Im Besonderen“, so Dr. Märta Lewander Xu, CEO von GPX Medical, „skizzierten wir das Leistungsversprechen für Endbenutzer, analysierten Märkte und Wettbewerb und definierten die Anforderungen für die klinische Validierung.“ Die Überprüfung war auch auf die Entwicklung einer Geschäftsstrategie im Einklang mit der Vision, den Werten und den langfristigen Entwicklungs- und Ertragszielen von GPX Medica ausgerichtet. „Wir haben festgestellt, wie unterschiedliche Kommerzialisierungsszenarien und potenzielle Auslizensierungsgeschäfte auf lange Sicht die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens beeinflussen“, erklärt Dr. Lewander Xu. Der zu häufige Gebrauch von Antibiotika ist ein großes Problem Die Technologie von GPX Medical namens GASMAS ("gas in scattering media absorption spectroscopy") ist dahingehend einzigartig, dass sie nicht-intrusiv Gase messen kann, die in Kavitäten in umgebendem Gewebe mit starker Zerstreuung und Absorption enthalten sind. Die Technik basiert auf der Übertragung von schwachem Laserlicht mit einem Sensor, der sich auf der Objektoberfläche befindet. Hierdurch kann die Konzentration von Gasen in Körperhöhlen nicht-invasiv gemessen werden. Die Messung unter Verwendung des für die Augen ungefährlichen spektroskopischen Laserverfahrens dauert wenige Sekunden und das Ergebnis wird unverzüglich angezeigt. Das Gerät liefert Informationen zur Größe der offenen/mit Luft gefüllten Nasennebenhöhle, zur Sauerstoffkonzentration in der Höhle und folglich zu deren Atemzustand. „Die verbesserte Diagnostik durch das Gerät kann zu einem objektiven Test führen und die Gesundheitsversorgung verbessern sowie die Verschreibung nicht notwendiger Antibiotika reduzieren“, betont Dr. Sara Bergsten, Projektleiterin von SINUSLIGHT. „Die Technologie wurde bereits erfolgreich in einer Forschungsstudie mit 40 Fällen von Nasennebenhöhlenentzündung klinisch in Korrelation mit dem Goldstandard CT evaluiert“, merkt sie an. Das Hauptaugenmerk der Unternehmensvision liegt auf der Kommerzialisierung „Diese Neuüberprüfung war dringend erforderlich und bestätigte manche Schlussfolgerungen aus dem Jahr 2012 bezüglich Herausforderungen hinsichtlich technischer Aspekte und der Akzeptanz bei Allgemeinmedizinern“, sagt Dr. Lewander Xu. Die Ergebnisse des SINUSLIGHT-Projekts haben bekräftigt, dass das Gerät von GPX Medical für die globale Gesundheit eindeutig gebraucht wird. Es ist allerdings eine evidenzbasierte Dokumentation erforderlich, um Ärzte von der Verwendung der Technologie zu überzeugen. Es muss eine Marktanalyse auf hoher Ebene durchgeführt werden, in die Organisationen wie die Weltgesundheitsorganisation sowie politische Entscheidungsträger einzelner Länder miteinbezogen werden. Dies ist wichtig, um über den Wert und die Ertragsmöglichkeiten für eine Technologie zu diskutieren, welche die Anzahl an Todesfällen in Verbindung mit Antibiotikaresistenz senken könnte. Dr. Bergsten fasst die massiven Auswirkungen, die mit der Überprüfung im Rahmen von SINUSLIGHT einhergehen, wie folgt zusammen: „Wir sehen großes wirtschaftliches Potenzial für beide Anwendungen, also Nasennebenhöhlen und Lungen, und beginnen jetzt mit der Durchführung der Schritte, die für die Vermarktung der Technologien erforderlich sind.“
Schlüsselbegriffe
SINUSLIGHT, Sinus, nicht-invasiv, Überprüfung, Lunge, Laser, Antibiotika, spektroskopische, Medizintechnik