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Empowering citizens to make meaningful use of open data

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Bürger können mit Open Data neue Leistungen des öffentlichen Dienstes mitgestalten

Der digitale Fortschritt erzeugt einen Überfluss an Daten über unser Privatleben und unser Auftreten in der Öffentlichkeit. Aber wer ist sich wirklich darüber im Klaren, dass vieles davon öffentlich zugänglich ist und weiterverwendet werden kann? Open4Citizens bringt diese Daten zu den Bürgern, die sie am besten nutzen können, um Innovationen für den Alltag zu kreieren.

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Open Data, oder öffentlich zugängliche Daten, sind Daten, die wir oder die Infrastruktur in unserer Umgebung (zum Beispiel Internetdienste oder Straßensensoren) ununterbrochen erzeugen. Da sie keine persönlichen, einer Person zuordenbaren Informationen enthalten, schreiben die Verordnungen der EU vor, dass sie öffentlich zugänglich sein sollen. Diese Open Data ermöglichen auf Basis empirischer Daten ein besseres Verständnis der Funktionsweise urbaner Umgebungen und ihrer Entwicklung im Laufe der Zeit. Darum haben sie das Potenzial, wirkungsvolle Innovationen voranzubringen. Doch wenn die Bürger von diesen Chancen profitieren sollen, muss die momentan herrschende Distanz zwischen ihnen und den Quellen der Open Data verringert werden. Das von der EU geförderte Projekt Open4Citizens wollte diese Lücke schließen, indem es beteiligten Interessengruppen die Möglichkeit gab, Lösungen auf Basis von Open Data mitzugestalten, die die gemeinschaftliche Zusammenarbeit und Angebote des öffentlichen Dienstes ergänzen. Dazu schuf das Projekt nicht nur Räume (wie das OpenDataLab) oder Veranstaltungen (wie Hackathons), sondern propagierte auch eine breitere Kultur der Beteiligung an Open Data. Das Datenangebot mit der Nachfrage verknüpfen Bisher haben hauptsächlich private Unternehmen die Chancen der Open Data genutzt und innovative, nützliche Angebote daraus entwickelt (wie Zugfahrpläne oder öffentliche Verfahren). Das Team von Open4Citizens wollte die Bürger dafür sensibilisieren, welche Möglichkeiten Open Data für eine neue Generation von Dienstleistungen bieten, die den Alltag erleichtern können. Ein Ansatz des Projekts war die Organisation von Hackathons, bei denen Interessierte und Spezialisten aus Start-Up-Unternehmen, der IT-Branche und öffentlicher Verwaltung zusammen an gemeinsam abgestimmten Aufgaben arbeiteten. Projektkoordinator Prof. Nicola Morelli erklärt: „Indem wir Bürger, öffentliche Behörden, Eigentümer von Daten, Studenten und weitere Gruppen eingebunden haben, haben wir die Bedingungen geschaffen, um Nachfrage und Angebot der Open Data zusammen zu bringen. Die Hackathons haben geklärt, was mit den Daten gemacht werden kann und gleichzeitig ergaben sich Möglichkeiten, sie zu organisieren und zu veröffentlichen.“ Prof. Morelli zieht ein Beispiel aus Mailand heran, bei dem sich der erste Hackathon damit befasste, die Datentransparenz über öffentliche Straßenbauarbeiten in der Stadt zu erhöhen. Dazu wurde eine App entwickelt, die die Eigentümer entlang der Metrostrecke während der öffentlichen Bauarbeiten mit Informationen versorgte. Später wurde sie in die Homepage der Mailänder Metro integriert. Open4Citizens arbeitet außerdem an der Einrichtung einer Reihe von sogenannten „OpenDataLabs“ in den fünf Pilotstädten (Kopenhagen, Karlstad, Rotterdam, Mailand und Barcelona), die die Interessengruppen als Knotenpunkt nutzen können, um innovative Dienste auf Basis von Open Data zu entwickeln. Stärkere Kultur der Selbstbedienung für mehr Bürgerbeteiligung Open4Citizens trägt substanziell zu der Zielvorgabe der EU bei, die Transparenz zu erhöhen, insbesondere bei der Verwaltung öffentlicher Daten. Da Beamte im öffentlichen Dienst häufig den Wert der von ihnen verwalteten Ressource gar nicht kennen, nutzen sie deren Potenzial nicht aus. Es ist sogar so, dass öffentliche Verwaltungen oft gebeten werden, Daten zu veröffentlichen, es aber in vielen Fällen nicht tun. Prof. Morelli weiter: „Dank Open4Citizens sind der Wert von Open Data, der Bedarf an Dienstleistungen, die man damit entwickeln kann, sowie das Verständnis der nützlichsten Datenformate oder Sammlungsformen wesentlich klarer geworden.“ Momentan entwickelt das Team die OpenDataLabs weiter, damit sie mehr werden als reine Informationszentren. Sie sollen vielmehr Orte für Experimente und die aktive Ideenfindung sein, an denen Innovationen auf Basis der Open Data mit solchen aus der öffentlichen Verwaltung oder Forschung zusammenkommen.

Schlüsselbegriffe

Open4Citizens, öffentliche Dienstleistungen, Apps, Mitgestaltung, Brainstorming, Hackathon, Open Data, Transparenz, Bürger, Innovation

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