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Unterstützung für Nachhaltigkeitsprojekte

Relativ wenige Bioökonomieprojekte führen zur Vermarktung ausgereifter Produkte. Ein EU-Projekt machte sich daran, dies zu ändern.

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Viele EU-Bürger hoffen, sich an eine nachhaltigere Lebensweise halten zu können. Derzeit ist allerdings buchstäblich kein Wirtschaftsbereich oder Produkt wirklich nachhaltig, wodurch die Nachfrage nach geeigneten Alternativen entsteht. Um diese Nachfrage zu decken, wäre der Umstieg auf eine Biokreislaufwirtschaft (d. h. vollständiges Recycling) erforderlich, für den die europäischen KMU gut aufgestellt sind. Das Problem ist, dass trotz der Finanzierung zahlreicher Bioökonomieprojekte durch die EU lediglich wenige zur erfolgreichen Entwicklung markttauglicher Produkte geführt haben. Deutlich mehr Projekte stehen vor wesentlichen Hindernissen im Hinblick auf die Entwicklung und Vermarktung nachhaltiger Produkte. Es gibt zahlreiche Hindernisse, das wichtigste ist jedoch die Einholung von Finanzierungsmitteln. Hierfür müssen Entwickler die Marktnachfrage nachweisen, die jedoch den Zugang zu Kunden voraussetzt, welche das potenzielle Produkt verstehen und dessen Qualität sicherstellen möchten, was auch wiederum finanziert werden muss. Das EU-finanzierte Projekt BioLinX unterstützt EU-Projekte bei der Überwindung von Finanzierungshürden, um Marktinnovationen effektiver voranzubringen. Unterstützung von Projekten und Regionen BioLinX wählte Projekte aus, die im Bereich der Bioökonomie aktiv sind und die auch auf die Entwicklung kommerzieller Prozesse oder Produkte auf der Grundlage von landwirtschaftlichem oder forstlichem Material fokussiert sind. Das Team bewertete jedes Projekt nach der voraussichtlichen Wirkung und dem Vorhandensein eines Marktes. „Regionen spielen in Europa eine entscheidende Rolle“, erklärt Dennis van der Pas, BioLinX-Projektmanager. „Trotz Globalisierung und Weltmärkten sind Regionen die wahren Innovationsknoten.“ Im Falle der Bioökonomieprojekte, die durch BioLinX unterstützt wurden, stellen Regionen den Maßstab dar, in dem bedeutungsvolle Interaktionen zwischen Teilnehmern am effektivsten zu Innovationen führen. Es ist die Ebene regionaler Cluster, auf der Informationen über Märkte, Zusammenhänge und Biomasseproduzenten am detailliertesten sind. BioLinX entwickelte ein Netz von wichtigen regionalen Bioökonomie-Clustern. Diese wurde zudem in einem größer angelegten Netz namens Vanguard-Initiative koordiniert. Es handelt sich hierbei um ein Netz von europäischen Regionen, das sich dafür einsetzt, industrielle Innovationen in Europa voranzubringen und das die Bioökonomie als eines seiner Pilotprojekte beinhaltet. Informationsvermittlungsveranstaltungen Im Rahmen von BioLinX wurde eine Reihe von Informationsvermittlungsveranstaltungen organisiert, welche die Begegnung von Menschen aus der gesamten Wertschöpfungskette ermöglichten. „Trotz all der technologischen Möglichkeiten zur Vernetzung von Menschen und der häufig technischen Natur von Bioökonomieprojekten ist die tatsächliche Entwicklung der Ökonomie nach wie vor ,People Business‘“, sagt van der Pas. Solche Projekte sind für viele Unternehmer attraktiv, die jeweils Verbindungen zu Universitäten und Wissenseinrichtungen, Interessenorganisationen, Partnern aus der Wertschöpfungskette und Regierungen knüpfen möchten. „Indem wir Menschen die Möglichkeit gaben, anderen Menschen zu begegnen und ihre eigenen Fälle vorzustellen, haben wir deren Netze erweitert. Dies war eines der Hauptziele für die Veranstaltungen“, führt er weiter aus. Das Team stieß auf die Schwierigkeit, Interessengruppen für Interessen zu gewinnen, die über deren eigene Projekt- oder Netzwerkinteressen hinausgingen. Nur wenige der über 500 direkt kontaktierten Projekte verliehen ihrem Interesse an BioLinX-Dienstleistungen Ausdruck. Zu den Dienstleistungen zählte die Projektinkubation, die BioLinX-Intelligenzplattform (für Patentanträge oder für die Gewinnung von Projektpartnern) und Fähigkeiten wie Unternehmertum oder die Einholung von Finanzmitteln. Die Informationsvermittlungsveranstaltungen boten allerdings die Möglichkeit, eine hinreichende Anzahl von Partnern auf die BioLinX-Dienstleistungen aufmerksam zu machen und ausgehend von diesen Veranstaltungen unterstützte BioLinX 269 EU-Projekte. Im Zuge von BioLinX wurde zudem ein Satz mit detaillierten politischen Empfehlungen für die Europäische Kommission zusammengestellt. Diese beziehen sich auf Themen wie die Projektunterstützung bis hin zur erfolgreichen Kommerzialisierung. Obgleich BioLinX Mitte 2018 zu Ende ging, werden viele Bestandteile des Projekts BIOPEN fortgeführt. Infolgedessen werden zukünftige Bioökonomieprojekte der EU besser für den Markttransfer von Produkten gewappnet sein. Dies wird den Übergang in Richtung Nachhaltigkeit unterstützen.

Schlüsselbegriffe

BioLinX, Bioökonomie, Produkte, Innovation, nachhaltig, Finanzierung, Vermarktung, Regionen Europas

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