Freie Bahn für die Kreativität von VJs beim Konzert

VisualMusic gibt allen Video Jockeys (VJs) neue Möglichkeiten für die individuelle Kreation von visuellen Animationen bei einer Veranstaltung.

Gesellschaft

Bevor das EU-finanzierte Projekt VisualMusic ins Leben gerufen wurde, waren packende visuelle Animationen bei Musikveranstaltungen in Clubs, Konzerthäusern und an anderen Veranstaltungsorten allein großen Veranstaltern, Künstlern und Megaclubs vorbehalten. Wer eigene Animationen präsentieren wollte, musste erst teure Videokünstler mit der Kreation beauftragen. Während der eigentlichen Veranstaltung war ein Bediener vom Fach notwendig, um die Bilder live zur Musik passend einzuspielen. All diese Hindernisse gibt es nun dank der Arbeiten des Unternehmens Brainstorm Multimedia, mit finanzieller Unterstützung des Projekts VisualMusic, nicht mehr. VJs und DJs live und in Echtzeit VisualMusic hat herausgefunden, dass VJs normalerweise vorab erstellte Videos nehmen und sie genauso einsetzen wie DJs ihre Musik spielen, nämlich indem sie ausgewählte Stücke nacheinander synchron schalten und aneinander anpassen. Javier Montesa, technischer Koordinator für FuE bei Brainstorm Multimedia, fasst die Bedeutung des Projekts für Veranstaltungen mit Live-Entertainment so zusammen: „Videos müssen nicht unbedingt so funktionieren, Grafiken können in Echtzeit berechnet und automatisch mit der Musik synchronisiert werden, während die Musikveranstaltung läuft, sodass Beat, Bass, Höhen, Spektrum und viele andere Audioparameter zusammen passen.“ Grafiken in Echtzeit dank Brainstorm Technologie „Jetzt haben wir den VisualMusic Player, mit dem 3D-Künstler Inhalte kreieren und VJs ihre eigenen Stücke anhand dieser Kunstwerke vorbereiten können“, erklärt Montesa voller Begeisterung. Das System ermöglicht VJs die Arbeit mit Leap Motion mit berührungsloser Gestensteuerung, verwendet Eingabegeräte mit Kinect-Bewegungssteuerung und einen Roli Lightpad Block, ein handliches Gerät, mit dem man ganz einfach selbst Musik spielen kann. TouchOSC unterstützt das Senden und Empfangen von Nachrichten im Format Open Sound Control und Musical Instrument Digital Interface (MIDI) über WLAN, um die Performance nochmal zu verbessern, während Musik und Bilder abgespielt werden. Wenn es keinen VJ gibt, kann das System auch automatisch mit der Musik synchronisierte grafische Inhalte abspielen. Es arbeitet wie ein großer Bildschirmschoner und kann sogar Effekte von DMX-Zubehör wie Nebelmaschinen, Laser oder Beleuchtung steuern – ebenfalls synchron zum laufenden Lied. Für das ultimative interaktive Erlebnis können die Clubbesucher mit ihrem Smartphone den QR-Code auf einem Poster, ihrem Ticket oder einem Bildschirm scannen, die VisualMusic App herunterladen und dann eigenen Input zu den Bildern beisteuern, indem sie ihr Gerät schütteln oder drehen. VisualMusic Apps könnten dem Publikum das Spektrum der Musik zeigen oder Hintergrundfarben, die sich mit der Musik ändern. Auch Gruppenspiele sind möglich. Wenn Fehler unerwartet nützlich sind „Obwohl wir mit Programmierfehlern gerechnet haben, waren sie für uns eine Herausforderung, die wir so nicht erwartet hatten“, so Montesa mit ironischem Unterton. Lösbar waren diese Probleme nur durch harte Arbeit, einen wöchentlichen Test des Tools durch die Partner und die schnellen Korrekturen der aufgetretenen Fehler durch das Entwicklerteam, um neue und stabilere Versionen zu bekommen. „Die Feinarbeit hat drei Monate länger gedauert als wir gedacht hatten, aber es ist ein Endergebnis herausgekommen, mit dem wir alle zufrieden sind“, meint er. Die Zukunft des Entertainments in Massenproduktion Mit den Erkenntnissen aus Clubs und der Arbeit mit DJs und VJs hat das Team bereits Ideen für weitere Ansätze und Produkte, die in der Welt des Entertainments nützlich sein könnten. Es gibt ganz klar einen Markt für das VisualMusic System. Einige VJs haben schon Interesse an dem System bekundet und zwei Clubs auf Ibiza haben Kontakt zum Team aufgenommen. „Trotzdem ist der Markteintritt eines Produkts immer mit Risiken verbunden und unsere Wirtschaftsabteilung schaut sich alle Details genau an, bevor wir mit der Kommerzialisierung von VisualMusic anfangen“, so Montesa abschließend.

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