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Inhalt archiviert am 2023-03-01

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HFEA erteilt Erlaubnis für Mitochondrien-Forschung

Wissenschaftlern in Newcastle, VK, wurde eine Erlaubnis erteilt, Forschung durchzuführen, die zum Ziel hat, die Vererbung von Mutationen der Mitochondrien-DNA zu verhindern. Diese verursachen eine schwere Erbkrankheit, die von Müttern auf ihre Kinder übertragen wird und bei ei...

Wissenschaftlern in Newcastle, VK, wurde eine Erlaubnis erteilt, Forschung durchzuführen, die zum Ziel hat, die Vererbung von Mutationen der Mitochondrien-DNA zu verhindern. Diese verursachen eine schwere Erbkrankheit, die von Müttern auf ihre Kinder übertragen wird und bei einigen Patienten zu verschiedenen Erkrankungen führt, die das Gehirn, die Muskeln, das Herz oder andere Organe beeinträchtigen. Solche Erkrankungen entstehen aus der DNA außerhalb des Zellkerns und werden daher separat von der DNA im Zellkern vererbt. Die Entscheidung birgt eine realistische Hoffnung, dass eine ganze Klasse von schweren genetischen Krankheiten effektiv behandelt werden kann. Sie wurde jedoch von Gruppen, die sich für das ungeborene Leben einsetzen, mit Sorge aufgenommen, da sie fürchten, dass dies juristisch die Tür für Designer-Babys öffnet. Die beteiligten Wissenschaftler betonen, dass die Forschung nur der allererste Schritt in einem sehr schwierigen Prozess ist. Die vorgeschlagene Methode hat sich bei Tierembryonen als sicher erwiesen, doch es muss noch geprüft werden, ob sie bei menschlichen Eizellen sicher angewendet werden kann. Für das Forschungsprojekt werden unnormal fertilisierte Eizellen von Paaren verwendet, die eine IVF-Behandlung vornehmen lassen und dazu ihre Zustimmung gegeben haben. Die von der britischen Human Fertilisation and Embryology Authority (HFEA) erteilte Erlaubnis ermöglicht es einer Forschungsgruppe an der Medizinischen Fakultät der Universität Newcastle und dem Newcastle Fertility Centre des Centre for Life, Arbeiten durchzuführen, die zur Entwicklung einer Methode führen sollen, bei der defekte Mitochondrien durch normale Mitochondrien im einzelligen Ei ersetzt werden können. Das Forschungsteam der Universität Newcastle plant, die Bestandteile eines Zellkerns eines menschlichen Embryos eines Mannes und einer Frau in eine unbefruchtete Eizelle einer anderen Frau zu übertragen. Dadurch kann verhindert werden, dass die Mutter eine bestimmte genetische Krankheit an das ungeborene Baby vererbt. Der Antrag wurde zunächst vom Komitee für die Vergabe von Forschungserlaubnissen der HFEA abgelehnt. Nachdem jedoch eine Reihe von Stellungnahmen zur Genetik, die den Hintergrund für die vorgeschlagene Forschung bildet, zum wissenschaftlichen Verfahren, das bei der Forschung angewendet wird, und dazu, wie das HFE-Gesetz auszulegen ist, gehört wurden, kam das Berufungskomitee zu der Überzeugung, dass die Forschungsaktivitäten "notwendig und wünschenswert" seien und dass die Nutzung von Embryonen für die Forschung notwendig sei und entschied, dass eine Erlaubnis für die Forschung erteilt werden sollte. Mitochondrien sind kleine, komplexe Strukturen, die in jeder Zelle des Körpers, außer den roten Blutkörperchen, vorkommen und als die "Energiefabriken" der Zelle agieren, die all die Energie produzieren, die unsere Zellen benötigen. Anders als andere DNA wird die Mitochondrien-DNA nur über die Mutter an die Nachkommen weitergegeben. Wenn diese DNA fehlerhaft ist, tritt eine mitochondriale Krankheit auf. Derzeit gibt es keine Behandlung für mitochondriale Krankheiten. Studien bei Mäusen zeigen, dass es möglich ist, die Übertragung von mitochondrialen Krankheiten zu verhindern, indem der Vorkern - das genetische Material, das den Zellkern bilden wird - einer befruchteten Eizelle, die mutierte Mitochondrien enthält, entnommen und in eine andere befruchtete Eizelle mit gesunden Mitochondrien eingesetzt wird. Für die Forschung im VK, die von der Muscular Dystrophy Campaign gefördert wird, ist nun vorgesehen, das gleiche Verfahren bei Menschen durchzuführen und zu prüfen, ob die Transplantation der Vorkerne funktioniert und sicher ist. Es wäre in keinem Fall erlaubt, dass sich die daraus entstehende Eizelle zu einem Baby entwickelt. Professor John Burn, Medizinischer Direktor des Institute of Human Genetics am Centre for Life in Newcastle, erklärte in den BBC-Fernsehnachrichten, dass Mitochondrien die "Batterien" seien, die jeder Zelle im menschlichen Körper Energie geben. Daher sei es bei der neuen Methode so, als ob man die Batterie eines Computers wechsele, ohne dass die Festplatte beeinträchtigt wird. Im Vereinigten Königreich findet derzeit eine öffentliche Konsultation über die Technologien und Methoden statt, die zur Unterstützung der menschlichen Reproduktion verwendet werden. Der Rechtsberater des Forschungsteams aus Newcastle bei der Berufungsanhörung, James Lawford Davies, erklärte: "Dies ist ein gutes Beispiel dafür, warum die Regierung die Gesetzgebung in diesem Bereich überarbeiten muss. Es hat 18 Monate und drei Anhörungen gebraucht, um eine Erlaubnis zu erhalten, hauptsächlich, weil das Gesetz von 1990 sehr unklar ist, wenn es auf Forschung dieser Art angewendet werden soll."

Länder

Vereinigtes Königreich

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