Skip to main content
Weiter zur Homepage der Europäischen Kommission (öffnet in neuem Fenster)
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Article Category

Inhalt archiviert am 2023-03-01

Article available in the following languages:

Ergebnisse eines IST-Projekts werden die Grundlage einer ISO-Norm zu Identitätsmanagement bilden

Die Arbeit des von der EU geförderten Exzellenznetzes (Network of Excellence - NoE) wird die Grundlage einer neuen internationalen Norm bilden, die einen Rahmen für die Definition von digitaler Identität und für das sichere Management von identitätsbezogenen Informationen biet...

Die Arbeit des von der EU geförderten Exzellenznetzes (Network of Excellence - NoE) wird die Grundlage einer neuen internationalen Norm bilden, die einen Rahmen für die Definition von digitaler Identität und für das sichere Management von identitätsbezogenen Informationen bietet. Das FIDIS-Exzellenznetz (future of identity in the information society - Zukunft der Identität in der Informationsgesellschaft) wird unter dem vorrangigen Themenbereich "Technologien der Informationsgesellschaft" (IST) des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) finanziert. Ziel des Netzes ist die Entwicklung neuer Ansätze, wie Personen oder sogar lediglich "Einheiten" in der Informationsgesellschaft identifiziert werden können, zum Beispiel unter Verwendung von Pseudonymen oder auch in totaler Anonymität. "So genannte virtuelle Identitäten [...] werden aus Sicherheits- und Gewinnerwägungen geschaffen, aber auch aus Bequemlichkeit und sogar zum Spaß", heißt es auf der FIDIS-Website. "Diese neuen Identitäten wirken zurück in die soziale und die Geschäftswelt. Sie bieten eine Mischung aus mehreren Identitäten und stellen so die klassischen Definitionen von Identität infrage." Angesichts der Tatsache, dass in einzelnen EU-Mitgliedstaaten schon sehr unterschiedliche Ansätze zu traditionelleren Formen des Identitätsmanagements gepflegt werden, zum Beispiel Kennkarten, hat es sich FIDIS zur Aufgaben gemacht, die starke Fragmentierung der Forschung zur Zukunft der Identität zu beseitigen und eine Kooperation um ein bestimmtes Maßnahmenpaket zu errichten. "Fragmentierung ist in der Tat ein Problem. Es ist unpraktisch, wenn es unkoordinierte Antworten auf dieselbe Frage gibt", erklärt der Projektkoordinator Kai Rannenberg von der Goethe-Universität Frankfurt. "Aus mehreren Gründen ist ein harmonisiertes System notwendig. Man nehme zum Beispiel Mobilität. Die Europäer sind mobil, viele überschreiten Grenzen, um zu ihrem Arbeitsplatz zu gelangen. Die Europäische Kommission hat beschlossen, dass Forschung zum Thema Identität ein wichtiges Thema ist, das integriert und europaweit koordiniert werden muss." Das Konsortium aus 24 Partnern umfasst Universitäten, Forschungsinstitute und Unternehmen aus der gesamten EU. Ihre Aktivitäten gruppieren sich um sieben Forschungsthemen: Identität der Identität, Profiling, Interoperabilität der Identitäten und der Identitätsmanagementsysteme, forensische Implikationen, De-Identifizierung, Hightech-Identität und Mobilität und Identität. Die Forschungsergebnisse stehen Bürgern, Forschern und insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Europa zur Verfügung. Vorausschauend sagte Professor Rannenberg: "Das Zusammenführen von unterschiedlichen Ansätzen und Kulturen schafft eine Synergie, die auf der Suche nach einer europäischen Lösung hilfreich sein wird. Eine koordinierte europäische Lösung könnte ein Exportartikel werden, ähnlich wie GSM, ein sehr erfolgreicher Standard, der nun weltweit genutzt wird." In der Tat werden die Ergebnisse des FIDIS-Konsortiums, das erst im April 2004 die Arbeit aufgenommen hat, schon für genau einen solchen Standard verwendet. Die Internationale Organisation für Normung (ISO) hat mit der Erarbeitung einer Norm für Identitätsmanagement begonnen, die auf den Spezifikationen basiert, die das FIDIS-Projekt geliefert hat. Das Projekt bietet nicht nur Organisationen einen gemeinsamen Rahmen für die Definition von Identität und für das sichere Management identitätsbezogener Informationen, es wurde auch so konzipiert, dass es das Vertrauen in digitale Technologien stärkt, die Privatsphäre von Personen schützt und ein besseres Verständnis dafür schafft, wie Identitätsmanagement zu einer faireren Informationsgesellschaft beitragen kann. "Ich unterstütze die ISO-Initiative eines Standards für Identitätsmanagement sehr, und ich freue mich besonders, dass FIDIS dabei eine so wichtige Rolle spielt", erklärte Jacques Bus, Referatsleiter "IKT für Vertrauensschutz und Sicherheit" bei der GD Informationsgesellschaft der Kommission.