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ACANTO: A CyberphysicAl social NeTwOrk using robot friends

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Persönlicher Robotertrainer für aktivere Senioren

Sport ist für alle Altersgruppen gesund, je älter die Menschen werden, desto mehr ängstigen sie sich aber auch um ihre Sicherheit. Ein EU-Forschungsprojekt entwickelte nun einen Begleitroboter, der Ängste dieser Art ausräumen soll.

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Obwohl aktive Bewegung gesund hält, treiben die meisten älteren Menschen nicht mehr regelmäßig Sport. „Um die wichtigsten Ursachen für diese Ängste zu beseitigen, entwickelte das Projekt ACANTO das Robotersystem FriWalk, das Senioren auf ihren Wegen begleitet“, erklärt Dr. Luigi Palopoli, leitender Projektforscher. Intelligenter Personal Trainer mit sozialem Engagement FriWalk erkennt Standort und Umgebung, plant sichere Routen und achtet dabei speziell auf die Vorlieben des Nutzers. Zudem kann der Roboter Trainingsprogramme entwerfen, Muskelschwächen oder unsicheren Gang erkennen und in ein Nutzerprofil melden, damit medizinische Betreuer eine optimale Physiotherapie planen können. Um älteren Menschen die Vorzüge des FriWalk näher zu bringen, wurde als zweite Komponente ein soziales Netzwerk eingerichtet, das gesellschaftliche Aktivitäten und Sozialkontakte fördert. Dieses cyber-physische soziale Netzwerk (CPSN) arbeitet mit Informationen, die der Roboter aus dem Bewegungsprofil des Nutzers extrahiert. FriWalk auf dem Durchmarsch „Der Roboter bietet verschiedenste Vorteile, aber wir müssen uns auf die wichtigsten Ergebnisse beschränken“, sagt Dr. Palopoli. „Sollte ich ein Ergebnis besonders herausstellen, wäre es die Entwicklung eines integrierten Roboters mit einer technologischen Bereitschaftsstufe, die ausreicht, um ihn in einer realen Umgebung mit wenig technischer Überwachung zu testen – ein Ergebnis, das meine Erwartungen übertroffen hat“, fügt er begeistert hinzu. Das Gerät ist das Resultat eines Gemeinschaftsvorhabens, an dem mehrere kompetente Partner beteiligt waren. Ein klinisches Pilotprojekt mit Geriatriepatienten im Universitätskrankenhaus von Getafe, Madrid, zeigte dabei das hervorragende Potenzial. Katerina Bei der 73-jährigen Katerina sind Konzept und Philosophie des FriWalk-Roboters besonders anschaulich. Nach einem schweren Sturz scheute die ältere Dame vor sportlichen Aktivitäten zurück und zog sich, obwohl früher sehr kontaktfreudig, immer mehr zurück. Das Tablet macht nun Vorschläge für einen Einkaufsbummel, um kleine Besorgungen für Mitmenschen zu erledigen, was Katerina das Gefühl gab, für andere Menschen von Nutzen zu sein. Das Tablet sucht den entsprechenden Bus heraus und schlägt die laut CPSN-Liste am leichtesten erreichbaren Geschäfte vor. Anhand der Daten aus Katerinas Profil und der medizinischen Verordnung berechnet FriWalk, dass sie ihr Ziel nach insgesamt 1 km in einer halben Stunde erreichen kann. Über die haptische Schnittstelle wird der passende Schrittrhythmus angeleitet, und FriWalk berechnet anhand der Trägheit von Katerina ihr Ermüdungslevel. Damit Katerina genug Sozialkontakt bekommt, schlägt FriWalk auf dem Heimweg einen Abstecher in ein gemütliches Café vor, in dem sie einen potenziellen Freund mit gleichem Gerät und ähnlichem Profil kennenlernen kann. Herausforderungen und Teamarbeit Durch den Rückzug eines Partnerunternehmens, das an der Entwicklung des Roboters beteiligt war, verzögerten sich die Arbeitsabläufe beträchtlich. „Trotzdem hat das Konsortium Durchhaltevermögen bewiesen und die Probleme letztlich hervorragend gemeistert“, stellt Dr. Palopoli fest. Aus technischer Sicht war das Hauptproblem die Erstellung einer Schnittstelle, die dem Bedürfnis geriatrischer Patienten gerecht wird. Erst in vielen Durchläufen konnte das Sensorsystem in jeder Art von Umgebung funktionieren und die strengen Sicherheitsvorgaben des spanischen Gesundheitsministeriums erfüllen. Künftige Schritte für FriWalk Nach Projektende reichte ACANTO Patentanträge ein, auf deren Ergebnis das Team nun wartet und die Produktzertifizierung plant. „Die folgerichtigste Geschäftsentwicklung ist nun, dies mithilfe eines Start-ups umzusetzen, und in diese Richtung geht es auch“, schließt Dr. Palopoli.

Schlüsselbegriffe

ACANTO, FriWalk, kontaktfreudig, Roboter, Freund, Sport, cyber-physisches soziales Netzwerk

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