Neuer Bericht: Kein Brain Drain aus dem VK
Ein neuer Bericht des Higher Education Policy Institute im VK kommt zu dem Schluss, dass das VK von einer erheblichen Nettozuwanderung von Akademikern profitiert, anstatt unter einem Brain Drain qualifizierter Forscher zu leiden. Der Bericht basiert auf einer vorangegangenen Studie zur Mitarbeiterbewegung in höheren Bildungseinrichtungen sowie einer Analyse der Publikationsleistungen von Akademikern, die ebenfalls Aufschluss über Bewegungen zwischen unterschiedlichen Institutionen und Ländern geben. Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass zwischen 1995-1996 und 2002-2003 eine erhebliche Nettozuwanderung an Forschern ins VK zu verzeichnen war - durchschnittlich rund 1,4 Akademiker kamen für jeden hinzu, der wegging. Etwa zwei Drittel der Migrationsbewegungen in beide Richtungen entfielen auf Mitarbeiter aus der Forschung, was darauf hindeutet, dass die Gesamtzahl stark von einer großen Gruppe von Promovierten geprägt ist, die nur eine begrenzte Zeit im VK verbringen. Während die Migrationsraten auf erfahrener Mitarbeiterebene relativ niedrig sind, ergibt die Veröffentlichungs- und Zitatanalyse des Berichts, dass das VK mehr Verluste als Gewinne in Bezug auf Forscher mit eigenen Publikationen in den letzten Jahren zu verzeichnen hat. Werden jedoch nur die häufig zitierten Forscher berücksichtigt, ändert sich das Bild wieder und das VK hat erneut einen Nettozuwachs. In dem Bericht heißt es daher: "[�] während das VK vielleicht Forscher ohne eigene Publikationen gewinnt - in der Regel promovierte Mitarbeiter - verliert es aus der Gruppe der akademischen Mitarbeiter mit Veröffentlichungen Menschen in den frühen Phasen ihrer Karriere - vielleicht promovierte Mitarbeiter, die sich bereits einen guten Namen gemacht haben -, jedoch [...] zieht es mehr Menschen an, als es in späteren Phasen ihrer Karriere verliert, wenn sie ihren Ruf bereits erworben haben." Diese Erkenntnisse bestärken die Hauptschlussfolgerung des Berichts, nach der ein Großteil der Bewegung unter jüngeren, promovierten Mitarbeitern stattfindet, häufig bevor diese eine Karriere im Forschungsbereich eingeschlagen haben. Diese Zeiten im Ausland sollten dabei nicht so sehr als Abwanderung, sondern eher als Karriereentwicklung betrachtet werden. "Trotz häufig veröffentlichter Berichte über Nobelpreisträger, die dieses Land für die USA verlassen, gibt es weitaus weniger Bewegung unter Mitarbeitern, die bereits eine gewisse Berufszeit hinter sich haben; wo diese jedoch stattfindet [...] scheint dieses Land wiederum zu gewinnen", heißt es in dem Bericht. "Dies ist sogar bei den USA so, wo es eindeutig keinen Netto-Brain-Drain unter den Spitzenforschern gibt, sondern eher das Gegenteil der Fall ist." Ein Befragter für den Bericht sagte: "Wir sind Nutznießer des freien Markts, nicht dessen Opfer." Die meisten akademischen Einrichtungen im VK akzeptieren den Verlust guter Mitarbeiter an ausländische Universitäten als Preis, den sie dafür zahlen, selbst gute Forscher aus der ganzen Welt anzuziehen. Schließlich heißt es in dem Bericht, dass der Grad der Mobilität insgesamt im Vergleich zu Ländern wie Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz relativ niedrig ist. "Es gibt auch Anhaltspunkte dafür, dass Forscher aus europäischen Ländern beginnen, das VK so zu betrachten, wie Forscher aus dem VK die USA sehen. Sie kommen hierher, um ihre berufliche Laufbahn zu beginnen und ihren Ruf zu festigen und kehren anschließend in ihre Heimatländer zurück, um ihre Karriere dort fortzusetzen", heißt es abschließend in dem Bericht.
Länder
Vereinigtes Königreich