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Inhalt archiviert am 2023-03-01

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EU-Projekt zur Entwicklung neuer Technologien zum Multiscreening chemischer Kontaminanten in Lebensmitteln

Im Rahmen des von der EU finanzierten BioCop-Projekts sollen neue Technologien zum Multiscreening chemischer Kontaminanten, darunter Pestizide, Toxine und Therapeutika, in einer Reihe von Lebensmitteln entwickelt werden. Mit den Projektergebnissen soll sichergestellt werden, d...

Im Rahmen des von der EU finanzierten BioCop-Projekts sollen neue Technologien zum Multiscreening chemischer Kontaminanten, darunter Pestizide, Toxine und Therapeutika, in einer Reihe von Lebensmitteln entwickelt werden. Mit den Projektergebnissen soll sichergestellt werden, dass versteckte Gefahren in Lebensmitteln aufgedeckt werden, lange bevor sie in den Handel kommen. Das Monitoring chemischer Kontaminanten in Lebensmitteln ist von größter Bedeutung und ein komplexes Problem, das einen enormen Zeitaufwand und große Anstrengungen von Regulierungsbehörden und Industrielaboratorien verlangt. Der steigende Anspruch der Verbraucher und Regulierungsbehörden an die Sicherheit von Lebensmitteln und deren Qualität macht eine radikale Verbesserung der Überwachungsmöglichkeiten für viele Klassen chemischer Kontaminanten, die in Getreide, Fleisch, Meeresfrüchten und industriell hergestellten Lebensmitteln zu finden sind, notwendig. Eine aktuelle, von der EU finanzierte Studie beschreibt die zunehmenden Bedenken in der Öffentlichkeit in Bezug auf Kontaminanten in Lebensmitteln: Von 23.000 Menschen, die zu ihrer Meinung über die Lebensmittelsicherheit befragt wurden, gaben über 60 Prozent an, dass sie "sehr besorgt über die Lebensmittelsicherheit" im Hinblick auf chemische Kontaminanten seien. Obwohl Fortschritte erzielt wurden, um die europäische Lebensmittelkette zur sichersten in der Welt zu machen, sind die Verbraucher offensichtlich noch nicht überzeugt. Diese Tatsache wurde von den EU-Behörden erkannt: Die Wiederherstellung des Vertrauens der Verbraucher ist ein entscheidendes Element des Weißbuchs zur Lebensmittelsicherheit. BioCop ist ein neues Integriertes Projekt, das von der Europäischen Kommission im Rahmen des vorrangigen Themenbereichs "Lebensmittelqualität und -sicherheit" des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) mit zehn Millionen Euro gefördert wird. An dem auf fünf Jahre angelegten Projekt, das von Professor Chris Elliott vom Fachbereich Veterinärwissenschaften der Universität Queens in Belfast koordiniert wird, sind 33 Partner von Forschungszentren, Regulierungsbehörden und der Industrie aus 15 europäischen Ländern sowie Kanada beteiligt. Laut dem BioCop-Team werden weltweit jedes Jahr insgesamt rund 1.000 Pflanzenschutzmittel produziert. Die Anzahl der zur Verfügung stehenden genehmigten Therapeutika beläuft sich auf über 2.000 und man geht von mehreren hundert illegalen Stoffen aus. Das wahre Ausmaß der Schwierigkeiten im Zusammenhang mit dem Monitoring chemischer Kontaminanten wird deutlich, wenn man hierzu noch die Tausenden endokrin wirksamen Substanzen und die Komplexität natürlicher Toxine hinzurechnet. Ziel des Projekts ist die Lösung der Probleme in Zusammenhang mit dem Monitoring und der Vorbeugung chemischer Kontaminanten in Lebensmitteln. Die vorgeschlagenen bioanalytischen Ansätze sind sehr innovativ jedoch realistisch und zielen darauf ab, Vertretern von Regulierungsbehörden, Verbrauchern und der Industrie langfristige Lösungen für diese komplexen Probleme an die Hand zu geben. In BioCop spielen Substanzklassen wie z. B. Pestizide und Umweltschadstoffe, darunter Schwermetalle, natürliche Toxine, Therapeutika sowie endokrin wirksame Substanzen eine Rolle. Letztendliches Ziel ist die Förderung des Vertrauens der europäischen Verbraucher in die Lebensmittelversorgungskette. Im Rahmen des Projekts wird die Effizienz neuer Instrumente der Biowissenschaften wie z. B. Proteomik und Transkriptomik bei der Bereitstellung verlässlicherer Mittel und Methoden zur Bestimmung des Grades der Lebensmittelkontamination untersucht. Anhand einer Reihe neuer Technologien wie optische Biosensoren, elektrochemische Biosensoren und DNA-Sensoren soll das Potenzial der Omics-Technologien (Genomics, Proteomics usw.) genutzt werden. Diese neuen Ansätze basieren auf der Messung von Wirkungen, anstatt auf der Messung der Konzentration einzelner Verbindungen. Bei dieser Strategie steht das Konzept "Biomarker und Fingerprinting" im Mittelpunkt. Mithilfe neuer Verfahren wird die Entwicklung von Proben deutlich vorangetrieben werden. Anerkannte Experten, die sich mit den verschiedensten Klassen chemischer Kontaminanten beschäftigen, werden das Projekt überwachen, um zu gewährleisten, dass zweckgeeignete Tests entwickelt und gemäß den geforderten Standards validiert werden. Das Projekt umfasst zudem die Schulung von Wissenschaftlern externer Laboratorien in der Anwendung der neuen Instrumente. Das KMU-Cluster (KMU - kleine und mittlere Unternehmen) des Projekts wird darüber hinaus die umfassende Nutzung aller entwickelten Technologien sicherstellen. Verbraucherverbände werden in regelmäßigen Abständen über den Fortschritt im Rahmen des Projekts informiert. Anhand eines Feedback-Systems sollen sie Input geben.