Vereinbarung zwischen Kommission und ESA zu Erdbeobachtungsdaten unterzeichnet
Am 26. Oktober haben die Europäische Weltraumorganisation (ESA) und die Gemeinsame Forschungsstelle der Kommission eine Vereinbarung zu weltraumgestützten Informationsdiensten sowie den Zugriff auf und die Bereitstellung von Erdbeobachtungsdaten unterzeichnet. Das "Specific arrangement concerning the development of space-based information services and the access to and provision of Earth Observation data" ("Besondere Übereinkunft zur Entwicklung weltraumgestützter Informationsdienste und Zugriff auf sowie die Bereitstellung von Erdbeobachtungsdaten") wurde im Namen der ESA von Volker Liebig, Direktor für das Erdbeobachtungsprogramm der Agentur, und Freddy Dezeure, Direktor der Programm- und Ressourcenverwaltung der GFS im Namen der Kommission unterzeichnet. Die Unterzeichnung fand im ESRIN statt, dem Erdbeobachtungszentrum der ESA in Frascati, Italien. "Dieses Dokument definiert die jeweiligen Aufgaben und Verantwortlichkeiten von ESA und GFS für einen streng koordinierten Ansatz einer Nutzung der Erdbeobachtungsdaten zur Unterstützung der Informationsdienste der EU. Dies wird die Zusammenarbeit mit der EU stärken und die GMES (die gemeinsame Initiative zur globalen Umwelt- und Sicherheitsüberwachung der ESA und der EU) als wichtiges Instrument für Informationsverwaltung und Maßnahmenunterstützung für Europa sichern", so Dr. Liebig. ESA und GFS haben eine enge Zusammenarbeit in folgenden Bereichen vereinbart: - Koordination der Nutzung von Satellitenmissionen zur Erdbeobachtung, in denen ein gemeinsames Interesse besteht - Entwicklung von Diensten, um speziellen Anforderungen von Endbenutzern zu entsprechen (besonders bei den EU-Diensten) - Optimierung des Zugriffs, um Informationen für EU-Aktionen zu unterstützen - Koordination und Bereitstellung technischer Unterstützung in Bezug auf Erdbeobachtungsaktivitäten im Rahmen der europäischen Initiative INSPIRE (INfrastructure for SPatial InfoRmation - Raumdateninfrastruktur in der Europäischen Union), deren Ziel es ist, von den Mitgliedstaaten verwendete Methoden, Daten zu den geografischen Merkmalen ihrer eigenen Territorien zu sammeln, zu harmonisieren. Die Überlegung hinter dieser Vereinbarung ist, dass eine koordinierte Nutzung der Erdbeobachtungstechnologie es der EU ermöglicht, bedeutende politische Ziele beim Umweltschutz und der Sicherheit zu verfolgen, und die europäische Führungsrolle bei der Entwicklung der Erdbeobachtungsmissionen und deren Nutzung zu bestätigen. Sie bietet der GFS, die ein wichtiger Partner bei der Umsetzung der europäischen GMES-Initiative ist, Zugriff auf umfassendere und kontinuierlichere Daten aus einer Vielzahl von Erdbeobachtungssatelliten. Die GFS leistet den Dienststellen der Kommission technische Hilfe und ist daher ideal für die Förderung voroperationeller und operationeller Dienste zur Unterstützung von EU-Maßnahmen und -Diensten, die durch GMES entwickelt werden. Die ESA spielt ihre Rolle als führende Agentur bei der Entwicklung von Weltraumsystemen, besonders in der Förderung der GMES-Initiative. Die Frascati-Vereinbarung setzt zahlreiche der im Rahmenabkommen zwischen der Europäischen Union und der Europäischen Weltraumorganisation auf dem Gebiet der Erdbeobachtung geplanten Aktionen um. Das am 25. November 2003 unterzeichnete Abkommen legte den Grundstein für eine bedeutende Stärkung des europäischen Weltraumsektors, indem die Umsetzung einer globalen Weltraumpolitik zur Sicherung unabhängiger und kosteneffektiver Chancen im Weltraum für Europa, die im Einklang mit EU-Maßnahmen zu nachhaltiger Entwicklung, Wirtschaftswachstum und Beschäftigung entwickelt werden sollten, gefördert wurde. Die Vereinbarung zur Erdbeobachtung wird sofort in Kraft treten. "Dies ist ein eindeutiger Schritt in Richtung der Umsetzung einer Europäischen Raumfahrtpolitik", schloss Dr. Liebig.