USA fordern formellere Partnerschaft mit der EU im Bereich Forschungsbewertung
In Bezug auf die Bewertung der Effektivität und des Beitrags von Forschungs- und Innovationssystemen arbeite man derzeit in einem "Informationsvakuum". Diese Meinung vertritt Bill Valdez, Direktor für Planung und Analyse im Wissenschaftsbüro des amerikanischen Energieministeriums. Valdez hat vor dem Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie (ITRE) des Europäischen Parlaments einen Vortrag gehalten und versucht, den politischen Entscheidungsträgern der EU einzuschärfen, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen den USA und Europa im neuen Bereich der Forschungsbewertung ist. Ein MdEP fragte Valdez, was er als leitender Wissenschaftspolitiker der USA von den Ambitionen der EU, der wettbewerbsfähigste wissensbasierte Wirtschaftsraum der Welt zu werden, halte. "Das Problem ist, dass wir nicht sagen können, welches der innovativste Wirtschaftsraum der Welt ist, da unsere aktuellen Bewertungsmethoden keine Antwort hierauf liefern können", antwortete er. "Wenn wir eine derartige Analyse korrekt durchführen wollen, dann benötigen wir Vergleiche. Wenn die USA und die EU also von Anfang an zusammenarbeiten, dann haben wir bessere Chancen, zufrieden stellende Antworten zu erhalten", so Valdez gegenüber dem Ausschuss. Die USA sind der festen Überzeugung, dass verbesserte Methoden zur Bewertung der Forschungsleistung erforderlich sind, und treiben nun energisch die Entwicklung eines Ansatzes auf der Grundlage einer "Systemebene-Analyse" voran. Diese Herangehensweise an die Bewertung sei modular und könne Stück für Stück ausgedehnt werden, um schließlich eine Analyse der Forschungs- und Innovationsleistung eines ganzen Landes zu liefern, so Valdez. Die ersten Ergebnisse deuteten darauf hin, dass es möglich ist, Innovationssysteme zu vergleichen und ihr Verhalten zu formen, sagte er. "Diese Art der Bewertung ist nicht gerade günstig, aber auch nicht übermäßig teuer", betonte er. "Eine Investition in Höhe von 500.000 USD über die nächsten fünf Jahre hinweg würde Ihnen beispielsweise ein gutes Systemmodell für Innovation liefern." Er ermunterte die MdEP, auf finanzielle Verpflichtungen für systemische Forschungsbewertungen zu drängen. Nach seinem Vortrag sprach CORDIS-Nachrichten mit Valdez und fragte ihn, welche Fortschritte er in Bezug auf den Aufbau von Partnerschaften mit Europa in diesem Bereich gemacht habe. Er sagte, eine Reihe von Kontakten mit Generaldirektionen der Kommission, darunter Forschung, Informationsgesellschaft und Gemeinsame Forschungsstelle, deute auf eine Bereitschaft zur weiteren Zusammenarbeit hin. "Es wäre sehr viel schwieriger für mich, dies auf eigene Faust zu tun, und obgleich ich eine Reihe von Kollegen in den USA habe, die Experten in diesem Bereich sind, gibt es sehr intelligente Leute in Europa, die ebenfalls helfen könnten", fügte er hinzu. "Wir können nicht isoliert daran arbeiten, dürfen uns aber auch nicht in komplizierten Abkommen verfangen. Wir brauchen praktische Maßnahmen auf der Grundlage von Einzelkontakten." Als nächsten Schritt würde Valdez es begrüßen, wenn dieser Vorschlag im Text zum Siebten Rahmenprogramm berücksichtigt werden würde. "Wenn Fördermittel zur Verfügung stehen - wunderbar -, doch wenn man sich in schriftlicher Form zur Zusammenarbeit zwischen den GD und den Partnern der USA verpflichten könnte, das wäre großartig", sagte er. Valdez betonte, dass die Forschungsbewertung von seiner Regierung bereits als Bereich ausgewählt wurde, der größerer Aufmerksamkeit bedarf, die USA jedoch ihre Anstrengungen um potenzieller Partner willen nicht hinausschieben könnten. "Jetzt ist die richtige Zeit, um auf den Zug aufzuspringen", so Valdez abschließend.
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