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Inhalt archiviert am 2023-03-01

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Nanotechnologie-Entwicklung sollte Hand in Hand mit Sicherheitsforschung gehen

In einem Bericht wurde vor dem Ungleichgewicht gewarnt, das zwischen den erheblichen Investitionen besteht, die in vielen Ländern in die Nanotechnologie fließen, und den unverhältnismäßig geringen Beträgen für die Forschung zu den potenziellen Sicherheitsrisiken solcher Techno...

In einem Bericht wurde vor dem Ungleichgewicht gewarnt, das zwischen den erheblichen Investitionen besteht, die in vielen Ländern in die Nanotechnologie fließen, und den unverhältnismäßig geringen Beträgen für die Forschung zu den potenziellen Sicherheitsrisiken solcher Technologien. Der Bericht fasst die Schlussfolgerungen eines gemeinsamen Workshops der Royal Society des VK und des japanischen Wissenschaftsrats über die potenziellen Gesundheits-, Umwelt- und gesellschaftlichen Auswirkungen der Nanotechnologien zusammen. Während des Workshops identifizierten die Teilnehmer Wissenslücken in Bezug auf die Auswirkungen von Nanomaterialien auf Gesundheit und Umwelt, die dringend geschlossen werden müssen. Darüber hinaus sprachen sie darüber, wie wichtig es ist, Interessengruppen und die Öffentlichkeit an der Politikgestaltung zu beteiligen. Dem Bericht zufolge sind - zunächst von den Regierungen - erhebliche Finanzmittel dringend erforderlich, damit die notwendige Forschung über negative Auswirkungen der Nanomaterialien auf Gesundheit und Umwelt durchgeführt werden kann. Professor Mark Welland, Direktor des Nanoscience Centre an der Universität Cambridge und Teilnehmer des Workshops, erklärte: "Es muss viel mehr geforscht werden, um herauszufinden, ob Nanopartikel durch die Haut dringen können, und wie sie sich durch den Körper bewegen könnten, insbesondere durch die Blutbahn und ins Gehirn." Professor Welland wies auch darauf hin, dass derzeit nur wenige Nanomaterialien in Massenproduktion hergestellt werden und daher die Angestellten, die in der Industrie sowie an den Hochschulen und Forschungsinstituten mit diesen Materialien arbeiten, wahrscheinlich am stärksten gefährdet seien. Die Workshop-Teilnehmer waren sich einig, dass mehr internationale Zusammenarbeit notwendig ist, um die Forschung zu Einwirkung und Toxizität von Nanomaterialien priorisieren und durchzuführen zu können. So sollten zum Beispiel Wissenschaftler, die an der Charakterisierung von Nanomaterialien arbeiten, mit Wissenschaftlern kooperieren, die die Toxizität von Nanopartikeln und Nanoröhren untersuchen, stellten sie übereinstimmend fest. Ein standardisierter Rahmen für die Sicherheitsbewertung von Nanomaterialien sei erforderlich, einschließlich standardisierter Referenzproben und Toxikologieprotokolle. Die Teilnehmer waren auch der Ansicht, dass eine solche Zusammenarbeit nur erreicht werden könne, wenn eine internationale Organisation die Vorreiterrolle übernehme. Ein weiteres wichtiges Thema für Fortschritte der Forschung in diesem Bereich sei der Informationsaustausch über Methoden zur Prüfung der Sicherheit von Nanomaterialien seitens der Industrie und die Bereitstellung von Proben für die Hochschulforschung. Die Industrie, so der Bericht, sollte in Zusammenarbeit mit den Hochschulen und anderen Beteiligten die Fragen der Gesundheits- und Umweltauswirkungen beantworten. "Bei dem Treffen wurden Bedenken geäußert, dass die Entwicklung von Medikamenten und Kosmetika, die Nanopartikel enthalten, nicht immer von der Veröffentlichung der Methoden, die zur Sicherheitsprüfung angewendet wurden, und den entsprechenden Testergebnissen begleitet ist. In Zukunft, so die Workshop-Teilnehmer, sollte die aktive Zusammenarbeit zwischen den maßgeblichen Industrie- und Hochschulforschern gefördert werden, damit konsistente und allgemein akzeptierte Testmethoden entwickelt werden", sagte Professor Welland. Die Teilnehmer wiesen ferner darauf hin, dass die Industrie dringend Leitlinien und Zeitpläne bezüglich der Regulierung benötigt, damit sie ausreichend Zeit hat, sich auf Änderungen der Gesetzgebung vorzubereiten. Darüber hinaus gebe es fast keine Daten über die potenziellen negativen Auswirkungen von Nanomaterialien auf die Umwelt, und Forschung im Bereich Ökotoxikologie sei daher dringend vonnöten. Was die Beteiligung der Öffentlichkeit betrifft, so der Bericht, könne ein stabiler, von der Öffentlichkeit akzeptierter Regulierungsrahmen für die Nanotechnologien besser entwickelt werden, wenn geeignete Maßnahmen zur Beteiligung der Interessengruppen eingeleitet werden und die Ergebnisse dieser Beteiligung in den Prozess der Politikformulierung einfließen. Diese Bedenken wurden auf EU-Ebene erkannt. In ihrem Aktionsplan für Nanowissenschaften und Nanotechnologien für Europa (2005-2009), der im vergangenen Juni verabschiedet wurde, hat die Europäische Kommission betont, dass Bedenken im Hinblick auf die potenziellen Auswirkungen dieser neuen Technologien auf Gesundheit und Umwelt nicht ignoriert werden dürfen und dass die Untersuchung potenzieller Nebenwirkungen ebenfalls einen Forschungsschwerpunkt bilden muss. Die Europäische Kommission wird mit der Finanzierung von Ethiküberprüfungen, unterstützenden Studien und Vorausschauen zu diesen Bemühungen beitragen. Darüber hinaus hat die Kommission eine öffentliche Konsultation zu Risikobewertungsmethoden für Nanotechnologien gestartet, die bis zum 16. Dezember andauert. Die Schlussfolgerungen des Workshops entsprachen den Ergebnissen des Berichts "Nanoscience and nanotechnologies: opportunities and uncertainties", den die Royal Society Royal Academy of Engineering im Jahr 2004 veröffentlicht hat.

Länder

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