Skip to main content
Weiter zur Homepage der Europäischen Kommission (öffnet in neuem Fenster)
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Article Category

Inhalt archiviert am 2023-03-01

Article available in the following languages:

OIC schlägt Zehn-Jahres-Plan für Wissenschaft für islamische Länder vor

Die Organisation of the Islamic Conference (OIC) hat einen Zehn-Jahres-Plan unterstützt, der die Wissenschafts- und Technologiekluft zwischen den Industrieländern und der islamischen Welt schließen soll, indem die Forschung und Entwicklung (F&E) gestärkt wird. In dem Dokume...

Die Organisation of the Islamic Conference (OIC) hat einen Zehn-Jahres-Plan unterstützt, der die Wissenschafts- und Technologiekluft zwischen den Industrieländern und der islamischen Welt schließen soll, indem die Forschung und Entwicklung (F&E) gestärkt wird. In dem Dokument werden die OIC-Mitgliedstaaten aufgefordert, nationale Wissenschafts- und Technologiestrategien zu entwickeln, Exzellenzzentren zu schaffen, Verbindungen zwischen Wissenschaft und Industrie zu fördern und einen F&E-Fonds der OIC einzurichten, der wissenschaftliche und technologische Projekte in den Mitgliedstaaten unterstützen soll. Der Plan, der zu einem weiter gefassten Zehn-Jahres-Aktionsrahmen für die islamische Welt gehört, setzt mehrere konkrete Ziele, um das übergreifende Ziel zu erreichen. So wird vorgeschlagen, dass die islamischen Länder bis zum Jahr 2015 1,2 Prozent ihres BIP für F&E ausgeben sollen, und dass bis zum selben Jahr 30 Prozent der Jugendlichen zwischen 18 und 24 Jahren die Möglichkeit haben sollen, eine Universität zu besuchen. Um diese Ziele verwirklichen zu können, sollen die Öl produzierenden Länder einen Teil ihres zusätzlichen Einkommens aus steigenden Ölpreisen in nationale F&E investieren. Für die am wenigsten entwickelten Länder hält der Plan jedoch eine Investition von 0,4 Prozent des BIP in F&E für ein realistischeres Ziel. Zur Reform der Sekundärbildung schlägt der Plan vor, Wissenschaft und Technologie in Hochschullehrplänen prioritär zu behandeln und sich stärker zu bemühen, den Wissensaustausch zwischen den akademischen Institutionen in den Mitgliedstaaten zu verbessern. In dem Plan wird auch die Islamische Entwicklungsbank aufgefordert, ihre Stipendienprogramme für hervorragende Studenten und Spezialisten in Hightech-Fächern zu verbessern. Es werden Vorschläge gemacht, wie der Brain Drain durch die Abwanderung von hoch qualifizierten Muslimen in andere Teile der Welt verhindert werden kann. Die endgültigen Details des Zehn-Jahres-Plans wurden im Rahmen eines Treffens islamischer Wissenschaftler und Akademiker im September in Mekka vereinbart. Auch wenn der Plan nicht verbindlich ist, so bietet er doch eine auf Zusammenarbeit fußende Roadmap für die einzelnen Länder, damit sie ihre wissensbasierte Entwicklungs- und Investitionsstrategien planen können. Auf dem islamischen Gipfel, auf dem der Plan verabschiedet wurde, warnte der pakistanische Präsident, General Pervez Musharraf, dass die meisten islamischen Länder "weit entfernt bleiben von den sich ausweitenden Grenzen von Wissen, Bildung, Wissenschaft und Technologie" - eine Situation die geändert werden müsse, wolle die islamische Welt aus ihrer "jahrhundertelangen Stagnation" ausbrechen. Wardiman Djojonegoro, der frühere Bildungsminister von Indonesien und Vorsitzende der Foundation for Human Resources for Science and Technology, sagte gegenüber SciDev.Net: "[Dieser Aktionsplan] ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg der islamischen Länder, ihre Humanressourcen auf ein höheres Niveau zu bringen und zu verbessern. In dieser globalen Welt kann man nur erfolgreich konkurrieren, wenn man Wissenschaft und Technologie meistert."