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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Deutsche Wissenschaftler schlagen Behandlung von Eisenmangel mit GV-Mais vor

Die Nahrungsmittelversorgung in Entwicklungsländern könnte mit gentechnisch verändertem Getreide gesichert werden, z. B. durch Steigerung der Erträge oder Entwicklung von Getreide, das auch unter ungünstigen Bedingungen gedeiht, so die Befürworter von GV-Lebensmitteln. Wisse...

Die Nahrungsmittelversorgung in Entwicklungsländern könnte mit gentechnisch verändertem Getreide gesichert werden, z. B. durch Steigerung der Erträge oder Entwicklung von Getreide, das auch unter ungünstigen Bedingungen gedeiht, so die Befürworter von GV-Lebensmitteln. Wissenschaftler der Universität Aachen liefern nun weitere Argumente für GV-Getreide. Sie behaupten, dass dem Eisenmangel in Entwicklungsländern mit GV-Mais begegnet werden kann. Nahezu zwei Milliarden Menschen in den Entwicklungsländern, überwiegend Frauen und Kinder, leiden unter mangelnder Eisenversorgung. Dies kann zu Anämie führen, die Entwicklung von Kindern beeinträchtigen und chronische Müdigkeit bei Erwachsenen verursachen. Dr. Eva Stoger und ihr Team von der Universität Aachen haben Mais gentechnisch verändert, indem sie der DNS Gene aus der Sojabohne und dem Schimmelpilz Aspergillus niger hinzufügten. Gemeinsam haben die beiden Gene die Fähigkeit, Eisen aus dem Boden zu speichern und es in einer Form bereitzustellen, die vom Mensch verwertet werden kann. Das Gen der Sojabohne produziert ein Protein, das sich mit dem Eisen verbindet, welches von Pflanzen aus dem Boden aufgenommen wird. Allerdings wird dieses Eisen, sobald es von der Pflanze aufgenommen wurde, unnutzbar für den Menschen, da es beim Verzehr der Pflanze nicht verwertet werden kann. Das Gen des Schimmelpilzes löst dieses Problem, indem es das Eisen für den Menschen verwertbar macht. Laut Dr. Stoger und ihren Kollegen, deren Forschungsergebnisse in der Dezemberausgabe von Plant Molecular Biology veröffentlicht wurden, absorbieren menschliche Darmzellen aus dem GV-Mais, der in den Versuchen eingesetzt wurde, dreimal mehr Eisen als aus herkömmlichem Mais. Die Forschergruppe fügt hinzu, dass Maismehl, das das Gen des Schimmelpilzes enthält, Menschen helfen könnte, die nicht ausreichend mit anderen Nährstoffen, wie z. B. Ascorbinsäure, versorgt werden. Es werden weitere Untersuchungen zu den möglichen Nebenwirkungen der Genmanipulation durchgeführt.