Beitritt der Republik Korea zu Galileo zum Zeitpunkt der ersten Sendung von Signalen durch den Satelliten
Nach sechsmonatigen Diskussionen wurde am 12. Januar in Brüssel ein Abkommen über die Beteiligung der Republik Korea am Galileo-Projekt unterzeichnet. Das Abkommen erfolgt etwas mehr als zwei Wochen nach dem Start des ersten Galileo-Satelliten GIOVE-A. "Nach dem erfolgreichen Start des [...] GIOVE-A-Satelliten unterstreicht dieses neue Abkommen erneut das weltweit ständig wachsende Interesse an dem Programm", sagte der EU-Kommissar für Verkehr Jacques Barrot. Das Abkommen sieht die Zusammenarbeit auf verschiedenen Gebieten vor, wie zum Beispiel in der wissenschaftlichen Forschung und Ausbildung, der industriellen Zusammenarbeit, der Handels- und Marktentwicklung, der Normung sowie der Zertifizierung und bei rechtlichen Maßnahmen. Das Fachwissen Südkoreas in der Weltraumtechnologie und deren Anwendungen wird einen wichtigen Beitrag zu Galileo leisten. Das Land ist außerdem Produzent und Anwender vieler Systeme, für die die Satellitennavigation Wettbewerbsvorteile bringt. Südkorea nutzt bereits aktiv Satellitennavigationsdienste in verschiedenen Bereichen wie Verkehr, Flottenmanagement, Wissenschaft und Geodäsie. Das internationale Interesse an Galileo wird voraussichtlich dem Markt für Satellitennavigation weiteren Schub verleihen, der mit geschätzten Einkünften in Höhe von 275 Milliarden Euro bis 2020 bereits beträchtlich ist. Der Beweis für den tadellosen Zustand von GIOVE-A ging am 12. Januar ein, als der Satellit seine ersten Signale von der mittleren Erdumlaufbahn gesendet hat. Galileo ist eine gemeinsame Initiative der Europäischen Kommission und der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). Sie wird die Entwicklung einer neuen Generation von Diensten in Bereichen wie Verkehr, Telekommunikation, Landwirtschaft und Fischfang ermöglichen. Bislang steht ein solcher Dienst nur in Verbindung mit dem US-amerikanischen GPS-System und dem russischen GLONASS zur Verfügung, die beide von militärischer Seite finanziert und kontrolliert werden. GALILEO wird ausschließlich von zivilen Stellen verwaltet.
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