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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Gemischtes Innovationsbild für Polen, Frankreich und Deutschland

Der diesjährige Innovationsanzeiger präsentiert ein gemischtes Bild, nicht nur in Bezug auf die gesamte Innovationsleistung, sondern auch in Bezug auf die individuellen Stärken und Schwächen in Europa. Diese Leistungsunterschiede werden bei der Untersuchung von bloß drei Län...

Der diesjährige Innovationsanzeiger präsentiert ein gemischtes Bild, nicht nur in Bezug auf die gesamte Innovationsleistung, sondern auch in Bezug auf die individuellen Stärken und Schwächen in Europa. Diese Leistungsunterschiede werden bei der Untersuchung von bloß drei Ländern von ähnlicher Größe offensichtlich: Deutschland im Herzen der EU und seine unmittelbaren Nachbarn im Osten und Westen, Polen und Frankreich. Die drei Länder repräsentieren drei der vier von den Verfassern des Innovationsanzeigers identifizierten Kategorien: "führende Länder" (Deutschland), "Länder mit durchschnittlicher Leistung" (Frankreich) und "Länder, die an Boden verlieren" (Polen). Die vierte Kategorie sind "Länder im Aufholprozess". Während Polen derzeit hinter seinen Partnern im Weimarer Dreieck zurückliegt, erfährt es nicht die potenziellen Engpässe, die in Deutschland und Frankreich auftreten. Deutschland liegt an vierter Stelle der 25 EU-Mitgliedstaaten. Die Stärken des Landes liegen in den Bereichen Schaffung neuen Wissens, Innovation und unternehmerische Initiative, Anwendungen und geistige Eigentumsrechte (IPR). Überraschenderweise zeigen die Indikatoren unter der Überschrift "Motoren der Innovation" eine unterdurchschnittliche Leistung für Deutschland, und man fand außerdem heraus, dass es in dem Land eine geringe Innovationsnachfrage und eine schlechte Innovationsverwaltung (die durch die hohen Kosten für die Gründung eines Unternehmens beeinträchtigt wird) gibt. Dies kann bedeuten, dass die Kapazität Deutschlands zur weiteren Bereitstellung qualifizierter Arbeitskräfte für innovative Unternehmen beschränkt ist. Der derzeitige negative Trend der Absolventen in den Bereichen Wissenschaft und Technik (W&T) und das Bildungsniveau von Jugendlichen, die beide als "Motoren der Innovation" klassifiziert werden, könnten zu einem Engpass führen, der den Ertrag von Deutschland beschränkt. Andere Indikatoren deuten außerdem auf die künftigen potenziellen Probleme für Deutschland hin, einschließlich des Risikokapitalbereichs, in dem Deutschland schlecht abschneidet. Dies könnte die Gründung neuer Start-ups und Hightech-Spin-offs behindern. Frankreich befindet sich an neunter Stelle der EU-25. Seine relativen Stärken liegen in den Bereichen Schaffung neuen Wissens, Motoren der Innovation und Anwendungen, während seine größten Schwächen in den Bereichen Innovation und unternehmerische Initiative liegen. Seine beneidenswerte Leistung im Bereich "Motoren der Innovation" ist auf eine große Zahl an neuen W&T-Absolventen zurückzuführen, die weit über dem Durchschnitt für die EU liegt. Ein schwacher Bereich ist der nicht-technologische Wandel, den viele Firmen nur langsam vollzogen haben. Frankreich investiert außerdem etwas weniger als der EU-Durchschnitt in Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT). Ein weiterer Grund zur Besorgnis besteht darin, dass die höhere Leistung im Bereich "Motoren der Innovation" nicht zu einer ähnlichen Leistung für die Schaffung neuen Wissens und die unternehmerische Initiative führt. Den Verfassern des Innovationsanzeigers zufolge könnte ein Hauptengpass in den unzureichenden Verbindungen zwischen den öffentlichen und privaten Forschungssystemen bestehen, wobei die Unternehmen in Frankreich weniger Hochschulforschung finanzieren (44 Prozent des EU-Durchschnitts). Ein kurzer Blick auf die Ergebnisse für Polen zeichnet ein düsteres Bild des Innovationssystems des Landes. Aber obwohl Polen nur bei vier von 26 Indikatoren über dem EU-Durchschnitt liegt, gibt es Trends, die auf eine innovativere Zukunft in Polen hindeuten. Auf der negativen Seite fand man heraus, dass sich die Bedingungen für die Schaffung neuen Wissens verschlechtern, hauptsächlich aufgrund eines Rückgangs der Forschung und Entwicklung (F&E) von Unternehmen von 0,28 Prozent des BIP im Jahr 1998 auf 0,16 Prozent im Jahr 2003, wobei der Wert aus dem Jahr 2002 (0,13 Prozent) noch übertroffen wird. Die öffentlichen F&E-Ausgaben weichen nur sehr gering vom Niveau von 2003 in Höhe von 0,43 Prozent des BIP ab. Auf der positiven Seite liegen das Bildungsniveau der Jugendlichen, die Gesamtausgaben der Unternehmen für Innovation (50 Prozent über dem EU-Durchschnitt), die IKT-Ausgaben und die Verkäufe neuer Produkte von Unternehmen in Polen über dem EU-Durchschnitt. Die Zahl neuer W&T-Absolventen hat sich seit 1998 ebenfalls kontinuierlich erhöht, und der Trend liegt über dem EU-Durchschnitt, während der Anteil der Bevölkerung mit einem Hochschulabschluss derzeit bei 71 Prozent des EU-Durchschnitts liegt und sich erhöht. Dies ist ein Vorteil Polens gegenüber Deutschland, das zu den vier besten Ländern in Bezug auf die Innovationsleistung in der EU gehört, und bringt das Land in eine potenziell starke Position für die Zukunft.

Länder

Deutschland, Frankreich, Polen