Skip to main content
Weiter zur Homepage der Europäischen Kommission (öffnet in neuem Fenster)
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Article Category

Inhalt archiviert am 2023-03-02

Article available in the following languages:

Projekt zur Integration der nationalen Bibliotheken der neuen Mitgliedstaaten in die EU-Forschung

In einem Bericht des EU-finanzierten Projekts Tel-Me-Mor wurde darauf hingewiesen, dass es für die nationalen Bibliotheken der zehn neuen EU-Mitgliedstaaten schwierig oder unmöglich ist, sich an europäischen Forschungsaktivitäten zu beteiligen, und dass nur vier der zehn Bibli...

In einem Bericht des EU-finanzierten Projekts Tel-Me-Mor wurde darauf hingewiesen, dass es für die nationalen Bibliotheken der zehn neuen EU-Mitgliedstaaten schwierig oder unmöglich ist, sich an europäischen Forschungsaktivitäten zu beteiligen, und dass nur vier der zehn Bibliotheken über ein bedeutendes Maß an digitalisierten Inhalten verfügen. Die Europäische Union legt großen Wert auf den Erhalt des kulturellen Erbes sowie auf die Erleichterung des Zugangs zu derartigen Ressourcen durch verstärkte Digitalisierung und die Verwendung von Informationstechnologien. Eine effektive Möglichkeit zum Aufbau eines gemeinsamen "Netzwerks für das europäische Erbe" ist die Förderung nationaler Einrichtungen für das kulturelle Erbe, um im Rahmen von europäischen Forschungsprogrammen wie der Aktivität "Zugang zu und Wahrung von kulturellen und wissenschaftlichen Ressourcen" des Programms "Technologien der Informationsgesellschaft" (IST) zusammenzuarbeiten. Im Anschluss an eine Studie zu den nationalen Bibliotheken der neuen EU-Mitgliedstaaten werden in dem Tel-Me-Mor-Bericht jedoch eine Reihe intellektueller, finanzieller und organisatorischer Themen aufgeführt, die es für viele von ihnen schwierig oder unmöglich machen, sich aktiv an Forschungs- und Entwicklungsprogrammen (Forschung und Entwicklung - F&E) zu beteiligen. Andere Hindernisse umfassen mangelnde Erfahrung mit der Verwaltung digitaler Inhalte, die Größe digitaler Sammlungen, die Nichtanwendung internationaler Standards und unzureichende technologische Infrastruktur. "Die Studie kommt zu der Schlussfolgerung, dass die Bibliotheken zur Erfüllung ihrer Rolle im Rahmen der Vision eines gemeinsamen europäischen Erbes eine wichtigere Rolle in ihren nationalen F&E-Programmen spielen sollten, dass mehr Ressourcen digitalisiert sowie neue Finanzierungsmodelle entwickelt werden müssen und dass effektivere Systeme der Forschungsverwaltung eingeführt werden müssen", sagen die Tel-Me-Mor-Partner. Auch wenn viele Hürden zu nehmen sind, macht der Bericht klar, dass das Bild in jedem Land anders aussieht. "Die Möglichkeiten dieser Bibliotheken sind unterschiedlich. Die Bibliotheken der Tschechischen Republik, Estlands, Ungarns und Sloweniens sind an mehr europäischen F&E-Projekten beteiligt und haben auch eine beträchtliche Infrastruktur wie Digitalisierungseinrichtungen, Massenspeichersysteme, Web Harvesting sowie Search und Retrieval Gateways aufgebaut", heißt es in dem Bericht. In dem Bericht ist nicht nur der aktuelle Stand in den nationalen Bibliotheken in Bezug auf Forschung und deren Potenzial für die Beteiligung an EU-Forschung detailliert aufgeführt, er bietet auch eine Reihe von Schlussfolgerungen für die EU- und nationalen Politiker, Bibliotheksfachkräfte und Teilnehmer an Forschungsnetzwerken für das kulturelle Erbe der EU. Während die nationalen Bibliotheken in den neuen Mitgliedstaaten im Wesentlichen den Prioritäten der europäischen Politik in Bezug auf das kulturelle Erbe und auf Forschung folgen, müssen noch einige Lücken geschlossen werden, insbesondere der Aufbau einer kritischen Masse digitalisierter Ressourcen. Die Bibliotheken sollten "am Aufbau großer nachhaltiger Archive [...] für digitalisiertes kulturelles Erbe auf der Grundlage [...] internationaler Standards arbeiten", heißt es in dem Bericht. In vielen Fällen verfügen die nationalen Bibliotheken nicht über geeignete Mechanismen und Verfahren für die Beurteilung und Verfolgung ihrer Forschungsaktivitäten und sollten daher ein internes System für die Qualitätskontrolle und Bewertung von F&E-Ergebnissen auf der Grundlage der entsprechenden Standards einrichten, so der Bericht weiter. Ebenso sollten aktuelle Finanzierungsmodelle, die nicht mehr den erweiterten Verantwortlichkeiten der nationalen Bibliotheken entsprechen, aktualisiert werden, da unzureichende Mittel den Erhalt von und den Zugang zu kulturellem Erbe für künftige Generationen gefährden. Die offensichtliche Kluft zwischen den nationalen Bibliotheken der neuen und der alten Mitgliedstaaten in Bezug auf Wettbewerb und die Beteiligung kann nur durch Zusammenarbeit, Vernetzung und den Austausch von Wissen überwunden werden. Daher wird in dem Bericht die Europäische Kommission aufgefordert, F&E-Initiativen zu fördern, die die Beteiligung der neuen Mitgliedstaaten unterstützten, und darauf gedrängt, dass die Regierungen in diesen Ländern, von denen viele derzeit nationale Politiken für das kulturelle Erbe formulieren, die Notwendigkeit der europäischen Integration berücksichtigen. Der Bericht und seine Schlussfolgerungen wurden von der Konferenz der Europäischen Nationalen Bibliotheken (CENL) begrüßt, die sagte, sie wünsche sich eine Ausweitung der Studie auf all ihre 45 Mitgliedsbibliotheken. Ein weiteres Ziel des Tel-Me-Mor-Projekts ist die Unterstützung der zehn nationalen Bibliotheken der neuen Mitgliedstaaten, damit diese Vollmitglieder der Europäischen Bibliothek (TEL), eine von der CENL eingeleitete Initiative, werden. Die Partner des Tel-Me-Mor-Projekts sind neben den nationalen Bibliotheken der zehn neuen Mitgliedstaaten die nationalen Bibliotheken Deutschlands, der Niederlande, der Schweiz, die British Library, CENL und Eremo in Italien, ein Spezialist für Projektmanagement im Bereich "kulturelles Erbe".

Länder

Schweiz, Zypern, Tschechien, Deutschland, Estland, Ungarn, Italien, Litauen, Lettland, Malta, Niederlande, Polen, Slowenien, Slowakei, Vereinigtes Königreich

Mein Booklet 0 0