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Research Coordination for a Low-Cost Biomethane Production at Small and Medium Scale Applications

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Karte soll die Produktion von Biomethan wirtschaftlich praktikabel machen

Früher klaffte eine große Lücke zwischen den vielen kleinen bis mittleren Biogasanlagen, die versuchten, Biomethan finanziell tragbar zu erzeugen, und den Forschern, die relevante Technologien entwickelten. Die Biomethankarte der EU schließt diese Lücke, indem sie einen Überblick über die vielen innovativen Technologien zur Substratvorbehandlung, Verarbeitung und Aufwertung von Biogas bereitstellt.

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Europa ist weltweit führend in der Herstellung von Biomethan aus Biogas. Biogas, das durch den Abbau organischen Materials unter Ausschluss von Sauerstoff produziert wird, kann genutzt werden, um Wohnungen zu heizen, Elektrizität zu erzeugen und in aufgewerteter Form als Biomethan kann es als Kraftstoff für Fahrzeuge eingesetzt werden. Allerdings stellt die Wirtschaftlichkeit noch immer ein Problem dar. Bis heute können tatsächlich nur große Anlagen für die Produktion von Biomethan Profit erwirtschaften. Das heißt nicht, dass es in Europa keine kleinen oder mittleren Biogasanlagen gibt, die Biomethan erzeugen. Tatsächlich, wie Kathrin Bienert, Koordinatorin des Record Biomap Projekts im Auftrag von DBFZ, erklärt: „gibt es viele und sie weisen ein beträchtliches Potential auf, um die dezentralisierte Produktion von Fahrzeugkraftstoffen aus Biomethan zu unterstützen, wodurch sie dazu beitragen, isolierte Anwendungen in ländlichen Umgebungen zu etablieren.“ Dieses Potential zu erkennen, ist jedoch eine ganz andere Geschichte. In Deutschland wurden zum Beispiel viele kleine bis mittlere Biogasanlagen dank des Einspeisetarifs auf Basis des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) gebaut. Da die Einspeisevergütungsregelung aufgrund des EEG für die meisten dieser Anlagen bald ausläuft, benötigen sie ein neues Geschäftsmodell, um ihre wirtschaftliche Tragfähigkeit aufrechtzuerhalten. „Eine Lösung wäre, die Stromerzeugung aus Biogas flexibler zu gestalten, sodass der Strom an der Strombörse verkauft werden könnte, wenn die Nachfrage und der Preis hoch sind“, sagt Bienert. „Es gibt jedoch noch eine weitere Lösung, die wir im Rahmen des Projekts Record Biomap untersucht haben: Sie würde bedeuten, das Biogas in Biomethan aufzuwerten.“ Da Anlagen zur Biomethanproduktion unter 1 MW derzeit nicht wirtschaftlich betrieben werden können, soll im Rahmen des Projekts die Entwicklung von Technologien zur kostengünstigen Biomethanproduktion in kleinen und mittleren Anlagen beschleunigt werden. Es wurden alle vielversprechenden Technologien in ihren frühen Entwicklungsstufen untersucht, mit dem Ziel, die Zeit bis zur Markteinführung zu verkürzen. Dazu zählt zum Beispiel ein vom schwedischen Forschungsinstitut RISE entwickelter Holzaschefilter. im Wesentlichen wurde im Rahmen des Projekts die sogenannte Biomethankarte geschaffen – eine Plattform für alle Beteiligten auf der Suche nach Lösungen für die Substratvorbehandlung, den Verarbeitungsprozess und die Systeme zur Aufwertung von Biogas. „Bei der Biomethankarte handelt es sich um eine interaktive Online-Karte, die einen Überblick über innovative Technologielösungen für die Produktion von Biomethan in kleinen und mittleren Anlagen über die gesamte Biomethan-Lieferkette hinweg vermittelt“, sagt Bienert. Neben der Karte selbst besteht ein weiterer wichtiger Beitrag des Projekts in einem umfangreichen Überblick und einer Auswertung mit mehreren Indikatoren der gegenwärtigen (2016-2018) innovativen Technologien für die Produktion von Biomethan im kleinen Maßstab. Technische, ökonomische und ökologische Indikatoren für Biomethan-Technologien im kleinen Maßstab (mit geringem Technologie-Reifegrad) wurden definiert, angewendet und mit Referenzen im größeren Maßstab verglichen. Darüber hinaus vermittelte das Projekt einen Überblick über die finanziellen und regulatorischen Bedingungen für Biomethan und Biogas in Europa. „Wir hoffen, dass dieses Projekt dazu beitragen wird, dass die Entwicklung vielversprechender Technologielösungen im kleinen bis mittleren Maßstab durch neue Kooperationen auf der Grundlage der Biomethankarte weiterverfolgt werden kann. Um dies zu erleichtern, werden wir die Projektwebsite mit der Karte so lange wie möglich online halten. Hoffentlich werden wir in der Lage sein, eine Gelegenheit für ein Nachfolgeprojekt in der nahen Zukunft zu ermitteln“, schließt Bienert.

Schlüsselbegriffe

Record Biomap, Biogas, Biomethan, Produktion im kleinen Maßstab, Biomethankarte

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