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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Industrie ergreift Maßnahmen zur Verhütung von Arbeitsunfällen

Durch Industrieunfälle in Europa wird alle acht Sekunden jemand verletzt und alle zwei Stunden jemand getötet. Diese alarmierende Statistik bezeichnete der EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung Janez Potocnik als "überraschend und inakzeptabel". Er griff die jüngste Ford...

Durch Industrieunfälle in Europa wird alle acht Sekunden jemand verletzt und alle zwei Stunden jemand getötet. Diese alarmierende Statistik bezeichnete der EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung Janez Potocnik als "überraschend und inakzeptabel". Er griff die jüngste Forderung von Esko Aho nach drastischen Maßnahmen zur Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation in der EU auf, als er am 7. Februar vor der Generalversammlung der europäischen Technologieplattform für industrielle Sicherheit (European Technology Platform for Industrial Safely - ETPIS) sprach. ETPIS zielt auf die Erhöhung der Sicherheit am Arbeitsplatz ab und erhält starke Unterstützung von der Europäischen Kommission. Der Vorsitzende von ETPIS, Richard Gowland, erklärte: "Unsere Vision besteht in einer Verbesserung der Zahlen für berichtete Unfälle, Umweltkrankheiten, Umweltunfälle und unfallbezogene Produktionsverluste um 25 Prozent. Wir wollen eine Kultur zur Eliminierung von Zwischenfällen entwickeln, in der die Sicherheit eingebettet ist." Die Plattform wird durch zügige Verbreitung der besten Praktiken in der Industrie arbeiten, um das globale Wissen zu Risikobewertung, fortschrittlichen Technologien zur Risikoreduzierung, struktureller Sicherheit, Human- und Organisationsfaktoren sowie entstehenden Risiken zu erhöhen und gleichzeitig die absolute Zahl von Risiken zu reduzieren und so die Industrie sicherer zu machen. Die Redner waren alle bestrebt herauszustellen, dass die Minimierung des Risikos zu weniger Verletzungen und Kranktagen führt, was wiederum mehr Effizienz und daher Produktivität bewirkt. Schätzungen zufolge liegen die Kosten für Industrieunfälle und Berufskrankheiten bei 2,6 bis 3,8 Prozent des BIP der EU15-Länder. Dies übersteigt den Haushalt der Forschungsrahmenprogramme der Kommission. Bernhard Jensen von der GD Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit der Europäischen Kommission hat herausgestellt, dass es in den neuen EU-Mitgliedstaaten durchschnittlich 2,5 Mal mehr Industrieunfälle gibt als in den alten EU15-Ländern. "Die Generaldirektion ist sich darüber im Klaren, dass die gemeinsame Gesetzgebung nicht ausreicht und alle Beteiligten auf allen Ebenen umfassen muss", sagte er. Christos Tokamanis, Referatsleiter für Produkte, Verfahren und Organisationsformen bei der GD Forschung der Kommission, begrüßte die Plattform und stellte heraus: "An die Forschung wurde bisher nie mit einem ganzheitlichen System zur Verbesserung der gesamten Industrie herangetreten. Die vorgeschlagene Vision - Minimierung von Unfall und Krankheit - ist etwas, auf das wir alle hinarbeiten wollen. Dies stimmt mit dem überein, was die Kommission vorschlagen möchte. ETPIS könnte in einer Reihe von RP7-Bereichen [RP7 - Siebtes Rahmenprogramm] tätig sein, mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit der EU zu verbessern und die Umwandlung sicherzustellen." Jacques Autin vom Europäischen Rat der Verbände der Chemischen Industrie (CEFIC) und Richard Robson vom verantwortlichen Programm des CEFIC führten Beispiele aus dem Chemiesektor für bereits laufende erfolgreiche Initiativen an, von denen die ETPIS lernen könnte. Stefano Boy vom Europäischen Gewerkschaftsbund sprach über die Notwendigkeit einer angemessenen Festsetzung von Risikoniveaus. "Wer sollte die Standards für tolerierbare und nicht tolerierbare Risikoniveaus festsetzen?", fragte er. Kommissar Potocnik griff die Worte von Tokamanis zur Plattform auf, die mit den Zielen des RP7 übereinstimmt: "Diese Plattform passt gut in die EU-Strategie. Wir müssen Märkte schaffen, um innovative Technologien in der EU zu fördern. Mehr Investitionen in Forschung und Innovation, harmonisierte Eigentumsrechte, Steuern und öffentliche Beschaffung sind äußerst wichtig", sagte der Kommissar. "Wir müssen die Aufmerksamkeit mit visionären, mutigen Politiken auf die lange Sicht verschieben. Ich bin der Meinung, wir bewegen uns zu langsam und verlieren an Boden gegenüber den aufstrebenden Wirtschaften. Für die EU-Forschung sind die Rahmenprogramme von entscheidender Bedeutung für Beschäftigung und Wachstum. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sind keine Kosten, sondern eine Investition. Ausgaben von drei Prozent des BIP für Forschung und Entwicklung sind kein Ziel, sondern ein Indikator. Einige Mitgliedstaaten investieren lediglich 0,5 Prozent. Daher haben wir nur zwei wirtschaftliche Ziele - Ausgaben von drei Prozent des BIP für Forschung und Entwicklung und 70 Prozent Beschäftigung. Beides sind Indikatoren für wirtschaftliche Gesundheit", sagte er und griff die Empfehlungen der Aho-Gruppe in ihrem im Januar veröffentlichten Papier auf. Auf die Frage, in welchem Umfang die Kommission die Empfehlungen der Aho-Gruppe angenommen habe, sagte Kommissar Potocnik gegenüber CORDIS-Nachrichten: "Wir haben bereits einige der Empfehlungen des Aho-Berichts angenommen, beispielsweise bei der Entwicklung führender Märkte." "Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz sind von höchster Bedeutung. Wir dürfen die Standards für Gesundheit und Sicherheit nicht sinken lassen, was genauso wichtig ist wie Umweltschutz. Die Industrie der EU muss ihre Kräfte bündeln und zusammenarbeiten. ETPIS ist eine gute Möglichkeit, dies zu tun. Das RP7 muss Instrumente und Mittel bereitstellen, die eine echte EU-Dimension und industrielle Präsenz haben. Die Haushaltsbeschränkungen des RP7 bedeuten, dass wir uns auf Sie - die Industrie - verlassen. Es ist außerdem wichtig, dass die Handelspartner ihre Rolle auf nationaler und regionaler Ebene übernehmen. Ich bin der Meinung, dass dies entscheidend ist. Die Kommission hat heute hier eine positive Einstellung und wird derartige Technologieprojekte in dem Maße, in dem unsere Mittel dies erlauben werden, unterstützen", sagte er.

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