Forschungsdurchbruch im Bereich Stammzellendifferenzierung
Forscher der Universität Edinburgh haben ein Protein mit der Bezeichnung Mbd3 entdeckt, das eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung von Stammzellen in spezialisierte Zellen spielt. Stammzellen verfügen über zwei spezielle Eigenschaften: Sie können sich fast endlos teilen und sie können sich zu spezialisierten Zellen entwickeln, wie z. B. zu Haut-, Gehirn- oder Leberzellen. Das Team unter der Leitung von Brian Hendrich führte seine Untersuchungen an Mäusezellen durch. Die Forscher züchteten spezielle Mäusestammzellen, denen das Protein Mbd3 fehlt, und fanden heraus, dass die Stammzellen zwar Stammzellen bleiben, aber sich entgegen den Erwartungen nicht wie Stammzellen verhalten, d. h. sich zu spezialisierten Zellen entwickeln. "Es ist bekannt, dass embryonale Stammzellen über bestimmte Faktoren verfügen müssen, damit sie sich nachhaltig teilen, d. h. sich erneuern können", sagte Dr. Hendrich. "Uns ist es nun erstmals gelungen zu zeigen, dass die Zellen zur Entwicklung spezialisierter Zellen das Protein Mbd3 benötigen; es reicht nicht aus, nur die Selbsterneuerungsfaktoren zu beseitigen. Wenn Mbd3 nicht vorhanden ist, dann bleiben die Zellen in einem den embryonalen Stammzellen ähnlichen Zustand." Diese Entdeckung führte auch zu neuen Erkenntnissen über die Unterschiede zwischen Mäuse- und menschlichen Stammzellen. Ein anderes Protein, LIF, ist von entscheidender Bedeutung in Mäusestammzellen, damit diese sich vermehren. Menschliche Stammzellen benötigen hingegen kein LIF. In ihren Untersuchungen haben die Forscher allerdings herausgefunden, dass die Mäusezellen ohne das Protein Mbd3 auch in der Lage sind, sich ohne LIF zu vermehren, ganz wie die menschlichen Zellen. Diese Forschungsergebnisse liefern Erkenntnisse sowohl über das Verhalten von menschlichen als auch tierischen Stammzellen, und im Rahmen von weiteren Studien soll nun erforscht werden, wie sich menschliche Zellen ohne das Protein LIF vermehren können.
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Vereinigtes Königreich