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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Zusammenarbeit zwischen Forschern und olympischem Curling-Team könnte zu Verbesserungen bei der Straßenverkehrssicherheit führen

Schottische Wissenschaftler erforschen mit Unterstützung des britischen Olympiateams im Curling, wie verschiedene Materialien auf Eis rutschen. Die Projektergebnisse könnten zu einer verbesserten Straßenverkehrssicherheit führen. Beim Curling müssen die Spieler einen großen ...

Schottische Wissenschaftler erforschen mit Unterstützung des britischen Olympiateams im Curling, wie verschiedene Materialien auf Eis rutschen. Die Projektergebnisse könnten zu einer verbesserten Straßenverkehrssicherheit führen. Beim Curling müssen die Spieler einen großen polierten Stein auf einer Eisbahn zu einem markierten Ziel gleiten lassen. Um das Gleiten des Steins zu unterstützen, wischen Teammitglieder das Eis vor dem Stein mit speziellen Besen, wodurch das Eis leicht zu schmelzen beginnt und ein dünner Wasserfilm entsteht. Seit 2000 arbeiten Jane Blackford und ihr Team aus Werkstoffwissenschaftlern der Universität Edinburgh mit dem Curling-Team zusammen. Sie haben einen "sweep ergometer" - ein Gerät zur Messung des Drucks und der Bewegung des Besens auf dem Eis - entwickelt, der im Training zur Perfektion der Wischtechnik der Spieler eingesetzt wurde. Dies gab Dr. Blackford und ihrem Team Aufschluss über die Art und Weise, wie Eis unter Druck schmilzt. Sie haben daraufhin ein weiteres Gerät entwickelt, mit dem sie untersuchten, wie dieser Schmelzprozess durch verschiedene Materialien beeinflusst wird. Eine Eisscheibe rotiert auf einem Gerät, das einem Mini-Plattenspieler ähnelt, während verschiedene Materialien in Kontakt mit der Oberfläche gebracht werden. Anschließend analysieren die Forscher die Ergebnisse unter Verwendung von Elektronenmikroskopen. Das Forscherteam hat wertvolle Informationen darüber erhalten, wie verschiedene Materialien, Kräfte, die Temperatur und andere Faktoren die mikroskopischen Eigenschaften des Eises beeinflussen. Dr. Blackford sagte gegenüber Nature.com: "Mit Curling hat alles angefangen, doch nun arbeiten wir mit Ford und Jaguar an der Reibung zwischen Reifen und Eis." Bob Willis, Forschungsingenieur bei Jaguar Cars, das die jüngsten Forschungsarbeiten des Teams finanzierte, fügte hinzu: "Fahrzeugssicherheit läuft letztendlich auf die Haftung zwischen Reifen und Straße hinaus. Für eine bessere Haftung bei Schnee und Eis brauchen wir mehr Informationen." Die Forschungsergebnisse könnten zur Verbesserung von Antiblockiersystemen genutzt werden, die in allen Situationen ein gleichmäßiges, rutschsicheres Bremsen gewährleisten sollen, oder zur Verbesserung der Antriebsschlupfregelung, die das Durchdrehen der Antriebsräder bei zu starker Beschleunigung oder auf rutschiger Fahrbahn verhindern soll. Außerdem könnten Reifenhersteller bei der Auswahl verschiedener Materialien unterstützt werden, mit denen die Haftung auf Eis verbessert werden kann, fügte Williams hinzu. Bevor die Forschungsergebnisse allerdings in kommerzielle Anwendungen umgesetzt werden können, hofft das britische Curling-Team, seine neuen Erkenntnisse bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin in Gold umwandeln zu können. Zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels haben jedoch nur noch die britischen Curling-Herren die Möglichkeit, dieses Ziel zu erreichen, nachdem die Frauen und Titelverteidiger sich einen Fehler geleistet und das Halbfinale nicht erreicht haben.

Länder

Vereinigtes Königreich