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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Neues Projekt soll Position der Frauen in der Nanotechnologie stärken

Das Projekt WomenInNano zielt darauf ab, das Interesse der Frauen an der Wissenschaft, und insbesondere der Nanotechnologie, zu wecken, und setzt dazu erfahrene Forscherinnen auf diesem Gebiet als Botschafterinnen ein. Elf Frauen aus Deutschland, Rumänien, Schweden, Spanien,...

Das Projekt WomenInNano zielt darauf ab, das Interesse der Frauen an der Wissenschaft, und insbesondere der Nanotechnologie, zu wecken, und setzt dazu erfahrene Forscherinnen auf diesem Gebiet als Botschafterinnen ein. Elf Frauen aus Deutschland, Rumänien, Schweden, Spanien, Slowenien, dem VK, Bulgarien, Italien und Frankreich werden als "Botschafterinnen für Frauen in der Forschung" agieren. Die Botschafterinnen sind der Meinung, dass Wissenschaftlerinnen in vielen Ländern keinen ausreichenden Kontakt zu Vorbildern haben, was es schwieriger für sie macht, ihre Ambitionen zu verwirklichen. Die Teammitglieder beabsichtigen, ihren Werdegang als Vorbildfunktion zu veröffentlichen und so zu zeigen, dass es möglich ist, als Frau Schlüsselpositionen in der Wissenschaft zu besetzen. Die Botschafterinnen verfolgen folgende Ziele: - Frauen dazu zu ermutigen, eine Karriere auf dem Gebiet der Nanotechnologie anzustreben; - das Interesse junger Menschen an dem Bereich zu wecken; - Netzwerke von Wissenschaftlerinnen, die im Bereich Nanotechnologie tätig sind, aufzubauen; - Frauen zu ermutigen, an EU-Programmen teilzunehmen; - Chancengleichheit von Frauen und Männern in der wissenschaftlichen Forschung zu fördern; - einen Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft aufzubauen. Projektkoordinatorin Dr. Annett Gebert vom Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung in Dresden sagte im Gespräch mit CORDIS-Nachrichten: "Ich bin sehr in der Wissenschaftsgemeinschaft engagiert. Unsere Industrie wird von Männern dominiert - auf allen Ebenen -, einschließlich Entscheidungsfindung, Konferenzorganisation, Projektfinanzierung usw. Außerdem haben wir den Eindruck, dass junge Mädchen die Naturwissenschaften nicht als Karrieremöglichkeit in Betracht ziehen. Mädchen glauben, dass sie in dem Bereich nicht begabt sind, und hier möchten wir ansetzen. Nachdem ich mit Kolleginnen hierüber gesprochen habe, haben wir entschieden, dieses Problem anzugehen." Auf die Frage von CORDIS-Nachrichten, weshalb ihrer Meinung nach heute immer noch Geschlechterstereotypen existieren, antwortete Dr. Gebert: "Ich bin aus dem Osten Deutschlands, daher unterscheiden sich meine Erfahrungen von denen meiner Kolleginnen, doch ich bin der Meinung, es handelt sich hier um eine durch Traditionen bedingte, nicht von der Politik gesteuerte Sache. Die Gesellschaft überlegt sich, welche Rollen die Menschen einnehmen sollten, und dadurch werden Frauen in die Sozialwissenschaften und nicht in die Natur- oder Ingenieurwissenschaften gedrängt", sagte sie. Das Projekt ist in drei Phasen unterteilt. In der ersten Phase wird das Team den Projektrahmen festlegen, Kompetenzen bestimmen und eine Liste von europäischen Wissenschaftlerinnen, die im Bereich Nanotechnologie arbeiten, aufstellen. In der zweiten Phase beginnt die Medienkampagne mit öffentlichen Veranstaltungen, Workshops und Besuchen an Schulen. Die dritte und letzte Phase umfasst Sitzungen mit Entscheidungsträgern zur Entwicklung geeigneter Verfahren für die Einstellung von Forschern. Das Projekt wird durch die Europäische Kommission im Sechsten Rahmenprogramm (RP6) im Bereich Wissenschaft und Gesellschaft mit insgesamt 500.000 Euro über einen Zeitraum von 30 Monaten gefördert. Der Vertrag wurde 2006 unterzeichnet und das Projekt befindet sich bereits in Phase eins.

Länder

Bulgarien, Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien, Rumänien, Schweden, Slowenien, Vereinigtes Königreich