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ONCOscanner – oncological probe for intra-operative identification of cancerous tissues during surgical treatment for breast cancer

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Neue intraoperative Sonde für Brustkrebsgewebe

Die Diagnose von Brustkrebs hat sich in den letzten Jahren verbessert, wodurch mehr Tumoren im Rahmen von brusterhaltenden Operationen operativ entfernt werden konnten. Eine innovative Sonde zur Erkennung von Brustkrebsgewebe bei Operationen könnte den Erhalt von gesundem Gewebe und die Ergebnisse lokaler Behandlungen verbessern.

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Wie die meisten Krebsoperationen hat auch die brusterhaltende Operation das Ziel, Tumoren mit klaren chirurgischen Rändern vollständig zu entfernen und die natürliche Form der Brust gleichzeitig zu erhalten. Das ist jedoch nicht immer möglich. So treten bei 20 bis 30 % der Patientinnen, bei denen nach einer partiellen Mastektomie eine Folgeoperation notwendig ist, eine Verformung der Brust sowie Rückstände von Krebs auf. Die Folge sind neben der Unzufriedenheit der Betroffenen steigende Gesundheitskosten und schlechtere kosmetische Ergebnisse. Eine intraoperative Sonde für Krebsgewebe ONCOscanner ist eine innovative Lösung zur intraoperativen Erkennung von angesammeltem Gewebe bei der operativen Entfernung von kanzerogenem Brustgewebe. Nach Aussage von Dr. Stanislaw Rogozinski, dem Koordinator des EU-finanzierten Projekts ONCOscanner, „können Chirurgen mithilfe der ONCOscanner-Sonde Ränder von Brustkrebsgewebe bereits während einer Operation beurteilen“. Aktuell verlassen sich Chirurgen bei der Beurteilung des entfernten Gewebes neben der histopathologischen Begutachtung auf visuelle Methoden und die Palpation. Bei Letzterer wird überprüft, ob die gesamte neoplastische Läsion entfernt wurde. Außerdem werden die Ränder des gesunden Gewebes bestimmt. Zwar weist die postoperative Histopathologie eine hohe Genauigkeit und einen geringen Anteil an falsch-negativen Ergebnissen auf, sie lässt sich jedoch nicht während einer Operation durchführen. Dadurch müssen sich die Patientinnen im Falle einer Resterkrankung einer weiteren Behandlung unterziehen. Mit der ONCOscanner-Sonde könnte Krebsgewebe bereits während einer Operation erkannt werden. Durch eine dielektrische Methode werden die elektrische Leitfähigkeit und Permeabilität von normalem und bösartigem Gewebe gemessen. Da Fettgewebe wenige und Krebsgewebe viele elektrische Eigenschaften aufweist, lässt sich zwischen gesundem und bösartigem Gewebe unterscheiden. Die ONCOscanner-Sonde wurde entwickelt, um den Einfluss von Komponenten mit hoher elektrischer Leitfähigkeit, wie Blut, Plasma und Elektrolyten, zu überwinden. Sie kann während einer Operation mehrfach genutzt werden, ohne dass eine Bestrahlung oder eine Spezialausbildung notwendig sind. Die absolute Sicherheit, sehr hohe Empfindlichkeit (87 %) und Spezifität (99 %) der Sonde konnte in vielen medizinischen Versuchen außerdem bestätigt werden. Die ONCOscanner-Sonde kliniktauglich machen Im Rahmen des Projekts konnte die ONCOscanner-Sonde von den Partnern kostengünstig produziert werden, was sie zu einer wettbewerbsfähigen Lösung für vorhandene Geräte auf dem Markt macht. „Dank des Projekts im Rahmen des KMU-Instruments Phase 1 konnten wir den Markt für Medizinprodukte und den Bedarf der Händler besser nachvollziehen“, betont Dr. Rogozinski. Nachdem aufkommende Fragen im Zusammenhang mit dem geistigen Eigentum beantwortet wurden, verbesserten die ONCOscanner-Partner die Sonde und passten sie zu Kommerzialisierungszwecken an. Als Nächstes soll sie in unabhängigen medizinischen Einrichtungen in Europa anhand von Studien klinisch getestet werden. Durch ihr sicheres und kostengünstiges Produktionsprofil lässt sich die Sonde ideal bei Brustkrebsoperationen einsetzen, deren Zahl stetig steigt. Insgesamt bietet ONCOscanner ein Instrument zur Erkennung von Operationsrändern während eines Eingriffs, wodurch die mühsame und zeitaufwendige postoperative Histopathologie nicht mehr notwendig ist. Durch die Echtzeiterkennung von Resttumoren im verbleibenden Brustgewebe können karzinogene Läsionen bereits während des Eingriffs entfernt werden – eine Voraussetzung für den therapeutischen Erfolg bei Brustkrebs. Mit Blick auf die Zukunft ist Dr. Rogozinski überzeugt, dass „die Anzahl der Folgeoperationen bei Brustkrebs durch die Einführung der ONCOscanner-Sonde deutlich sinken wird, wodurch jährlich Milliarden Euro an Gesundheitskosten eingespart und die Lebensqualität der Patientinnen gesteigert werden können.“

Schlüsselbegriffe

ONCOscanner, Sonde, Brustkrebs, Rand, Operation, dielektrische Methode

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