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Kartierung und Bewertung des Zustands von europäischen Ökosystemen und Ökosystemdienstleistungen

Die EU-Strategie zur Erhaltung der biologischen Vielfalt für 2020 fordert von allen Mitgliedstaaten, den Zustand der Ökosysteme und Ökosystemdienstleistungen zu kartieren und zu bewerten, um fundierte Entscheidungen zur Zukunft der Artenvielfalt treffen zu können. Im Rahmen eines EU-Projekts wurden nun ein europaweites Netzwerk und eine Wissensdatenbank zur Unterstützung derartiger Maßnahmen geschaffen.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Ziel 2 der Aktion 5 der EU-Strategie zur Erhaltung der biologischen Vielfalt legt die Anforderungen an eine EU-weite Karte der Ökosysteme und Ökosystemdienstleistungen fest, u. a. zu Klima, Luftreinheit und Wasser, Nahrungsmitteln, Holzerzeugung und Freizeit. Sie soll eine primäre Datenquelle für die Entwicklung grüner Infrastruktur in Europa sein und eine Ressource, mit deren Hilfe die Wiederherstellung von Ökosystemen vereinfacht werden kann. Zudem stellt sie eine Referenz dar, mit der beurteilt werden soll, ob ein Nettoverlust an Biodiversität oder Ökosystemdienstleistungen (ÖSD) vermieden werden kann. Als Reaktion auf die Ziele aus Aktion 5 erstellte das EU-finanzierte Projekt ESMERALDA Strategien zur Kartierung und Bewertung von Ökosystemen für alle 28 Mitgliedstaaten sowie Norwegen, die Schweiz und Israel. MAES (mapping and assessment of ecosystems and their services) soll künftig eine flexible Methodik zur Kartierung und Bewertung von Ökosystemen und ihrer Leistungen sein. „Sie liefert innovative Bausteine für europaweite, nationale und regionale MAES-Analysen“, sagt Koordinator Prof. Dr. Benjamin Burkhard. „Zudem soll sie die Grundlage für lokale Bewertungen wie Raumplanung, Landwirtschaft, Bodenzerstörung, Klima-, Wasser- und Naturpolitik darstellen.“ Lösungen für die Kartierung und Bewertung von Ökosystemen Indem ESMERALDA das Fachwissen aller gesamteuropäischen Partner und deren Kontakte zusammenführte, konnten wichtige Kartierungs- und Bewertungsexperten noch laufender internationaler, europäischer und nationaler Initiativen miteinbezogen werden. Ziel war es, bestehende Projekte, Netzwerke, Methoden und Daten durch Workshops und persönliche Treffen einzubinden. Daraus boten sich Möglichkeiten, Kartierungs- und Bewertungsmethoden für Ökosysteme zu verbessern und den Wissensaustausch sowie die Erfüllung der Verpflichtungen im Rahmen von Aktion 5 voranzutreiben. Das Projekt richtete ein Netzwerk aus Beteiligten ein, das in jedem Land Unterstützungsgruppen mit Vertretern aus Wissenschaft, Politik und Praxis zusammenführte. Das Projektteam entwickelte den ESMERALDA MAES Explorer, einen Onlineleitfaden für den offenen Zugang zu Anwendungshinweisen für MAES entsprechend Aktion 5. Benutzer können aus einer breiten Palette von Produkten wählen, u. a. Projektberichte, frei verfügbare wissenschaftliche Beiträge, ein Handbuch zur ÖSD-Kartierung, ein Glossar zu ÖSD-Kartierungs- und Bewertungsterminologie sowie Informationsblätter für Länder- und Fallstudien, die die Implementierung und Anwendung von MAES veranschaulichen. Außerdem werden Anwendungskarten für ÖSD-Methoden bereitgestellt, die sich auf die Auswahl geeigneter Methoden für die Kartierung und Bewertung einer oder mehrerer Ökosystemdienstleistungen konzentrieren, um offene Fragen zu klären. Eine weitere Funktion des Tools ist der Methods Explorer, mit dem die Datenbank zu ESMERALDA-Methoden durchsucht werden kann, um sich weiter über die Methoden zu informieren. Die Benutzeroberfläche erklärt Anwendern von ESMERALDA-Produkten die Voraussetzungen für eine MAES-Implementierung in ihrem Land, ihrer Region, ihrem Gebiet oder für ihre Fallstudie. Die Leitfäden enthalten detaillierte Beschreibungen der MAES-Implementierung in sieben Schritten. Maßgeschneiderte MAES-Anleitung für EU-Länder Laut Prof. Dr. Burkhard erzielten mehrere Mitgliedstaaten bei der Umsetzung von Aktion 5 über den Projektverlauf bereits wesentliche Fortschritte, insbesondere Bulgarien, Deutschland, Griechenland, Frankreich, Irland, Malta, Polen, Rumänien und die baltischen Staaten. „Durch den Erfahrungsaustausch in einem aktiven Dialog und die Schaffung von Wissen unterstützte ESMERALDA alle EU-Länder dabei, Ziel 2 der Aktion 5 der EU-Strategie zur Erhaltung der biologischen Vielfalt zu erreichen“, so Prof. Dr. Burkhard abschließend. „Interessenvertreter verfügen nun über Web-Tools, -methoden und -Ansätze, um Probleme bei der Kartierung und Bewertung von Ökosystemdienstleistungen anzugehen.“ ESMERALDA mobilisierte und verbesserte in mehreren Ländern erfolgreich wissenschaftliche Kapazitäten, sodass Forscher und politische Entscheidungsträger ihre nationalen Netzwerke auf regionaler und europäischer Ebene ausdehnen können.

Schlüsselbegriffe

ESMERALDA, Kartierung und Bewertung, ÖSD, MAES, Ökosysteme, biologische Vielfalt, Ökosystemdienstleistungen

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