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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Strategie des Europäischen Forschungsrats nimmt Form an

Der wissenschaftliche Rat des Europäischen Forschungsrats hat seinen Strategieentwurf für die Einrichtung des Europäischen Forschungsrats veröffentlicht, der Einzelheiten dazu enthält, wie wissenschaftlich initiierte Grenzforschung in allen wissenschaftlichen Bereichen auf der...

Der wissenschaftliche Rat des Europäischen Forschungsrats hat seinen Strategieentwurf für die Einrichtung des Europäischen Forschungsrats veröffentlicht, der Einzelheiten dazu enthält, wie wissenschaftlich initiierte Grenzforschung in allen wissenschaftlichen Bereichen auf der Grundlage von Spitzenleistungen gefördert werden soll. Der aus 22 Mitgliedern bestehende wissenschaftliche Rat, der am 26. und 27. April in Wien, Österreich, zum dritten Mal zusammentrat, bestätigte, dass der Unterstützung unabhängiger Laufbahnen von Spitzenforschern aus ganz Europa Vorrang eingeräumt werde, und billigte zwei Strategiepapiere, eines zur Einrichtung des Europäischen Forschungsrats und ein weiteres zum Programm "Starting Independent Research Grant" ("Beihilfe für die Aufnahme unabhängiger Forschung") des Europäischen Forschungsrats. Bei der Eröffnungsveranstaltung sagte der Vorsitzende des wissenschaftlichen Rats Professor Fotis Kafatos: "Wir veröffentlichen diese Strategiepapiere heute, um frühzeitig einen klaren Hinweis auf unsere Denkweise zu geben und so der Forschungsgemeinschaft eine bessere Vorbereitung auf die Einrichtung des Europäischen Forschungsrats zu ermöglichen." Der Strategieentwurf für die Einrichtung des Europäischen Forschungsrats bezieht sich auf zwei Finanzierungsströme auf einer "Bottom-up"-Grundlage in allen Forschungsbereichen, die während der gesamten Laufzeit des Siebten Rahmenprogramms (RP7) im Mittelpunkt der Tätigkeiten des Europäischen Forschungsrats stehen werden. In der Anlaufphase wird dem Programm "Starting Independent Research Grant" des Europäischen Forschungsrats Vorrang eingeräumt. Ziel dieses Programms wird es sein, die unabhängigen Laufbahnen von Spitzenforschern aus der gesamten EU und den assoziierten Ländern, die gerade ihr erstes Forschungsteam zusammenstellen oder unabhängige Forschung durchführen, angemessen zu unterstützen. Ein zweiter Finanzierungsstrom, das Programm "Advanced Investigator Research Grant" ("Forschungsbeihilfe für fortgeschrittene Forscher"), wird danach - sobald durchführbar - für Projekte unter der Leitung von Forschern in allen nachfolgenden Laufbahnphasen eingerichtet. Dem Papier zufolge schenkt der wissenschaftliche Rat dem potenziellen Übermaß an Anträgen auf Finanzierungsmittel und den möglicherweise damit verbundenen Problemen sowie der Synergie zwischen diesem Programm und dem Programm "Starting Independent Research Grant" besondere Aufmerksamkeit. In einem zweiten Papier zum Programm "Starting Independent Research Grant" des Europäischen Forschungsrats werden weitere Einzelheiten in Bezug auf die Aktivitäten, das Budget, die Teilnahmeberechtigung sowie die Einreichungs- und Bewertungsverfahren des Programms aufgeführt. In dem Strategiepapier wird erklärt, dass Unabhängigkeit hier bedeutet, dass die Forscher berechtigt sind, ihre eigene Forschungsfinanzierung zu beantragen, zu besitzen und zu verwalten sowie Veröffentlichungen als leitende Verfasser vorzunehmen. Es werden etwa 15 Gremien, die aus Wissenschaftlern und Akademikern bestehen, eingerichtet, um das gesamte Spektrum der vom Europäischen Forschungsrat abgedeckten Forschungsbereiche zu berücksichtigen. Sie werden u. a. befugt sein zu beschließen, ob den Bewerbern Unabhängigkeit gewährt wurde bzw. wird. In Bezug auf die Finanzvorschriften für das Beihilfeprogramm ist dem wissenschaftlichen Rat zufolge ein Drittel des jährlichen Gesamtbudgets des Europäischen Forschungsrats (etwa 300-350 Millionen Euro pro Jahr) für etwa 200 Beihilfen in der Größenordnung von 100.000 bis 400.000 Euro für jeweils bis zu fünf Jahre vorgesehen. Die Höhe der Beihilfe wird von der Größe des Teams, dem Forschungsbereich und dem Standort des Projekts abhängen. Das Beihilfeprogramm wird Nachwuchswissenschaftlern zur Verfügung stehen, denen vor weniger als zehn Jahren die Doktorwürde verliehen wurde. Der erste Aufruf für das Programm wird voraussichtlich veröffentlicht, sobald das RP7 selbst genehmigt ist, spätestens Anfang 2007. Beim Treffen des wissenschaftlichen Rats wurde außerdem die Veröffentlichung einer öffentlichen Ausschreibung für den Posten des Generalsekretärs des Europäischen Forschungsrats mit der Bewerbungs- und Benennungsfrist 31. Mai 2006 bekannt gegeben. Bei den Kandidaten muss es sich um leitende Personen mit einem anerkannten Wissenschaftsprofil und nachweisbarer Erfahrung in der Wissenschaftspolitik handeln, die eine anerkannte Führungsposition in wissenschaftlichen Finanzierungsorganisationen nachgewiesenermaßen erfolgreich ausgeübt haben. Es wird sowohl um Bewerbungen der Kandidaten selbst als auch um Benennungen durch andere Personen gebeten.

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