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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Roboter bringen Wissenschaft und Gesellschaft einander näher

Eurobot, der von der EU geförderte Robotikwettbewerb, zieht nicht nur junge Wissenschaftler an, sondern bringt auch Laien Wissenschaft näher. Seit 1998 stehen sich im Eurobot-Wettbewerb jedes Jahr Studenten von Universitäten und Fachhochschulen und Schüler aus Wissenschaftsc...

Eurobot, der von der EU geförderte Robotikwettbewerb, zieht nicht nur junge Wissenschaftler an, sondern bringt auch Laien Wissenschaft näher. Seit 1998 stehen sich im Eurobot-Wettbewerb jedes Jahr Studenten von Universitäten und Fachhochschulen und Schüler aus Wissenschaftsclubs gegenüber. Und jedes Jahr erhalten die Teilnehmer eine neue Herausforderung: Sie müssen einen intelligenten Roboter entwerfen, der eine bestimmte Aufgabe eigenständig erfüllen kann. Menschliche Hilfe ist definitiv nicht erlaubt. Der Wettbewerb ist 1994 aus dem nationalen Robotikwettbewerb in Frankreich hervorgegangen. Heute nehmen 350 Teams mit 4.000 Schülern und Studenten aus 26 Ländern Europas und der ganzen Welt teil. 2003 erhielt das Projekt Fördermittel in Höhe von 147.000 EUR aus dem Themenbereich "Wissenschaft und Gesellschaft" des Sechsten Rahmenprogramms (RP6). In diesem Jahr hat das Projektkonsortium für die 8-18-Jährigen Eurobot Junior eingeführt. "Der Wettbewerb soll in erster Linie allen jungen Leuten, die sich für Roboter und Wissenschaft interessieren, ein Forum bieten, auf dem sie Wissen und Erfahrung austauschen können", erklärte die Projektkoordinatorin Véronique Raoul gegenüber CORDIS-Nachrichten. Neun Monate arbeiten die Teams am Entwurf und der Entwicklung ihres Roboters. "Sie gehen meist mit sehr viel Leidenschaft an ihr Projekt heran und widmen ihm ihre gesamte Freizeit, einschließlich Abenden und Wochenenden. Alles andere, sogar der Freund oder die Freundin, muss zurückstehen", sagte Raoul. Mirjana Farajo, 24, studiert Mikroelektronik in Serbien und Montenegro und nimmt schon seit drei Jahren an Eurobot teil. Für sie, so sagt sie, sei die Erfahrung wertvoller alles jedes Lehrbuch: "Mein Studium dauert fünf Jahre, und in der gesamten Zeit haben wir nur ein Praxisseminar. Durch Eurobot kann ich alles, was ich gelernt habe, anwenden - das ganze theoretische Wissen." Kristijan Kozar, 23, künftiger Elektroingenieur aus Deutschland und ebenfalls Eurobot-Teilnehmer, stimmt zu: "Ich finde, durch den Wettbewerb erwirbt man mehr organisatorische und technische Fertigkeiten als an der Uni. Man geht durch alle Projektphasen - von der Idee über den Entwurf bis zum fertigen Produkt." Auch wenn es ein Wettbewerb sei, so herrsche zwischen den Teams doch eine echte Kameradschaft, so Raoul. Sogar vor dem Abschlusswettbewerb, fügt Raoul hinzu, nehmen die Teams über das Internetforum und über E-Mail Kontakt miteinander auf und tauschen Ideen und technische Ratschläge für den Entwurf ihrer Roboter aus. Laut Wettbewerbsregeln dürfen Lehrer und Dozenten als Mentoren der Schüler und Studenten fungieren, aber von der Teilnahme am Wettbewerb sind sie strikt ausgeschlossen. "Die Schüler und Studenten sind die wahren Projektleiter", erklärte Raoul. "Das bringt einen zusätzlichen Vorteil, da es den Schülern und Studenten ermöglicht, ein Verhältnis zu ihren Lehrern aufzubauen, das sich vom klassischen Lehrer-Schüler-Verhältnis unterscheidet." Die Teilnehmer vertiefen nicht nur ihr Wissen über Roboter und Technologien, sondern der Wettbewerb bereitet sie auch auf das Arbeitsleben vor. Jedes Team muss seinen Roboter vermarkten und Fördergelder von Sponsoren akquirieren. "Und sie lernen, wie das ist, wenn man einen Termin einhalten und der Roboter rechtzeitig für den Wettbewerb fertig sein muss", so Raoul. "Auch wenn ein Team den besten Roboter baut, wenn er nicht rechtzeitig fertig ist, war die Arbeit umsonst. Es passiert oft, dass ein Team im ersten Jahr den Termin nicht schafft. Dadurch lernen die Teams, dass sie im zweiten Jahr ihre Zeit besser einteilen müssen und dass der Roboter einen Monat vor dem Termin fertig sein muss, damit sie ihn noch testen können." Sogar die Industrie ist auf den Wettbewerb aufmerksam geworden und schickt Talentscouts. Auch das öffentliche Interesse ist hoch, und jedes Jahr verfolgen Tausende von Besuchern und Millionen von Fernsehzuschauern den Wettbewerb. Die Gewinner werden zu weiteren Veranstaltungen eingeladen, zum Beispiel der Europäischen Ausstellung zu Forschung und Innovation, die vom 8. bis 11. Juni in Paris stattfand, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf den "Spaßfaktor" von Wissenschaft und Technologie zu lenken. Raoul hofft, dass sich durch den Wettbewerb noch mehr junge Menschen für Wissenschaft und Technologie interessieren, insbesondere Mädchen, die sowohl im Wettbewerb als auch in der Wissenschaft allgemein unterrepräsentiert sind.