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CO2-Emissionen aus dem Flugverkehr werden voraussichtlich schnell zunehmen

Die vorläufigen Ergebnisse eines von der EU finanzierten Projekts weisen darauf hin, dass der Anteil des Flugverkehrs an den weltweiten CO2-Emissionen in den kommenden Jahrzehnten steigen wird, da die Fortschritte in der Technologie nicht mit der Zunahme des Flugverkehrs Schri...

Die vorläufigen Ergebnisse eines von der EU finanzierten Projekts weisen darauf hin, dass der Anteil des Flugverkehrs an den weltweiten CO2-Emissionen in den kommenden Jahrzehnten steigen wird, da die Fortschritte in der Technologie nicht mit der Zunahme des Flugverkehrs Schritt halten können. Forschern des Zentrums für Luftfahrt und Umwelt an der Manchester Metropolitan University (MMU) zufolge wird im Jahr 2050 der Anteil der Luftfahrt an den CO2-Emissionen fünf Prozent betragen - im Vergleich zu zwei Prozent heute. Die Wissenschaftler erstellten Szenarien aus Verkehrsprognosen aus einer Reihe von Quellen, einschließlich der International Civil Aviation Organisation. Voraussichtlich wird 2050 der Flugverkehr sechs- bis achtmal so stark sein wie im Jahr 2000. Leider hinken die technologischen Lösungen für die zunehmende Umweltverschmutzung hinter dem Wachstum der Industrie hinterher. "Diese Forschung bestätigt, dass in Zukunft wahrscheinlich ein bedeutender Anteil der weltweiten Emissionen auf den Luftfahrtsektor zurückzuführen sein wird", sagte David Lee, Professor für Atmosphärenwissenschaften an der MMU. "Die Ergebnisse unterstreichen die Tatsache, dass das Wachstum des Flugverkehrs den technologischen Fortschritt und die Effizienzverbesserungen klar überholt." Die Forschung wurde im Rahmen eines größeren EU-Projekts mit dem Titel QUANTIFY ausgeführt, das die relativen Auswirkungen der unterschiedlichen Verkehrsmodalitäten - Straße, Schiene, Luft und See - auf das Klima ermitteln soll. Die Ergebnisse des Projekts, das bis zum Jahr 2010 laufen wird, werden Regierungen und der Industrie Daten liefern, auf deren Grundlage sie die künftige Verkehrspolitik planen können. In dieser jüngsten Untersuchung wurden ausschließlich die Auswirkungen der CO2-Emission aus dem Flugverkehr auf das Klima untersucht. Weitere Untersuchungen zu den Auswirkungen anderer Flugverkehrsemissionen wie Ozon oder Kondensstreifen auf das Klima, die Professor Lee als "potenziell besorgniserregender" bezeichnete, sind erforderlich. Forscher der Universität Reading veröffentlichten kürzlich eine Untersuchung, die zeigt, dass sich Nachtflüge stärker auf die Umwelt auswirken als Flüge bei Tag. Kondensstreifen tragen zur globalen Erwärmung bei, indem sie Energie, die von der Erdoberfläche und der Atmosphäre abgegeben wird, auffangen. Tagsüber wird dieser Aufwärmeffekt teilweise aufgehoben, da die Kondensstreifen einen Teil der Sonnenenergie zurück in die Atmosphäre werfen. Dieser Kühleffekt funktioniert natürlich nur, solange die Sonne auf ist, während der Aufwärmeffekt sowohl tagsüber als auch bei Nacht wirkt. Die Forscher haben herausgefunden, dass insgesamt im VK zwar nur einer von vier Flügen ein Nachtflug ist, dass diese aber für 60 Prozent der globalen Erwärmung verantwortlich sind, die den Kondensstreifen zugeschrieben wird. Frühere Forschung von Professor Lee und seinen Kollegen hat auch bestätigt, dass eine Flughöhe von 2.000 Metern unterhalb der Standardflughöhe zu einer Reduzierung der Kondensstreifen um fast 50 Prozent beitragen kann.