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Studie: eGovernment in ganz Europa auf dem Vormarsch; Österreich ist Spitzenreiter

Die Anzahl der Behörden, die im Internet vertreten sind, nimmt weiter zu. Im Jahr 2006 wurde eine Steigerung um acht Prozent verzeichnet, wobei der neuesten Kommissionsstudie über eGovernment zufolge auch das Interaktivitätsniveau hoch ist. Österreich steht bei den Online-Behö...

Die Anzahl der Behörden, die im Internet vertreten sind, nimmt weiter zu. Im Jahr 2006 wurde eine Steigerung um acht Prozent verzeichnet, wobei der neuesten Kommissionsstudie über eGovernment zufolge auch das Interaktivitätsniveau hoch ist. Österreich steht bei den Online-Behördendiensten an erster Stelle, gefolgt von Malta und Estland. Die Untersuchung, durchgeführt von Capgemini, ist die sechste Bestandsaufnahme über den Fortschritt elektronischer Behördendienste in den 25 EU-Mitgliedstaaten sowie Norwegen, Island und der Schweiz. Von 12.590 öffentlichen Dienstleistern, die erfasst wurden, unterhalten 92 Prozent eine Website - eine Steigerung von acht Prozent gegenüber 2001. Das Online-Angebot der Behörden wurde auch nach seinem Interaktivitätsniveau in vier Kategorien eingeteilt: Information, Einweg-Kommunikation, Zweiwege-Kommunikation und als höchste Stufe Transaktion, das heißt, die Dienste stehen vollständig online zur Verfügung. Der Studie zufolge haben 75 Prozent der Behörden die fortgeschrittene Stufe der Zweiwege-Kommunikation erreicht, und fast 50 Prozent der Behördendienste sind vollständig elektronisch abrufbar. Das Online-Niveau der neuen EU-Mitgliedstaaten liegt etwa sechs Prozent unter dem EU-Durchschnitt aber über dem Gesamt-EU-Durchschnitt des Jahres 2005. Das lässt darauf schließen, dass die neuen Mitgliedstaaten von dem Lernprozess und der Verfügbarkeit von webfähigen, also durch die Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ermöglichten Diensten profitieren und "sprunghafte" Fortschritte machen. Als Reaktion auf die Ergebnisse sagte die für Informationsgesellschaft und Medien zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding: "Elektronische Behördendienste stellen jetzt in der EU ein ausgereiftes Leistungsmodell dar, und ein neues Paradigma intelligenter und benutzerorientierter Dienste ist dabei sich zu entwickeln." Die Kommissarin wies darauf hin, dass Schätzungen zufolge die wirtschaftlichen Auswirkungen von Forschung und Entwicklung im Bereich eGovernment bis zum Jahr 2010 bei 1,54 Prozent des EU-BIP liegen könnten, vorausgesetzt, dass Forschung und Anwendung gefördert werden. "Ich hoffe, dass diese Ergebnisse die Mitgliedstaaten weiter ermutigen, den [i2010 eGovernment-Aktionsplan] umzusetzen, wozu sie sich kürzlich im Rat verpflichtet haben", so die Kommissarin weiter. Aber einige Länder brauchen eine solche Ermutigung gar nicht mehr. Österreich ist Vorreiter bei allen 20 Basis-Diensten: Laut Studie ist das eGovernment-Angebot dort vollständig interaktiv und bewegt sich auf höchstem Niveau. Dieser Erfolg ist laut Studie darauf zurückzuführen, dass solide Voraussetzungen geschaffen wurden, die eine erfolgreiche Umsetzung des eGovernment-Konzepts erst möglich machten, zum Beispiel eine klare und klar formulierte Vision und Strategie, ein eGovernment-Rechtsrahmen, hervorragendes Management und ein innovatives elektronisches Ausweissystem sowie die Bürgerkarte. Letztere ist eine Smart Card, in die eine elektronische Signatur und eine digitale Identifikation integriert sind, mit denen die Bürger sicher auf elektronische Behördendienste zugreifen und alle Verwaltungsvorgänge elektronisch abwickeln können. Das Innovative am österreichischen elektronischen Ausweis-Konzept ist die Tatsache, dass es nicht nur eine Art der Bürgerkarte gibt. Im Prinzip ist jede Karte, die eine sichere elektronische Unterschrift ermöglicht und auf der persönliche Daten gespeichert werden können, eine Kandidatin für eine Bürgerkarte. Darüber hinaus gibt es eine Art Bürgerkarte "light", die mit Handys verwendet werden kann, das bedeutet, jeder Österreicher kann über sein Mobiltelefon sicher Dokumente digital unterschreiben und mit den Behörden Verwaltungsverfahren abwickeln. Auch wenn das Service-Angebot in Österreich ausgesprochen breit ist, so könnte die Akzeptanz bei den Bürgern noch besser sein, so das Fazit der Autoren der Studie. Eurostat-Daten zufolge liegt die Nutzung der eGovernment-Dienste unter den Österreichern bei 29 Prozent und damit über den 22 Prozent des EU-Durchschnitts. Sie liegt aber weit unterhalb der Marke, die in den skandinavischen Ländern erzielt wird, wo mehr als 50 Prozent der Bürger die Online-Dienste ihrer Behörden nutzen. Auch die Akzeptanz der elektronischen Dienste seitens der Unternehmen ist mit 75 Prozent hoch im Vergleich zum EU-Durchschnitt (57 Prozent), rangiert aber auch hier hinter den skandinavischen Ländern. Zwei neue EU-Mitgliedstaaten nehmen die Plätze zwei und drei ein. Malta hat den größten Sprung nach vorne gemacht, der je verzeichnet wurde: vom 16. auf den zweiten Platz. Estland ist vom achten auf den dritten Platz vorgerückt und steht jetzt in den Top-Drei auf einer Stufe mit Schweden. Weitere neue EU-Mitgliedstaaten, die bedeutende Fortschritte gemacht haben, sind Ungarn, das neun Plätze nach vorne rückte und jetzt den 14. Platz belegt, sowie Slowenien, das sich von Platz 15 auf Platz 7 vorgearbeitet und somit die Top Ten geknackt hat.

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